Zentralbanken horten weiterhin Gold
Die International Business Times berichtete in ihrer Montagsausgabe, welche zehn Zentralbanken aktuell die größten Goldmengen halten. Und diese Top-Ten birgt einige Überraschungen.
Platz 10: Indien – Gold (direkt nach Öl) ist der Importartikel mit dem zweihöchsten Einfuhrwert in Indien. Um die Spekulationen zu begrenzen, wurde die Import-Steuer auf Gold von 2% auf 6% angehoben. Obwohl die Goldnachfrage aus Indien (insbesondere zur Indischen Hochzeits-Saison) stets am Goldmarkt zu spüren ist, und Gold seit jeher einen hohen Stellenwert genießt, hält sich die Indische Zentralbank bei den Goldreserven vergleichsweise bedeckt. 557,7 Tonnen Gold reichen immerhin für Platz 10.
Platz 9: Die Niederlande – die Zentralbank unseres sympathischen Nachbarn im Nordwesten hält Goldreserven in Höhe von 612,5 Tonnen.
Platz 8: Japan – Die Bank of Japan hält Goldreserven in Höhe von 765,2 Tonnen, wobei die Zentralbank in Folge der Katastrophe von 2011 eine größere Menge Gold verkauft hat, um Finanzmittel für den Wiederaufbau bereitzustellen.
Platz 7: Russland – Die Zentralbank kauft weiter fleißig Gold aus heimischer Produktion, inzwischen sind Bestände von 976,9 Tonnen zusammengekommen.
Platz 6: Die Schweiz – Die Schweizer Zentralbank hält Goldreserven in Höhe von 10% der Devisenreserven, dies entspricht 1040,1 Tonnen.
Platz 5: China – Das Reich der Mitte wird in diesem Jahr wohl Indien bei der Nachfrage nach Gold übertreffen, auch in China ist Gold eines der beliebtesten Hochzeitsgeschenke. Die Chinesische Zentralbank hält Goldreserven in Höhe von 1054,1 Tonnen.
Platz 4: Frankreich – Die "Grande Nation" verfügt über Goldreserven von 2435,4 Tonnen, das entspricht knapp 70% der Devisenreserven.
Platz 3: Italien – Schon im alten Rom vor mehr als 2000 Jahren galten Goldmünzen als Zahlungsmittel. Auch wenn das alte römische Reich untergegangen ist und das moderne Italien noch mit seinen hausgemachten Problemen kämpft, verfügt die Zentralbank über vergleichsweise hohe Goldreserven. 2451,8 Tonnen, das entspricht knapp drei Vierteln der Devisenreserven und reicht für Platz 3.
Platz 2: Bundesrepublik Deutschland – Auch wenn immer mal wieder Zweifel an den tatsächlichen Goldreserven auftauchen, so verfügt Deutschland mit 3391,3 Tonnen Gold über die zweitgrößten Reserven. Im Frühjahr sorgte die Bundesbank für Aufsehen, als sie ankündigte, 374 Tonnen Gold aus Frankreich und 300 Tonnen Gold aus den USA in heimische Tresore zu überführen. Die Transporte unterlagen höchsten Sicherheitsmaßnahmen, schließlich wurde hier Gold im Wert von ca. 180 Milliarden USD befördert.
Platz 1: Die Vereinigten Staaten von Amerika – Der große Bruder von der anderen Seite des Atlantiks hält nach wie vor die mit Abstand größten Goldreserven. Mit 8133,5 Tonnen mehr als doppelt so viel wie das zweitplatzierte Deutschland. Auch in den USA gibt es immer wieder Spekulationen, ob das Gold tatsächlich in den Tresoren von Fort Knox und anderswo vorhanden ist, aber zumindest gibt es auch keinen gegenteiligen Beweis.
Erstaunlicherweise findet man weder die Zentralbanken von Bergbau-Nationen wie Kanada, Australien oder Brasilien unter den Top-Ten, noch Großbritannien, welches stets auf seine Rolle als Finanzmarkt Nr.1 in Europa verweist.
Ihr Manuel Giesen