Indien: Das Problem mit dem Eisenerz

Weltweit steigen die Förderung und die Nachfrage nach Eisenerz an. Im vorigen Jahr wurden weltweit rund 1,92 Milliarden Tonnen Eisenerz benötigt, 2012 soll die Nachfrage auf 2 Milliarden Tonnen ansteigen, 2013 sollen es 2,08 Milliarden Tonnen sein. Trotz aller Probleme ist China der große Treiber bei der Nachfrage.

Die verstärkte Nachfrage schlägt sich in den Förderstatistiken nieder. Australien erhöht die Produktion um fast 13 Prozent, in Brasilien liegt das Plus bei 5 Prozent, China legt um 2 Prozent zu. Nur Indien macht eine Ausnahme, hier sinkt die Produktion nach bisherigen Daten um 7,5 Prozent auf 196 Millionen Tonnen. 2011 hat das Land rund 55 Millionen Tonnen Erz exportiert. 2013 soll sich diese Menge auf 39 Millionen Tonnen beschränken.

Die Probleme in Indien sind zum großen Teil hausgemacht. So hat ein Gericht im vergangenen Jahr die Produktion von Eisenerz im südindischen Bundesstaat Karnataka untersagt. Aus der Region kommen 25 Prozent des indischen Erzes. Vor allem illegaler Abbau, Schmuggel und finanzielle Ungereimtheiten haben für den Stopp gesorgt, aber auch umweltpolitische Gründe spielen eine Rolle. Erst in diesen Tagen dürfen einige Firmen wieder mit der Produktion starten. Doch man ist weit davon entfernt, alte Fördermengen zu erlauben. So dürfen die Minenbetreiber in der Region nur noch 8,24 Millionen Tonnen Erz pro Jahr erzeugen, vor dem Verbot lag die Jahresproduktion bei 26,5 Millionen Tonnen. Andere Regionen haben ähnliche Förderbeschränkungen in Kraft gesetzt.

Kunden im Ausland werden nervös, dass Indien als Exportnation immer mehr ausfällt. Man muss sich nach anderen Lieferanten umsehen. Es gibt zudem noch einen Grund, der die indischen Exporte erschwert. Die Regierung hat die Ausfuhrsteuern erhöht, was einen Bezug aus indischen Quellen immer unwirtschaftlicher macht. Chinesische Gesellschaften werden bereits unruhig. Immerhin ist der Subkontinent der drittwichtigste Erzlieferant Chinas. Noch.