China Re-Opening: Eisenerz legt um 45 Prozent zu

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Der Preis für Eisenerz hat in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt. Der Grund dafür ist die Hoffnung vieler Markteilnehmer auf ein Comeback der chinesischen Wirtschaft.

Ende Oktober kostete Eisenerz knapp 80 USD pro Tonne. Seitdem bewegt sich der Markt in einer dynamischen Rallye nach oben. Bis Ende vergangener Woche wurde ein Sechsmonatshoch bei 117 USD erreicht. Der Eisenerzpreis hat somit in kaum mehr als zwei Monaten um 45 % zugelegt.

Eisenerz: 70 % der weltweiten Importe gehen nach China

Der Grund dafür ist die Erwartung vieler Marktteilnehmer im Hinblick auf ein Wiederanziehen der chinesischen Konjunktur. 70 % der weltweiten Importe von Eisenerz entfallen auf China, das den Rohstoff zur Stahlherstellung benötigt.

Dementsprechend groß waren die Kursverluste, als es im September und Oktober zu einer Vielzahl von Covid-19-Ausbrüchen kam. Insbesondere im Spätsommer und Frühherbst sank der Kurs deutlich um fast ein Drittel.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitiert Max Layton, Rohstoffanalyst bei Citigroup Inc. in London, der Eisenerz für den "China Re-Opening Trade" schlechthin hält. Tatsächlich ist der Preis von Eisenerz deutlich stärker gestiegen als der Preis anderer konjunkturabhängiger Rohstoffe.

Der Kupferpreis etwa legte in den letzten rund zwei Monaten um knapp 10 % zu. Rohöl hat sich sogar verbilligt. Wurden Anfang November noch mehr als 90 USD pro Barrel gezahlt, notiert der Preis für ein Fass WTI US Öl aktuell bei knapp 74 USD.

Wie sich der Eisenerzpreis weiterentwickelt, hängt von der chinesischen Konjunkturentwicklung und von politischen Entscheidungen in Peking ab. Nach der weitgehenden Abschaffung der Coronaregeln im Reich der Mitte befindet sich die Wirtschaft derzeit in einer Umbruchphase. Aufgrund einer Vielzahl von Erkrankungen kommt es zu Produktionsausfällen.

Es wird jedoch damit gerechnet, dass diese Welle spätestens im Frühjahr vorüber ist – und die Konjunktur dann wieder deutlich anzieht. Insbesondere wenn die chinesische Regierung ihre bisherige Strategie der schuldenfinanzierten Infrastrukturinvestitionen fortsetzt, könnte die Nachfrage nach Eisenerz deutlich anziehen.

Chinesische Stahlnachfrage birgt Unsicherheiten

Es gibt jedoch eine Menge Unsicherheiten, vor allem mit Blick auf die chinesische Stahlnachfrage. Die China Iron & Steel Association (CISA)  berichtete für das vergangene Jahr einen Rückgang der Nachfrage. Auf den ersten Blick scheint eine stärkere Nachfrage bei einer stärkeren Konjunktur sehr wahrscheinlich.

Der stellvertretende CISA-Vorsitzende Luo Tiejun warnte jedoch, dass die Stahlnachfrage 2023 abermals zurückgehen könnte – wenn auch nur leicht. Der Grund: Die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten auf dem chinesischen Immobilienmarkt.

Dass grundsätzlich nach Luft nach oben besteht, zeigt ein Blick auf den Eisenerzchart. Mitte 2021 wurden mehr als 200 USD pro Tonne gezahlt – fast doppelt so viel wie derzeit. Auch im Jahresverlauf 2022 lagen die Preise zeitweise jenseits der Marke von 150 USD.

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Aktien von Eisenerzproduzenten ziehen an

Mit dem Preis für Eisenerz zogen auch die Aktienkurse wichtige Eisenerzproduzenten an – wenngleich diese Großunternehmen auch viele weitere Rohstoffe fördern. Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757) etwa notierte Ende Oktober noch bei rund 55 EUR. Aktuell kostet die Aktie mehr als 68 EUR – ein Plus von mehr als 23 %. Die BHP Aktie (WKN: 850524, ISIN: AU000000BHP4) kostete Ende Oktober ca. 24 EUR notiert aktuell bei 30 EUR – ein Kursplus von 25 %. Die Aktie des brasilianischen Konzerns Vale (WKN: A0RN7M, ISIN: US91912E1055) legte seit Ende Oktober um mehr als 20 % zu.