WBMS Statistiken: Hohe Defizite bei mehreren Metallen setzen sich fort

WBMS Statistiken: Hohe Defizite bei mehreren Metallen setzen sich fort

Die Preise vieler Industriemetalle kennen derzeit nur eine Richtung: Nach oben. Nun legen neue Daten nahe, dass diese Rallye tatsächlich fundamental getrieben ist. Wie aus Statistiken des World Bureau of Metal Statistics hervorgeht, ergaben sich im letzten Jahr bei den meisten Metallen Angebotsdefizite.

Das World Bureau of Metal statistics (WBMS) veröffentlicht regelmäßig Detaildaten zu diversen Metallen. Insbesondere geht es dabei um Angebot, Nachfrage und Lagerbestände. Nun wurden die Daten für den Zeitraum von Januar bis November 2021 veröffentlicht. Das Bild ist geprägt von Rekorddefiziten.

Wachsendes Defizit bei Aluminium

Beispiel Aluminium: Hier ergab sich für den Zeitraum von Januar bis November 2021 ein Defizit von 1477 kt. Im Gesamtjahr 2020 war noch ein Angebotsüberhang von 1272 kt berichtet worden. Die Nachfrage stieg demnach um 4648 kt auf 63,25 Millionen t. Die Produktion stieg um 3,7 % an. Bei den Lagerbeständen kam es zu einem Rückgang auf 1483 kt und damit ein Niveau unterhalb der Bestände von Dezember 2020. Die Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) sanken von 2917 kt Ende 2020 auf nur noch 1341,2 kt.

Auch der Kupfermarkt ist dem WBMS zufolge von einem Defizit geprägt. Für den Zeitraum von Januar bis November 2021 wird ein Defizit von 349 kt berichtet. Damit fällt das Defizit geringer aus als im Gesamtjahr 2020 (691,9 kt). Die Lagerbestände sanken allerdings auf 186,7 kt und damit unter das Niveau von Dezember 2020.

Wachsendes Defizit bei Blei, neues Defizit bei Zink

Für Blei meldete das  WBMS ein Marktdefizit von 193,8 kt (Januar bis November 2021). Im Gesamtjahr 2020 belief sich der Nachfrageüberhang auf 112,2 kt. Hier ist somit  ein deutlicher Anstieg des Defizits zu verzeichnen. Die Lagerbestände lagen Ende November 8,6 kt niedriger als Ende 2020. Neben der Bleiproduktion zog auch die Nachfrage deutlich an.

Der Markt für Zink ist im Laufe des vergangenen Jahres ins Defizit gedreht. Für Januar bis November 21 berichtete das WBMS ein Defizit von 105,9 kt. In Gesamtjahr 2020 ergab sich noch ein Angebotsüberhang von 613 kt. Die Lagerbestände an der LME lagen Ende November um 73,8 kt niedriger als im Dezember 2020. Die Produktion stieg um 0,8 % an, konnte damit aber nicht mit der Nachfrage Schritt halten, die um 6,4 % zulegte.

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Engpässe auch bei Nickel

Auch bei Nickel ergeben sich Engpässe. Demnach lag das Angebotsdefizit im Zeitraum von Januar bis November 2021 bei 135,7 kt. 2020 gab es noch einen Angebotsüberhang von 84 kt. Die LME Bestände lagen Ende November 2021 um 161 kt niedriger als zum Ende des Vorjahres. Zwar stieg die Produktion von Nickel – insbesondere in Indonesien – deutlich an. Die Nachfrage erhöhte sich jedoch noch stärker.

Etwas entspannter sieht es bei Zinn aus. Hier meldet dass WBMS für die ersten elf Monate 2021 einen Angebotsüberhang von 4,0 kt. Im November lag das Überangebot allerdings noch bei 0,2 kt. Die globale Nachfrage nach Zinn lag im Beobachtungszeitraum um 0,2 % niedriger als im Vorjahr, auch weil die Nachfrage insbesondere aus Japan zeitweise deutlich anstieg. Insbesondere die Erholung der chinesischen Produktion im Spätsommer und Herbst trug zur Entspannung bei.

Die Defizite bei vielen Metallen sind ein Hinweis darauf, dass die aktuelle Rallye auf diesen Märkten fundamental begründet ist. Der Preis für Nickel etwa notiert aktuell bei 23.500 USD und damit so hoch wie seit 2014 nicht. Der Preis für Aluminium notiert aktuell jenseits von 3000 USD und könnte in Kürze sogar ein Allzeithoch markieren.

Von dieser Entwicklung können Minenbetreiber profitieren. Die aus Sicht der Produzenten günstige Marktsituation erlaubt den Verkauf der Förderung zu hohen Preisen. Dies gilt etwa für Rohstoffunternehmen wie Blackstone Minerals Ltd. (ASX: BSX; Frankfurt: B9S, WKN: A2DGXT, ISIN: AU000000BSX5). Das australische Unternehmen ist als Explorer in Nickel-, Kobalt- und Goldprojekten in Vietnam, Kanada und Australien aktiv.