Australian Vanadium wertet Pilotversuche aus und steigert Vanadiumextraktion
Die COVID-19-Krise hat weite Teile der globalen Wirtschaft ausgebremst. Langsam kommt nun wieder Bewegung in die Minenbranche: Australian Vanadium Ltd (ASX: AVL, ISIN: AU000000AVL6; WKN: A2ABRH) meldete am Mittwoch endlich die ausstehenden und äußerst erfreulichen Ergebnisse der Pilottests zum Vanadium-Röstlaugungsverfahren. Auch anderweitig wusste man in Perth die Zeit zu nutzen und ließ einen Berater nochmals die Machbarkeitsstudie durchsehen.
Neues von Australian Vanadium: Das Unternehmen veröffentlichte ein Update jener fortschrittlichen Pilotversuche, die den Erfolg seines innovativen Verarbeitungsflussdiagramms bestätigen. Durchgeführt wurden die Versuche in den pyrometallurgischen Testeinrichtungen des Technologiekonzerns Metso in Danville, Pennsylvania. Die laufenden Untersuchungen hatten sich aufgrund der weltweiten Auswirkungen des Virus verzögert; das amerikanische Labor arbeitet zwischenzeitlich jedoch wieder fast im Normalbetrieb, sodass mit dem Abschluss des Programms jetzt im September 2020 gerechnet wird.
Erheblich gesteigerte Pilot-Ausbeute – plus 8 Prozent
Die von Australian Vanadium durchgeführten Röst- und Laugungstests im Pilotmaßstab bestätigten die außergewöhnlich effiziente Vanadiumextraktion, die bereits zuvor bei Untersuchungen im Labormaßstab festgestellt wurde.
Bei der Vormachbarkeitsstudie zum Projekt war, basierend auf diesen Versuchen, die Extraktion aus der Vanadium-Röstlaugung bei 84,3 Prozent angesetzt worden, für ein Fließbild, das durch belegte Industrieleistung unterstützt wird.
Nachdem nun die neuesten Versuche im Pilotmaßstab unter Verwendung eines pelletisierten Konzentrats eine durchschnittliche Auslaugung von 93,3 Prozent (Spitzenwert: 94, 7 Prozent) ergeben haben, ist (die Skalierung mit eingerechnet) eine relative Verbesserung der Ausbeute um einen Faktor von 8 Prozent (gegenüber der Vormachbarkeitsstudie) zu erwarten.
Adaption von Röstverfahren
Die zweite Phase der pyrometallurgischen Pilotierung war zwischen März und Juni dieses Jahres durchgeführt worden und bestätigte auch die Effizienz der Vanadiumauslaugung durch das optimierte und energieeffiziente Pellet-Röstverfahren. Die Anforderungen von Australian Vanadium liegen diesbezüglich innerhalb der Standardparameter solcher Rostöfen.
Basierend auf dem Verständnis der optimierten Röstbedingungen folgt nun die letzte Massenproduktionsphase des pyrometallurgischen Testarbeitsprogramms. Dabei soll die Leistung des Rostofens bewertet werden, wenn ein Extrakt bearbeitet wird, dessen Substanz der Förderung während der durchschnittlichen Lebensdauer der Mine entspricht. Dieses Konzentrat wurde bereits bei vorangegangenen CMB-Pilotversuchen (crushing, milling, benefication) erzeugt.
Konzentrate verschiedener Produktionsphasen
Der bei den aktuellen Tests verwendete Auszug stellt einen Durchschnitt der ersten fünf Produktionsjahre dar; aufbauend auf früheren Labormaßstab-Experimenten, wobei insgesamt 587 Kilogramm Konzentrat in Chargen geröstet und dabei ähnliche Vanadiumlaugungs-Auszüge beobachtet wurden.
Die verwendeten CBM-Pilotkonzentrate wiesen im Test einen für ein vanadiumhaltiges Titanmagnetit-Projekt verblüffend geringen Gehalt an Siliziumdioxid auf. Das Konzentrat, das die ersten fünf Produktionsjahre repräsentierte, enthielt 1,83 Prozent Siliziumdioxid (0,86 Prozent Silizium), jenes, das der Durchschnittszusammensetzung der Minenlebensdauer entspricht, 1,68 Prozent Siliziumdioxid (0,79 Prozent Silizium).
Saubere Lauge für heikle Chemie
Die Ergebnisse der Röstlaugung aus dem Konzentrat ergaben weiterhin eine nur geringe Auslaugung von Silizium – im Schnitt 4,2 Prozent – und beinahe kein Aluminium. So sauberes Vanadiumlaugungswasser ist elementar für die Produktion von hochreinem Vanadiumdioxid für spezielle chemische Anwendungen und Vanadium-Redox-Flow-Batterien.
Nach den Pilotversuchen zur Röstlaugung hat Australian Vanadium aktuell die Prüfung des nachgeschalteten hydrometallurgischen Kreislaufs begonnen, bei dem die Laugungsflüssigkeit gereinigt und das finale Vanadiumprodukt erzeugt wird. Damit soll der Verarbeitungsablaufplan fertiggestellt werden.
