Goldstatistik: Veränderung der Nachfrage und Auswirkungen

Goldstatistik: Veränderung der Nachfrage und Auswirkungen

2013 wird sicherlich nicht als das beste Jahr für Gold in die Geschichte eingehen. Stand der Kurs des Goldes am Jahresanfang noch bei knapp unter 1.700 Dollar, so war man am Jahresende froh, dass die 1.200 Dollar gehalten haben. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei der Nachfrage. Sie sinkt 2013 um 15 Prozent auf 3.766 Tonnen ab. 2012 wurden weltweit noch 4.415 Tonnen Gold nachgefragt.

Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen verläuft jedoch sehr unterschiedlich, wie die Statistik des World Gold Council zeigt. So legt die Nachfrage aus dem Schmuckbereich sogar um 17 Prozent auf 2.210 Tonnen zu (2012: 1.896 Tonnen). Die Industrie fragt fast unverändert 405 Tonnen nach. Der Investmentbereich bricht hingegen zusammen, hier verringert sich die Nachfrage um 51 Prozent auf 773 Tonnen.

Doch selbst in diesem Bereich gibt es zwei sehr unterschiedliche Stoßrichtungen. Die Nachfrage nach physischem Gold in Form von Barren und Münzen springt 2013 an. Sie legt um 28 Prozent auf 1.654 Tonnen zu. Der 5-Jahres-Schnitt steht bei nur 1.293 Tonnen. Massiv nach unten gezogen wird die Statistik jedoch von den ETF. Hier verkaufen Investoren massenhaft die Produkte, ein Minus von 881 Tonnen sorgt für den Einbruch der Daten. Die Käufe der Zentralbanken können da nicht mehr viel retten. Von ihnen kommt 2013 eine Nachfrage von 369 Tonnen, während sie 2012 noch bei 544 Tonnen lag. Immerhin wird der 5-Jahres-Schnitt von 293 Tonnen dabei noch immer klar übertroffen.

Vor allem China überzeugt 2013 auf dem Käufermarkt. Das Land übernimmt von Indien den Titel des Gold-Weltmeisters. 1.065,8 Tonnen Gold werden in dem asiatischen Land von Verbrauchern nachgefragt. Indien kommt auf 974,8 Tonnen, obwohl Zollbestimmungen die Einfuhr deutlich teurer machten. Nur zwei Mal zuvor lag die indische Nachfrage höher. Die beiden asiatischen Länder erzeugen somit gemeinsam mehr als die Hälfte der weltweiten Nachfrage. Ein starkes Plus bei der Nachfrage nach Barren und Münzen zeigt sich auch in Thailand und der Türkei. Hier steigt die Nachfrage jeweils, von deutlich niedrigeren Niveaus kommend, um fast 60 Tonnen an. Nur in wenigen Ländern sinkt die Nachfrage, zu diesen Ausnahmen zählt die Schweiz.

Zwar ist die Nachfrage der Notenbanken gesunken, man darf jedoch auch nicht vergessen, dass die Daten für 2012 einen 50-Jahresrekord aufgestellt haben und auch die 2013er Zahlen klar über dem Durchschnitt liegen. Da die chinesische Notenbank sich jedoch immer mit Kaufzahlen zurückhält, muss man hinter diesen Erkenntnissen ein kleines Fragezeichen setzen. Bekannt ist, dass Russland (77 Tonnen) Aserbaidschan (20 Tonnen) und Südkorea (20 Tonnen) zu den großen Einkäufern gehören.

Verglichen mit der Nachfrageseite gestaltet sich das Angebot geradezu langweilig. Hier gibt es 2013 einen Rückgang von 1,7 Prozent auf 4.340 Tonnen. Während sich die Bergbauproduktion von 2.824 Tonnen auf 2.968 Tonnen erhöht, sinkt die Produktion aus recyceltem Gold von 1.591 Tonnen auf 1.372 Tonnen ab. Insgesamt überwiegt das Angebot 2013 jedoch die Nachfrage deutlich.