Erdöl und Erdgas – Flüssige und flüchtige Energie
Erdöl und Erdgas sind Stoffe, die durch die Umwandlung urzeitlicher Biomasse aus Algen und marinen Kleinlebewesen entstanden sind. Aus diesem Faulschlamm bildeten sich im Laufe von Jahrmillionen unter dem Druck von Sedimentablagerungen die Ölsubstanz und die Gaseinlagerungen.
Steckbrief Erdöl
Name | Erdöl |
Chemische Zusammensetzung | Primär Kohlenwasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, geringe metallische Anteile |
Aggregatszustand | flüssig |
Farbe | Verschiedenen Farben: schwarz, goldgelb, olivgrün |
Besondere Eigenschaften | Verschiedene Qualitäten je nach Quelle |
Steckbrief Erdgas
Name | Erdgas |
Chemische Zusammensetzung | Primär Methan, zudem Propan, Butan, Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und andere Stoffe. |
Aggregatszustand | gasförmig |
Farbe | farblos |
Besondere Eigenschaften | Brennbar, geruchlos |
Seit wann sind Erdgas und Erdöl bekannt?
Bereits vor 12.000 Jahren war Erdöl bekannt, das oberflächennah aus natürlichen Quellen austrat und vor allem als Lampenöl genutzt wurde. Der erste schriftliche Hinweis auf die von den Babyloniern "Naptu" genannte Substanz findet sich in einem Gesetzestext, der auf 1875 v. Chr. datiert wird. Die systematische Erschließung von Erdölquellen begann im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, unter anderem, um eine preiswerte Alternative zum teuren Walöl zu schaffen. 1859 wurde die erste relevante Ölquelle in den USA entdeckt. Zwischenzeitlich ist Amerika eine der bedeutendsten Fördernationen der Welt.
Natürlich austretendes Erdgas wurde schon vor 2.000 Jahren in China zur Gewinnung von Salz genutzt. Die industrielle Nutzung des Gases über eine Schachtanlage erfolgte 1825 in den USA. Der Transport von Erdöl und Erdgas ab ihrer Quelle über weitere Strecken hin zu einer Raffinerie kann durch Pipelines erfolgen, bei der Offshore-Förderung werden auch große Tankschiffe eingesetzt. Öl und Gas kommen häufig kombiniert vor. Während Erdgas einst bei der Ölförderung abgefackelt wurde, wurde es später als hochwertiges Nebenprodukt erkannt und genutzt. Auch reine Erdgasfelder werden durch Bohrungen erschlossen.
Wie werden Erdöl und Erdgas gefördert?
- Erdöl wird in der Regel mittels einer Tiefenbohrung gefördert: Die Ölquelle wird angebohrt und das flüssige Öl mit verschiedenen, jeweils von den örtlichen Gegebenheiten abhängigen technischen Methoden an die Erdoberfläche gepumpt oder geschöpft. Bei oberflächennahen Ölvorkommen kann die Gewinnung des Öls auch im Tagebau, zum Beispiel durch den Abbau von Ölsänden erfolgen.
- Erdgas ist in der Förderung noch etwas anspruchsvoller: Einige Bestandteile aus dem Rohgas müssen abgetrennt werden, damit das Erdgas keine Schäden an den Fördereinrichtungen – zum Beispiel Korrosionen – erzeugt. Dieser Vorgang wird als Gaswäsche bezeichnet.
Wo werden Öl und Gas gefördert?
Die führenden Erdöl-Nationen sind neben Saudi-Arabien Russland und die USA. Erdgas wird ebenfalls in großen Mengen in den USA und Russland gefördert, aber auch in Kanada gibt es bedeutende Vorkommen.
Investieren in Öl und Gas?
Sie wollen Geld in Öl anlegen? Die Handelskurse für Öl orientieren sich an großen internationalen Ölbörsen in London, Shanghai, Chicago und Rotterdam. Als Investor haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Papierwerten:
- Öl-ETFs oder Öl-ETCs beziehungsweise Gas-ETFs und Gas ETCs
- Aktien von Erdöl und Erdgas fördernden Unternehmen
- Erdöl-Fonds und Erdgas-Fonds
- Öl-Futures und Gas-Futures
- Ölpreis und Gaspreis-Zertifikate
Der Preis für Erdöl und Erdgas wird nicht nur von Angebot und Nachfrage, sondern zusätzlich von verschiedenen Rahmenbedingungen wie Konjunktur, Wirtschaftswachstum und produktionstechnischen Kapazitäten der Förderunternehmen beeinflusst.
Der Wert von Erdöl Aktien und Erdgas Aktien an der Börse schwankt kontinuierlich mit dem Marktgeschehen. Wie Ihr Investment in Erdöl oder Erdgas durch die Kursbewegungen profitiert , sehen Sie am offiziellen Erdöl Chart und Erdgas Chart. Link?
Wissenswertes zum Handel mit Erdöl und Erdgas
An der Börse werden verschiedene Ölsorten gehandelt, die sich in ihrer jeweiligen Zusammensetzung und Qualität unterscheiden – und natürlich auch in ihren Handelspreisen. Die wichtigsten Rohölsorten sind Brent und WTI (West Texas Intermediate). Die Handeleinheit für Öl ist das Barrel (ungefähr 159 Liter) . Durch technische Innovationen und die Umstellung auf umweltfreundliche Alternativen könnte die Bedeutung von Erdöl mittelfristig zurückgehen, derzeit besteht vor allem in den Schwellenländern eine weiterhin hohe Nachfrage an Rohöl.