Strafzinsen voraus – Bald werden wir alle Geld verlieren!
Liebe Leserinnen und Leser,
für Sparer kommen die Strafzinsen rapide näher: Zuletzt hat Josef Paul, der Chef der kleinen Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee angekündigt, ab September, von Kunden, die mehr als 100.000 Euro auf ihrem Giro- oder Tagesgeldkonto haben, einen Strafzins von 0,4 Prozent Zins zu verlangen. "Die ersten 100.000 Euro sind frei. Die nächsten 100.000 kosten künftig 400 Euro im Jahr", sagte Paul. So verrückt ist unsere Welt geworden. Obwohl Länder, wie Frankreich, Italien und Spanien, Japan und die USA von Rekord- zu Rekordstaatsschulden eilen, zahlen die Länder immer niedrige Zinsen, während schon bald viele Kleinsparer Strafzinsen zahlen werden. So zahlen viele Banken für Tagesgeld nur mehr 0,2 bis 0,3 Prozent. Da wird es nicht mehr lange dauern, bis ein Minuszeichen davorsteht.
Strafzinsen beflügeln den Goldpreis
Die Strafzinsen dürften in den nächsten Monaten immer weiter in den negativen Bereich sinken, was dem Goldpreis noch mehr Rückenwind geben sollte. Dafür sorgen die immer aggressiveren Maßnahmen der weltweiten Notenbanken. Zuletzt hat die englische Notenbank bei der Sitzung am 4. August die Geldpolitik wesentlich aggressiver gelockert als Experten erwartet hatten. Das hat nicht nur die Zinsen in Großbritannien auf Rekordtiefs gedrückt, sondern auch die Zinsen in den Industriestaaten insgesamt mit nach unten gezogen, denn Investoren sind auf ihrer verzweifelten Suche nach Rendite in US-Anleihen geflüchtet. Die immer weiter sinkenden Zinsen für Anleihen der Industriestaaten beflügeln den Goldpreis.
Ich hatte frühzeitig vorhergesagt, dass die US-Zinsen auf neue Rekordtiefs abrutschen würden. Genau das ist am 8. Juli eingetreten, als die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen trotz des angeblich so "starken" Arbeitsmarktberichts auf das Rekordtief von 1,36 Prozent eingebrochen waren. Anschließend sind die Zinsen zwar etwas gestiegen, vor allem wegen der Aussicht auf Helikopter-Geld in Japan.
Investoren hatten gehofft, dass man mit dem noch gigantischeren Schuldenmachen als bislang ohnehin schon, die japanische Wirtschaft ankurbeln und damit die Inflation anheizen könnte. Das wird zwar unweigerlich zu stark steigender Inflation führen. Weil die Notenbank aber immer mehr Anleihen kauft, sinken die Zinsen trotz des immer gigantischeren Schuldenbergs immer weiter.
Die obenstehende Kolumne ist ein Auszug aus dem Gold-Brief. Geschrieben von Gold-Experte Egmond Haidt, werden die Leser alle 2 Wochen kostenlos über die Entwicklungen bei Gold informiert! Kein Abo, keine Weitergabe der Daten! www.gold-brief.de