Postbank: Hoffnung für Kupfer - Dämpfer beim Nickel
Alles andere als einheitlich haben sich die Preise verschiedener Rohstoffe seit Jahresanfang entwickelt. Teils gibt es fundamental gute Gründe für die Kursveränderungen, teils kann man diese nicht wirklich erklären. Die Analysten der Postbank haben sich in einer aktuellen Studie die Preise von Kupfer, Eisenerz, Nickel und Gold angeschaut und geben einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Kurse im Jahresverlauf. Dabei überwiegt nicht immer der Optimismus.
Sondereffekte sorgen beim Nickelpreis für Kursrallye
Einen beeindruckenden Lauf hatte bisher der Nickelpreis. Anfang Januar kostete eine Tonne Nickel rund 14.000 Dollar, derzeit muss man mehr als 16.200 Dollar je Tonne zahlen. Seit Ende Februar geht es mit dem Metall nur nach oben. Hier spielen zwei Sondereffekte eine wichtige Rolle, die das Angebot verknappen. So hat Indonesien verboten, Rohstoffe aus dem Land auszuführen. Da es in dem asiatischen Inselreich größere Nickelvorkommen gibt, wird der Markt entsprechend von der Regierungsanweisung beeinflusst. Zudem hat die Krim-Krise dafür gesorgt, dass der Nickelpreis oben bleibt. Die Analysten der Postbank sehen den Preisanstieg der vergangenen Monate als überzeichnet an. Sie rechnen daher damit, dass sich das Preisniveau wieder beruhigt und die Tonne Nickel im Jahresverlauf weniger kosten wird.
Gold und die Sicherheit der Märkte
Bei Goldentwicklung ist die Lage und die Vorhersage etwas diffizil. Am Jahresanfang kostete die Feinunze rund 1.200 Dollar, bis Mitte März war der Goldpreis auf etwa 1.380 Dollar angestiegen. Zuletzt ging es mit dem Edelmetall jedoch wieder abwärts, derzeit schwankt es um die Marke von 1.300 Dollar. Dabei sehen die Experten der Postbank weniger konjunkturelle Daten als Kurstreiber. Nur jede fünfte Unze wird in der Industrie benötigt, der Großteil des Goldes landet bei größeren oder kleineren Investoren. Die ukrainisch-russischen Probleme haben den Kurs zuletzt angetrieben. Gold gilt als sicherer Hafen, die Phrase der "Krisenwährung" kann als Begründung durchaus herhalten. Die Experten der Postbank sind sich jedoch unsicher, wie lange diese Entwicklung anhalten wird. Die jüngsten Kursrückgänge geben ihnen dabei Recht. Es macht sich langsam wieder eine größere Sicherheit an den Märkten breit, das spricht gegen ein weiteres Plus beim Goldpreis.
Neue Chancen für Kupfer
Unter die Räder gekommen ist zuletzt der Kupferpreis. Am Jahresanfang kostete die Tonne noch 7.400 Dollar, inzwischen werden etwa 6.550 Dollar je Tonne bezahlt. Vor allem die vergangenen Wochen haben den Kurs unter Druck gesetzt, es ging in kurzer Zeit um 650 Dollar nach unten. Aus fundamentaler Sicht ist diese Preisentwicklung nach Meinung der Analysten der Postbank übertrieben. China hat jüngst sein Wachstumsziel bestätigt, man rechnet mit einem Plus von 7,5 Prozent. Auch verliert der Lageraufbau in dem asiatischen Land an Dynamik, in London sinkt der Lagerbestand an der LME sogar. All dies sind starke Indizien dafür, dass sich der Kurs wieder erholen wird.
Eisenerzpreis findet Boden
Auch der Preis für Eisenerz hängt stark von der wirtschaftlichen Entwicklung in China ab, das Land ist der größte Nachfrager für das Erz. Seit dem Jahresanfang hat sich der Erzpreis um mehr als 15 Prozent auf 110 Dollar je Tonne verringert. Die Analysten sehen kurzfristig keine Preisumkehr, allerdings sollte der Kurs auch fast auf der Talsohle angelangt sein. Diese soll sich oberhalb von 100 Dollar befinden, in der Folge wird mit einer Stabilisierung der Preise gerechnet.