Zu geringe Aluminium-Produktion führt zu Angebotsdefizit

Zu geringe Aluminium-Produktion führt zu Angebotsdefizit

Fitch Solutions, ein renommiertes Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in London, hat eine Analyse über die zukünftige Entwicklung von Aluminium veröffentlicht.

Die Analysten erwarten, dass der weltweite Aluminiummarkt in den nächsten Jahren durch ein Angebotsdefizit gekennzeichnet sein wird. Die Aluminiumnachfrage wird aufgrund eines hohen Bedarfs an an dem Metall für das Baugewerbe und den Automobilsektor hoch sein. Vor allem im Automobilbereich wird Stahl vermehrt durch Aluminium ersetzt. Die Aluminiumproduktion kann diesem Wachstum nicht folgen.

Die Analysten von Fitch erwarten ein Angebotsdefizit bei Aluminium von 2019 bis mindestens 2023. Die Bestände relativ zum Verbrauch (Stock to use ratio) werden rückläufig sein. Das Unternehmen kalkuliert mit einer Reduktion der Stock to use ratio von 9,6% auf 5,1%.

Die Automobil- und Luftfahrtindustrie wird eine wichtige Rolle in der Aluminiumnachfrage spielen. Denn Aluminium gilt als deutlich umweltfreundlicher im Vergleich zu Stahl.

In dem Report verweist Fitch auf mehrere bedeutende Abkommen zwischen vielen Auto- sowie Flugzeug- und Aluminiumherstellern. Der Trend zur Substitution von Stahl durch Aluminium existiert schon seit ein paar Jahren, so die Berater. Als Beispiel wird hier ein mehrjähriger Liefervertrag des Metall-Verarbeiters Arconic mit dem japanischen Automobilunternehmen Toyota aus dem Jahr 2017 genannt.

Aluminiumproduktion in China verlangsamt sich

Gleichzeitig dürfte sich das Wachstum der Aluminiumproduktion in China in den nächsten Jahren verlangsamen. Die Regierung übt deutlichen Konsolidierungsdruck auf die Unternehmen aus und strengere Umweltvorschriften führen zu massiv höheren Kosten und weniger effizienten Offline-Kapazitäten.

Die Analysten von Fitch prognostizieren einen Anstieg der chinesischen Aluminiumproduktion von 34,3 Mio. Tonnen im Jahr 2019 auf 41,9 Mio. Tonnen im Jahr 2028. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 2,4% und ist deutlich geringer als im vorangegangenen Zehnjahreszeitraum. Hier betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate noch 11,7%.

Dennoch sollte China die treibende Kraft der weltweiten Aluminiumproduktion bleiben und in den kommenden Jahren mehr als die Hälfte der Gesamtproduktion ausmachen.

Die Verwendung von Aluminium im Automobilsektor wird vor allem in stärker regulierten Automobilmärkten wie den USA, der Europäischen Union und Japan voranschreiten. Aber auch in Entwicklungsmärkten bieten sich gute Wachstumschancen für Aluminium. Dieser Trend sollte sich laut Fitch langfristig fortsetzen.

Allerdings könnten steigende Aluminiumpreise kurzfristig dazu führen, dass sich das Wachstum der Verwendung des Metalls im Automobilsektor verlangsamt. Denn die Automobilhersteller wollen ihre Kosten niedrig halten.

Für das Jahr 2019 prognostizieren die Fitch-Analysten einen Anstieg des weltweiten Aluminiumverbrauchs von 62,9 Mio. Tonnen. Im Jahr 2028 sollte der Verbrauch auf 79,7 Mio. Tonnen entsprechen. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 2,8%.