Kupfer: Alles blickt auf Griechenland

War die ganze Sorge um den Kupferpreis unangebracht? Das lassen zumindest auf den ersten Blick Aussagen von Xstrata-Kupferchef Charlie Sartain vermuten. Der Manager spricht von einem intakten Kupfermarkt und weiter starker Nachfrage aus China. Unter anderem die Furcht vor einer schwächer als erwarteten Entwicklung in China hat das konjunktursensible Metall in den vergangenen Wochen wieder unter Druck gebracht. Der Kurs des Kupfer-Futures war zuletzt von 3,85 Dollar auf 3,23 Dollar gefallen, hat aber in der Unterstützungszone oberhalb von 3,20 Dollar Halt gefunden.

Doch die Einschätzung Sartains dürfte nicht ganz uneigennützig sein. Die Zahlen aus der Wirtschaft sprechen eine klare Sprache und China muss durchaus aufpassen, nicht in Wachstumsprobleme zu geraten. Allerdings zeigen sich global Hinweise, dass die Notenbanken wieder konjunkturunterstützend eingreifen werden. Zinssenkungen und andere expansive Maßnahmen sind zu erwarten, unter anderem in China. Klärt sich am Wochenende, was mit Griechenland und seine Zugehörigkeit zur Euro-Zone wird, könnte die zuletzt skeptische Stimmung am Markt vielleicht kurzfristig umkippen und bullish werden. Klettert der Kupfer-Future dann stabil über 3,37/3,43 Dollar, wäre eine Wende möglich.

Fazit: Derzeit starrt noch alles auf Griechenland wie das Kaninchen auf die Schlange. Schon am Montag werden die Karten vielleicht neu gemischt.