Chinesischer Kupfer-Konzern Maike Metals braucht Finanzhilfen: Gefahr für den Kupfermarkt?

Chinesischer Kupfer-Konzern Maike Metals braucht Finanzhilfen: Gefahr für den Kupfermarkt?

Der chinesische Kupfergigant und Rohstoffhändler Maike Metals beantragt staatliche Hilfen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat He Jinbi, Gründer und Vorsitzender von Maike Metals International Ltd., die chinesische Regierung sowie Banken um Unterstützung ersucht.

Das Unternehmen befindet sich in Liquiditätsschwierigkeiten und musste deshalb bereits Zahlungstermine für Importe nach hinten verschieben. Unter anderem BHP (WKN: 850524, ISIN: AU000000BHP4) gehört zu den Lieferanten, die nun vorerst nach anderen Absatzwegen suchen.

Der Chinesische Rohstoffmarkt ist angespannt. Durch die Null-Covid Politik kommt es immer wieder zu regionalen Lockdowns und Produktionsstilllegungen. Darüber hinaus sieht sich die Branche mit einer handfesten Krise auf dem örtlichen Immobilienmarkt konfrontiert. Beides dämpft die Nachfrage.

Maike Metals importiert 1 Mio. Tonnen Kupfer pro Jahr

He Jinbi macht vor allem Lockdowns in China für die Probleme verantwortlich. Diese hätten zu vorübergehenden Schwierigkeiten bei Logistik, Transport und im Verkauf geführt. Der Unternehmenschef räumte ein, dass "einige" Lieferanten zugesagte Lieferungen storniert hätten – aus Sorge um die mangelnde Liquidität des Unternehmens.

Der Bergbauriese hat Bloomberg zufolge die Lieferung von 10.000 t chilenischer Kupferkathoden gestoppt. Diese sollten eigentlich im September an Maike Metals ausgeliefert werden.

Neben BHP gehört auch das chilenische Unternehmen Codelco zum Kreis dieser verunsicherten Lieferanten. Im Hinblick auf Codelco berichte Bloomberg von "mindestens zwei Lieferungen", die umgeleitet worden seien.  He Jinbi zufolge entsprechen 10-20.000 t raffiniertes Kupfer jedoch nur einem sehr kleinen Teil des Maike Metals Angebots.

Maike Metals importiert eigenen Angaben zufolge rund 1 Million t Kupfer pro Jahr nach China. Dieser Markt könnte durch die Liquiditätsschwierigkeiten des Unternehmens nun in Schieflage geraten. Diese Schieflage wird laut Wood Mackenzie-Analystin Eleni Joannides allerdings nur vorübergehender Natur sein. Der Markt werde über andere Händler wieder ins Gleichgewicht finden.

Wichtiger Akteur in Shanghai

Gleichwohl trifft das Ereignis auf einen ohnehin verunsicherten Markt. Die Rohstofffinanzierung wird durch die Probleme des chinesischen Großimporteurs noch schwieriger. Die Finanzierung ist durch die hohe Volatilität infolge des Ukrainekriegs ohnehin erschwert. Zuletzt kamen noch Skandale um verschwundene Rohstoffbestände in China hinzu.

Maike Metals ist ein wichtiger Akteur in Shanghai, das als Zentrum des chinesischen Kupferhandels gilt. Die Metropole ist das Tor zur Volksrepublik und damit dem größten Kupferverbraucher weltweit. Kupfer wird zur Produktion von Kabeln benötigt und findet sich deshalb in Fahrzeugen ebenso wie in Elektrogeräten und zahllosen anderen Produkten.

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Kupfer fällt unter 8.000 USD pro Tonne

Kurzfristig könnte die sinkende Nachfrage durch Maike Metals den Preis von Kupfer durchaus drücken. In dieser Woche jedenfalls hat sich der Markt schwach entwickelt. Der Preis pro Tonne fiel erstmals seit mehreren Wochen wieder unter die Marke von 8.000 USD. In den Wochen zuvor hatte der Kupferpreis – allerdings ausgehend von einem Tief bei 7000 USD – deutlich angezogen.

Die Bewegungen um rund 1.200 USD pro Tonne nach oben erfolgte jedoch als Reaktion auf einen dramatischen Kursverlust. Von Anfang Juni bis Anfang Juli verlor das Metall mehr als 25 % an Wert.

Das World Bureau of Metal Statistics hatte kürzlich über ein wachsendes Kupferdefizit auf dem Markt berichtet. Demnach belief sich der Nachfrageüberhang im ersten Halbjahr 2022 auf 341 kt. Im Jahr 2021 hatte es – in zwölf Monaten – noch ein Defizit von lediglich 283 kt gegeben.