Bergbautrends 2014: Teil 4 - Die große Frage nach dem frischen Geld
Ein Trend des Jahres 2013 ist auch ein Trend für 2014: Die Finanzierungsfrage. Dabei werden sowohl Anleger als auch Finanzvorstände bisweilen aufstöhnen. Einerseits ist zwar Geld vorhanden, andererseits haben viele Gesellschaften Probleme, sich frisches Kapital zu besorgen. Dabei spielt es keine große Rolle, ob man in Australien, Kanada oder Südafrika aktiv ist, das Problem ist global angesiedelt.
Die Bergbaubranche hat derzeit keinen guten Ruf bei vielen Investoren. Man sucht nach Unternehmen mit Kurspotenzial, man sucht nach Gesellschaften mit hohen Dividendenrenditen, man sucht nach Branchen ohne große Unsicherheiten.
Da haben viele Bergbaukonzerne schlechte Karten. Die Rohstoffpreise sackten zuletzt klar ab, eine Erholung ist nicht immer in Sicht. Das wirkt sich auf die Aktienperformance aus. Die Kursentwicklung war zuletzt meist so schlecht, dass die Aktien aus dem Fokus vieler Investoren ausgeschieden sind. Die sinkende Marktkapitalisierung sorgt ebenfalls oft für Probleme. Vor allem institutionelle Anleger kümmern sich derzeit selten um Minenwerte, wenn sie sich nicht gerade auf die Branche spezialisiert haben. Damit ist ein Finanzierungsweg für viele Gesellschaften derzeit verschlossen.
Das klassische Kreditgeschäft über die Banken steht hingegen weiter zur Verfügung. Allerdings braucht es dazu Sicherheiten von den Kreditnehmern. Große Konzerne können diese aufweisen, kleine Junior Explorer haben in dieser Hinsicht kaum etwas vorzuweisen. Das bringt für die kleinen Gesellschaften vielfache Probleme mit sich. Viele scheitern, obwohl sie eigentlich gute Projekte in der Pipeline haben. Das kann sich im Laufe der Jahre negativ auswirken, da der künftige Markt austrocknet. Es fehlt der Nachschub an neuen Projekten.
Für mögliche Käufer ist dies theoretisch eine ausgezeichnete Chance. Der Markt ist voll mit interessanten Möglichkeiten, es gibt viele Chancen für Akquisitionen. Oft fehlen jedoch die wirklichen Interessenten, vor allem Chinesen halten sich derzeit zurück. Hier müssen oft noch frühere Zukäufe verdaut werden, die Integration läuft nicht immer rund. Am Markt wird beobachtet, dass Chinesen sich derzeit eher auf große und sehr große Zukäufe konzentrieren. Kleinere Gesellschaften haben dort kaum Chancen, auch wenn sie auf lukrativen Projekten sitzen.
Auch Statistiken zeigen, dass Mergers & Acquisitions derzeit am Markt nicht sehr beliebt sind. Im ersten Halbjahr 2013 geht das Volumen im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent zurück, hat PwC herausgefunden. In absoluten Zahlen hat es rund 650 Zusammenschlüsse und Übernahmen gegeben. Große Hoffnung auf eine rasche Veränderung haben die Experten von Deloitte nicht. Mittelfristig glaubt man nicht an ein starkes Aufblühen im M&A-Geschäft. Vielmehr sollen viele große Konzerne sich eher von Altlasten trennen und sich verstärkt auf die Kernbereiche konzentrieren. 2014 wird somit ein Jahr werden, in dem die Suche nach neuem Geld von großer Bedeutung sein wird. Auf verstärkte M&A-Aktivitäten kann man hingegen kaum hoffen.
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