Chiles Kupfer-Bergbau setzt den Aufschwung fort

Chiles Kupfer-Bergbau setzt den Aufschwung fort bigstockphoto

Stickige, schwere Luft und der Geruch von feuchtem Gestein füllen den dunklen Stollen, der sich durch die rohen Felswände schlägt. Der schwache Schein der Grubenlampen lässt schimmernde Adern aus Kupfer und Magnetit erahnen. Hier, auf der 414 Meter-Sohle im Bergwerk Santa Beatriz, sind die Geologen von Altiplano Metals (ISIN: CA02156R1082, WKN: A2JNFG) auf eine Eisenoxid-Kupfer-Gold-Ader gestoßen.

Santa Beatriz liegt 2 Straßenkilometer vom bestehenden Betrieb der Kupfer-Gold-Mine Farellon in der Nähe von La Serena in Chile entfernt. Farellon und Santa Beatriz befinden sich in der nord/nordöstlich verlaufenden, 1.000 Kilometer langen Atacama-Verwerfungszone innerhalb des kupferreichen Eisenoxid-Kupfer-Gold-Gürtels Chiles, der mit mehreren bedeutenden Lagerstätten verbunden ist.

Altiplano Metals exploriert Beatriz mit Bohrprogramm

Die Eisenoxid-Kupfer-Gold-Adern von Farellon und Santa Beatriz weisen ähnliche mineralische Eigenschaften auf und sind durchgängig nach Nordosten ausgerichtet, was darauf hindeutet, dass beide Projekte Teil eines größeren Systems sein könnten. Hier wittern die Geologen des Explorers ihre Chance: Sie sehen das Potenzial für die Erschließung einer hochgradigen Kupfer- und Eisenressource mit zusätzlichem Goldvorkommen.

Im Februar begann bei Santa Beatriz die Massenprobenahme: Bis April sollen monatlich 500 Tonnen Gestein an die Verarbeitungsanlage El Penon geliefert werden, die sich ebenfalls im Besitz von Altiplano befindet und rund 13 km entfernt liegt.

Nun steht ein Bohrprogramm an. Mindestens vier Löcher mit durchschnittlich 125 Metern pro Loch will das Team um CEO Alastair McIntyre bohren. Im Fokus steht dabei die Hauptader von Santa Beatriz. Das Hauptziel besteht darin, die Kontinuität der Ader unterhalb des niedrigsten historisch abgebauten Niveaus (Niveau 416) zu bestätigen und die Kontinuität der Mineralisierung 25 bis 40 Meter unterhalb von Niveau 416 zu bewerten.

Die Altiplano Metals Geologen benötigen die Daten des Bohrprogramms – neben anderen Daten – um den Bau eines Abstiegs zu bewerten. Mit diesem sollen mindestens drei tiefere Abbauebenen bei Santa Beatriz erreicht werden. Die Erschließung der tieferen Ebenen soll die Produktion von mineralisiertem Material steigern. "Diese Art von Programm eignet sich ideal für den Einsatz mit der unternehmenseigenen Bohranlage, die effizient mobilisiert werden kann, um kostengünstige Ergebnisse zu erzielen", erläutert McIntyre.

In Chiles Kupferbergbau stehen die Zeichen auf Wachstum

Das geschäftige Treiben im Team von Altiplano steht sinnbildlich für die Aktivität im chilenischen Bergbausektor: Die Zeichen stehen auf Wachstum. Die Kupferproduktion des Landes stieg im Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,3 % auf 566.547 Tonnen. Schätzungen zufolge könnte die Jahresproduktion 5,5 Millionen Tonnen Kupfer überschritten haben. Dies entspricht einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr und markiert eine Trendumkehr: Seit 2018 war die jährliche Kupferproduktion Chiles jedes Jahr rückläufig.

Die Trendwende in einer für die Volkswirtschaft des Andenstaats unverzichtbaren Branche ist mit den Händen zu greifen. So teilte der Bergbauriese BHP im Februar mit, 2 Mrd. USD in die Optimierung seines Konzentrators in Escondida, der größten Kupfermine der Welt, zu investieren. Dieser Schritt ist dabei nur die erste Maßnahme aus einem 10,8 Mrd. USD schweren Chile-Plan des Unternehmens, der im November angekündigt worden war.

Ebenfalls im Februar unterzeichnete Anglo American einen Vertrag mit dem staatlichen Kupferunternehmen Codelco zur gemeinsamen Erschließung der benachbarten Minen in der Nähe von Santiago. Durch den Zusammenschluss der Minen Los Bronces und Andina wollen Anglo und Codelco 120.000 Tonnen Kupfer jährlich produzieren – ein Unterfangen, das aufgrund von Synergien ohne hohe Investitionen auskommt. Der Wert des Plans wird in der Branche auf rund 5 Mrd. USD taxiert.

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Investitionen in der Pipeline erreichen fast 100 Mrd. USD

Doch auch da, wo solche hohen Investitionen notwendig sind, werden sie getätigt. Die Investitionsneigung der Bergbauunternehmen ist hoch, wie eine im Dezember durch die die staatliche Agentur Cochilco veröffentlichte Studie zeigt. Diese rechnet bis 2033 mit Bergbauinvestitionen in Höhe von 83,18 Mrd. USD – den kurz vor der Fertigstellung der Studie veröffentlichten Plan von BHP noch gar nicht mitgerechnet. Das skizzierte Investitionsvolumen entspricht einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber der Schätzung aus dem Vorjahr.

Ganz vorn in der Investitionshierarchie steht Kupfer. Der Kupferpreis unterlag in den vergangenen Jahren zwar großen Schwankungen, ist im langfristigen Trend aber deutlich gestiegen. Kupfer wird in althergebrachten Anwendungen ebenso benötigt wie für neue Technologien und dürfte deshalb sehr bald knapp werden.

Rag Udd, Chief Commercial Officer von BHP, stellt eine klare Prognose in den Raum: "Für das Jahr 2050 erwarten wir einen Anstieg des weltweiten Kupferbedarfs um 70 % auf 50 Millionen Tonnen pro Jahr." Demnach wird der Energiewendesektor bis 2050 23 % des Kupferbedarfs ausmachen – verglichen mit aktuell 7 %. Der Anteil des digitalen Sektors, einschließlich Rechenzentren, 5G und KI, soll von heute 1 % auf 6 % steigen.

Die Ausweitung des Angebots auf dieses Niveau wird absehbar eine Herausforderung: So ist BHP-Daten zufolge die durchschnittliche Kupferqualität in Minen seit 1991 um rund 40 % gesunken. In der kommenden Dekade sind bis zu 50 % des globalen Angebots von Qualitätsverlusten und Überalterung bedroht. Deshalb sind hohe Investitionen notwendig – die nun beim weltweit größten Produzenten Chile sichtbar in die Wege geleitet werden.