Gold: Gutes Zeichen - Privatkäufe nehmen signifikant zu

Gold: Gutes Zeichen - Privatkäufe nehmen signifikant zu

Es kann immer als ein generell gutes Zeichen für Gold angesehen werden wenn die privaten Käufer verstärkt aktiv sind und sich so gegenüber unsicheren Zeiten absichern wollen. Und diese Zeichen lassen sich durch verschiedene Pressemeldungen, die jüngst zirkulierten, durchaus bestätigen.

Im Brexit-geschüttelten England wurden alleine am Wochenende nach der Entscheidung Europa zu verlassen Goldbarren im Wert von rd. € 5,3 Mio., überwiegend in 100g-Barren, erworben. Die Mehrheit der Käufer waren sogenannte Erstkäufer, also Personen, die bis dahin noch kein physisches Gold erworben haben. Dieser Trend ist ein eindeutiges Zeichen dafür dass Gold, aber auch Silber, als bestes Sicherungsinstrument nun von einer breiteren Bevölkerung als bisher wahrgenommen wird. Einer Bevölkerung, die historisch gesehen, eher weniger auf das gelbe Metall setzte, und sich eher im unteren Bereich des weltweiten Durchschnitts ( rd. 5% des Vermögens in Gold und Silber) an physischem Besitz wiederfand. Nun vertrauen die Briten ihrer Politik und vor allem ihren Bankensystemen nicht mehr und horten Gold in nie da gewesenem Ausmaß. Viele Käufer gaben an dass sie gewillt sind bis zu 40% ihrer Ersparnisse in Gold und auch in Silber zu tauschen. Ein mehr als beachtenswerter Trend. Auch bezeichnend ist dass die überwiegende Anzahl der Käufer bekannt gab das erworbene Edelmetall daheim aufbewahren zu wollen, da man den Banken nicht traue und auch Angst vor behördlichen Zugriffen habe.

In China, so die Zeitung "Süd China Morgen Nachrichten" habe das Festland China im Mai 2016 um 5 x mehr Gold aus Hong Kong importiert als noch im Monat zuvor. Auffällig dabei sei, dass als große Käuferschicht ältere begüterte Damen neuerdings ihre Liebe zu Gold entwickelten. Viele gaben an dass sie Angst vor einem weiteren Verfall der Währung und somit Verlust der Kaufkraft ihres Ersparten hätten. Sie dürften nicht so ganz unrecht haben, denn der Yuan ist im ersten Halbjahr 2016 schon rd. 3% gegenüber dem US-Dollar gefallen und es werden durch die landesweiten wirtschaftlichen Schwierigkeiten weitere Abwertungen erwartet.

Auch aus Japan wird vermeldet dass der Trend zu privaten Goldkäufen im Steigen ist, aber die Mehrheit der privaten Käufer ihr Gold im Ausland lagern lassen. Auch hier ist die Angst vor weiterem Kaufkraftverlust durch einen schwächelnden Jen als Hauptgrund Triebfeder für verstärkte Privatkäufe. Darüber hinaus befürchten viele Investoren dass der Jen durch seine Negativzinsen und der aggressiven Zentralbankpolitik kollabieren könnte. Und in diesem Falle wäre es nach Ansicht vieler japanischer Investoren sicherer wenn man seine physischen Goldreserven im Ausland geparkt hält um es dann eventuell in einer härteren Währung verkaufen zu können.

Auch in Deutschland konnte, wenn auch nur eine leichte, eine Zunahme bei den privaten Edelmetallkäufen verzeichnet werden. Auch hier dominierte die Angst vor Hyperinflation und staatlichem Versagen als Grund für ihre Käufe. 2015 wurden von deutschen Konsumenten über 100 Tonnen an Barren und Münzen im Gegenwert von rd. € 4,2 Mrd. erworben.

Alleine wenn man die Nachrichten aus Deutschland, Japan, England und China verfolgt, so wird ein zunehmendes Verständnis für Edelmetalle als Sicherung vor schlechten Zeiten erkennbar. Eine breiter werdende Front von privaten Käuferschichten ist naturgemäß ein guter Boden für steigende Nachfrage und damit eine gute Stütze für den Goldpreis allgemein. Noch sind die Tonnagen nicht bedeutend, aber bei sich fortsetzendem Trend kann daraus durchaus ein Angebotsdefizit entstehen, denn die Kraft der breiten Masse darf nicht unterschätzt werden. Der Vorteil der stärker werdenden Privatkäuferschicht ist auch darin zu sehen, dass sie nicht spekulativ kaufen und somit das erworbene Edelmetall nicht wieder kurzfristig dem Markt zuführen.

Man darf daher gespannt sein, was die Berichte über die kommenden Monate beinhalten werden, denn durch den aktuell gesunden Rücksetzer der Edelmetallpreise und dem allgemeinen Sommerloch könnten weiter verstärkte Privatkäufe den Kursen im Herbst und danach eine gute Steigerungsgrundlage bieten.

Eigenrecherche aus mehreren Pressemeldungen