Kolumne von Björn Junker

6% Gewinnrückgang, aber BHP Billiton spielt weiter in einer eigenen Liga

Der Bergbaugigant BHP Billiton (WKN 908101) meldet einen Rückgang des anrechenbaren Gewinns für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2012 von 6%. Damit kommt der Konzern aber immer noch auf einen Gewinn von 9,9 Mrd. Dollar nach 10,5 Mrd. Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wie CEO Marius Kloppers gestern erklärte, sei die erste Hälfte des Fiskaljahres 2012 durch Herausforderungen in Bezug auf das Wachstum der Weltwirtschaft angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten in Europa und einer Verlangsamung des Hochgeschwindigkeitswachstums in Märkten wie China und Indien geprägt gewesen.

Trotz dieser Schwierigkeite stieg aber das EBITDA (Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortisation) um 8% auf 18,7 Mrd. Dollar und die Marge des Konzerns blieb bei mehr als 40% trotz der erheblichen Volatilität auf den Hauptmärkten des Unternehmens.

Vor allem Rekordproduktion auf BHPs Eisenerzprojekten in Western Australien und höhere Preise für Massenrohstoffe und Öl ließen den zugrundeliegenden Gewinn des Konzerns vor Zinsen und Steuern um 6% steigen, so Kloppers. Er merkte aber ebenfalls an, dass eine Reihe von operativen Herausforderungen die Margen über das breitere Portfolio begrenzte, da eine vorübergehende Produktionssenkung auf dem Kupferprojekt Escondida in Chile und der Queensland Kohleaktivitäten des Konzerns in Australien den Kostendruck noch verschärften. Kloppers erläuterte weiter, das die Preise für einige der Produkte von BHP Billiton Ende 2011 gesunken seien, da Bedenken um die Liquiditätssituation in Europa zu einer allgemeinen Schwächung der Rohstoffnachfrage geführt hätten. Man gehe davon aus, dass die Volatilität an den Rohstoffmärkten anhalten werde, so Kloppers weiter, da die europäische Schuldenkrise und eine allgemeine Schwäche des produzierenden und des Baugewerbes auf wichtigen Märkten das Verhalten der Kunden und deren Stimmung beeinträchtige.

Man gehe aber auch davon aus, dass die zugrundeliegenden Wachstumsraten robust bleiben solange die makroökonomischen Entscheidungen auf Wachstum ausgerichtet blieben. Laut Kloppers dürften vor allem Kupfer und Eisenerz auf Grund ihrer guten Angebots- und Nachfragesituation Unterstützung finden. Im Gegensatz dazu sein der Ausblick für Aluminium, Nickel und Mangan schwierig und die Margen für die meisten Produzenten seien erheblich unter Druck geraten. Langfristig rechne man damit, dass die Wachstumsraten für Produkte zur Stahlherstellung, insbesondere in China, sinken würden, da die zugrundeliegenden Wachstumsraten der Wirtschaft auf ein nachhaltigeres Niveau zurückkehren dürften.

Trotz aller Probleme und Volatilität bleibt BHP aber bei seinen Plänen, rund 27 Mrd. Dollar für seine Wachstumsprojekte auszugeben. Dies ist Teil eines Investitionsplans, der vorsieht, dass bis 2015 80 Mrd. Dollar investiert werden.
 

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