Kolumne von Björn Junker

Statistik: Gute Chancen auf höhere Goldpreise

Die Statistik sieht gut aus. Wenn es nach der Entwicklung der vergangenen 30 Jahre geht, steht dem Gold ein positives zweites Halbjahr bevor. Zuletzt waren die Zeichen für Goldinvestoren eher negativ. Seit Jahresbeginn hat die Unze Gold rund 27 Prozent an Wert verloren, allein für die Monate April bis Juni liegt das Minus bei rund 22 Prozent. Die negative Entwicklung kann sich auch an den Abflüssen aus Gold-ETFs ablesen lassen, hier melden die einschlägigen Gesellschaften negative Rekorde. Von April bis Juni haben Investoren mehr als 400 Tonnen Gold aus ETFs veräußert.

Doch die Statistik deutet an, dass das zweite Halbjahr für das Edelmetall besser laufen kann. Einerseits kann man dabei auf den Zeitraum von 1981 bis 2000 blicken. Auch damals lief es beim Goldpreis nicht immer rund. Die Verluste wurden jedoch fast immer in der ersten Jahreshälfte eingefahren. Sie beliefen sich im Durchschnitt auf fast 4 Prozent. Für die zweite Jahreshälfte gab es damals hingegen im Schnitt einen Gewinn von 1,3 Prozent.

Noch deutlicher wird das Verhältnis zwischen den Jahreshälften, wenn man auf die Zeit ab 2001 blickt. Demnach gibt es seitdem in der Periode von Juli bis Dezember einen Anstieg des Goldpreises von im Schnitt 11 Prozent. Die ersten sechs Monate brachten es seitdem normalerweise nur auf rund 5 Prozent. In neun der vergangenen zwölf Jahre war auch die Nachfrage im zweiten Halbjahr stärker.

Hier spielen auch die vielen Feste, die weltweit gefeiert werden, eine große Rolle. Sei es das Lichterfest, die Hochzeitssaison oder das Weihnachtsfest. Zu all diesen Gelegenheiten steigt die Nachfrage nach physischem Gold klar an. Diese physische Nachfrage ist immer sehr saisonal, wie Marktbeobachter wissen. Neben den Festen ist auch der gesteigerte Wunsch von Privatleuten nach Sicherheit ein Aspekt, der den Markt immer stärker beeinflusst. Die Absatzzahlen für Goldbarren und Münzen steigen immer weiter an. Schon in den vergangenen Monaten mussten Münzprägeanstalten mehrfach den Verkauf von Münzen einstellen, da sie nichts mehr auf Lager hatten. Dass sich daran in der zweiten Hälfte etwas ändert, ist kaum anzunehmen.

Neben Indien und China wird die Türkei dabei als Nachfrager immer wichtiger. Das Land ist der weltweit viertgrößte Konsument von Gold. Allein im April wurden mehr als 45 Tonnen Gold in die Türkei eingeführt. Dieser Trend setzt sich in den Folgemonaten mit leicht abgeschwächter Dynamik fort. Dabei ist vor allem die Schmuckindustrie für die Nachfrage verantwortlich. 60 Prozent des Goldes wandern in diesen Bereich ab.

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