Die Geschäftsleitung ist zufrieden
Geschäftsführer Vincent Algar zeigt sich erfreut über die Nachrichten. Die Verbesserungen bei der Extraktion im Rahmen der qualitativ hochwertigen Pilotarbeit werden sich auf das gesamte Rückgewinnungsverfahren auswirken und folglich zu attraktiven Projekterlösen führen. "Das erfolgreiche Ergebnis ist ein Beispiel für die Einsatzmöglichkeiten von Innovationen, die letzten Endes darauf abzielen, die Betriebs- sowie Kapitalkosten des Projekts zu senken", so Algar in einer Pressemeldung.
Die Kosten stets im Blick
Australian Vanadium arbeitet daran, Innovationen mithilfe bekannter und bewährter industrieller Verarbeitungstechniken umzusetzen und die traditionellen Vanadium-Röstverfahren zu verbessern, um den effizientesten und kostengünstigsten Primär-Vanadiumbetrieb der Welt zu realisieren und zu betreiben. Der Hauptfokus liegt dabei darauf, eine bankfähige Machbarkeitsstudie inklusive Betriebskosten aufzustellen, die sogar den zyklisch auftretenden Tiefständen des Vanadiummarktes standhält.
Herausfordernde Vanadium-Volatilität
Traditionell sind die Preise auf dem Vanadiummarkt volatil – eine Herausforderung für bestehende und neue Projekte. Dominierend sind Angebot und Nachfrage aus China. Derzeit herrscht Marktunsicherheit; ferner trägt die globale Geopolitik zur Launenhaftigkeit bei kritischen Metallen wie Vanadium bei.
Zur Erleichterung seiner Finanzierung muss ein Vanadiumprojekt daher ein umfassendes Verständnis für Geometrie und Geometallurgie, Prozess und Konstruktionsdesign aufbringen. So bleibt gewährleistet, dass es als preisgünstiger Produzent liefern kann. Australian Vanadium sieht diese Aspekte als wesentlich an, um langfristige Rentabilität auch in Phasen niedriger Preise oder geringer Nachfrage zu gewährleisten und kann auf einen großen Poll von Know-how in der Vanadiumindustrie zugreifen.
Die laufenden Arbeiten und das Einbringen von Innovationen sollen das Unternehmen von seinen Mitbewerbern abheben und dadurch Projektfinanzierungen erzielen sowie über die gesamte Minenbetriebsdauer und darüber hinaus für die Verarbeitungsanlage zu arbeiten.
Partner im CRC-Projekt
Mit den Projektpartnern des australischen CRC –P (Cooperative Research Centres Projects) – Wood, ANSTO und ALS Metallurgy – werden verschiedene Programme zur Verbesserung des Fließschemas absolviert, um ein kostengünstiges und wettbewerbsfähiges Produkt mit geringen Risiken zu erzeugen. Dabei wird ein bereits im Rahmen des Pilotprogramms geröstetes Konzentrat verwendet.
Im Februar 2020 hatte Australian Vanadium eine CRC-Förderung für kritische und Batteriematerialien erhalten. Die Arbeit fokussiert sich auf eine Reduktion der Verarbeitungskosten sowie der Erzeugung von Sekundärprodukten, die Verbesserung des Reagenzienverbrauchs, Herstellung von ultrareinem Vanadiumpentoxid und der Minimierung des ökologischen Fußabdrucks. Einige der CRC-Projektarbeitsprogramme sind bereits in der Machbarkeitsstudie integriert.
Berater prüfen Machbarkeitsstudie
Die Zwangspause durch COVID-19 hat Australian Vanadium dazu genutzt, die Machbarkeitsstudie und den Finanzierungsweg nochmals von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen. Von einem anerkannten externen Consultant wurde eine Lückenanalyse durchgeführt, die Beratung in einem Aktionsplan zusammengefasst und dieser zur Genehmigung durch den Verwaltungsrat fertiggestellt.
Der Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung einer extern überprüften bankfähigen und finanzbereiten Machbarkeitsstudie. Australian Vanadium kündigt eine Veröffentlichung an, sobald Einzelheiten zum Bericht spruchreif.
Das Australian Vanadium-Projekt
Das Rohstoffunternehmen mit Sitz in Perth entwickelt sein gleichnamiges Vandiumprojekt nahe der westaustralischen Stadt Meekatharra. Australian Vanadium will seinen Investoren einzigartiges Engagement über die gesamte Wertschöpfungskette bieten.
Es handelt sich um eines der weltweit bestentwickelten Projekte mit 208,2 Millionen Tonnen zu 0,74 Prozent Vanadiumpentoxid und einer hochgradigen Zone zu 87,9 Millionen Tonnen bei 1,06 Prozent Vanadiumpentoxid. Die Erzreserve von 18,24 Millionen Tonnen zu 1,04 Prozent Vanadiumpentoxid setzt sich aus einer nachgewiesenen Reserve von 9,82 Megatonnen bei 1,07 Prozent Vanadiumpentoxid und einer wahrscheinlichen Reserve von 8,42 Megatonnen bei 1,01 Prozent Vanadiumpentoxid zusammen.