Bankinsider spricht es aus: "Der Euro wird scheitern" !
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie in der vergangenen Woche die Turbulenzen am Finanzmarkt beobachtet?
Hat Sie der Brexit auch überrascht? Im vorherigen Gold-Brief hatte ich Sie darauf hingewiesen, dass die Gefahr eines Brexit entgegen der Behauptung vieler "Experten" sehr groß war und geschrieben: "Ich gehe daher weiterhin davon aus, dass die Briten am kommenden Donnerstag für den Brexit stimmen könnten, zumal es in Großbritannien schon lange eine unterschwellige Ablehnung Europas und der Brüsseler Bürokraten gibt." Nach dem "überraschenden" Brexit ist der DAX eingebrochen, während der Goldpreis nach oben geschossen ist. Brexit erhöht die Risiken massiv
Die Gründe für den kräftigen und anhaltenden Anstieg des Goldpreises liegen klar auf der Hand: Erstens dürfte die britische Wirtschaft schnell in die Rezession abrutschen, also schrumpfen, und damit den Kontinent massiv belasten. Immerhin gehen monatlich fast doppelt so hohe Exporte vom Kontinent nach Großbritannien als nach China. Zweitens wächst mit dem Brexit die Gefahr, dass nun auch Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien versuchen könnten, aus dem Euro auszutreten. Das sorgt für neue Risiken am Finanzmarkt.
"Das ist die schlimmste Periode, an die ich mich erinnern kann, seitdem ich ein öffentliches Amt hatte. Es gibt nichts Vergleichbares, einschließlich der Krise am 19. Oktober 1987, als der Dow Jones um den Rekord von 23 Prozent eingebrochen war. Ich dachte, das wäre der Tiefpunkt aller Probleme. Das (der Brexit) hat einen zersetzenden Effekt, der nicht weggehen wird", sagte Alan Greenspan, der ehemalige Chef der US-Notenbank. "Das britische Problem ist viel weiter verbreitet." Es werde "praktisch sicher" zu einem Referendum in Schottland über den Verbleib in der EU kommen. Und Nordirland werde den gleichen Weg gehen.
"Wir sind in der Frühzeit einer Krise, die noch eine ganze Weile weitergehen wird." "Der Euro ist das unmittelbare Problem", sagte Greenspan. Der Euro und die Euro-Zone seien wichtige Schritte in Richtung einer politischen Integration Europas gewesen, aber "er scheitert." "Der Euro ist ein sehr ernstes Problem, weil der südliche Teil der Euro-Zone finanziert wird von dem nördlichen Teil und der EZB."
Zinsen in den USA rutschen auf Rekordtiefs ab
Drittens – und das ist der wichtigste Grund für die weitere Rally beim Goldpreis – sind die Zinsen in den Industriestaaten zuletzt auf neue Rekordtiefs gesunken, weil Investoren spekulieren, dass die Notenbanken künftig noch viel mehr Geld drucken werden, um das weltweit gigantische Schuldenproblem zu "lösen". Dabei werfen schon jetzt Bundesanleihen bis in den Bereich von zehn Jahren Strafzinsen ab.
Zuletzt sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf das Rekordtief von 1,38 Prozent eingebrochen – dass es genau dazu kommen würde, hatte ich in den vergangenen Quartalen zahllose Male geschrieben. Entgegen der Behauptung der weltweiten Notenbanker beflügeln aber immer niedrigere Zinsen und Strafzinsen nicht etwa die Wirtschaft, sondern belasten sie immer mehr. Denn den Sparern werden immer mehr Zinseinnahmen entzogen, während sich viele Verbraucher und Unternehmen, die ohnehin verschuldet sind, schwertun, kräftig neue Schulden zu machen.
Die obenstehende Kolumne ist ein Auszug aus dem Gold-Brief. Geschrieben von Gold-Experte Egmond Haidt, werden die Leser alle 2 Wochen kostenlos über die Entwicklungen bei Gold informiert! Kein Abo, keine Weitergabe der Daten! www.gold-brief.de