Kupfer, steigende Nachfrage wird nicht abbrechen!

Kupfer, Gold, Silber und Zinn waren die ersten Metalle, welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennenlernte. Da Kupfer leicht zu verarbeiten ist, wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet. Die Zeit seines weiträumigen Gebrauchs vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. wird manchmal auch Kupferzeit genannt. Größter vorindustrieller Kupferhersteller war das Römische Reich mit einer geschätzten Jahresproduktion von 15.000 t.

Später wurde es mit Zinn und Bleianteilen zu Bronze legiert. Diese härtere und technisch widerstandsfähigere Legierung wurde zum Namensgeber der Bronzezeit. Die Unterscheidung von Blei und Zinn wurde erst mit wachsenden Metallkenntnissen eingeführt, sodass der Begriff Bronze aus heutiger Sicht nur auf die hochkupferhaltigen Zinn-Kupferlegierungen richtig angewendet ist.

Die goldgelbe Kupfer-Zink-Legierung "Messing" war bereits im antiken Griechenland bekannt. Es wurde durch gemeinsames Verarbeiten der jeweiligen Erze erschmolzen, aber erst die Römer haben dieses Verfahren verstärkt verwendet. In Altkolumbien wurde die Gold-Kupfer-Legierung Tumbaga häufig verwendet.

Hier ein mal ein paar Zahlen und Daten von 2009!

In der Hüttenproduktion von Kupfer waren die führenden Länder im Jahre 2008 die Volksrepublik China (2,51 Millionen Tonnen), Chile (1,37 Millionen Tonnen), Japan (1,34 Millionen Tonnen), Indien (651.000 Tonnen) und Russland (627.000 Millionen Tonnen). Diese Staaten besaßen einen Anteil von 52,0 Prozent an der weltweiten Hüttenproduktion von 12,5 Millionen Tonnen. Weitere Produktionsländer in Europa sind Polen, Deutschland, Spanien, Bulgarien und Finnland.

Die wichtigsten Länder in der Produktion von raffiniertem Kupfer waren im Jahre 2008 die Volksrepublik China (3,78 Millionen Tonnen), Chile (3,06 Millionen Tonnen), Japan (1,54 Millionen Tonnen), die USA (1,27 Millionen Tonnen) und Russland (862.000 Tonnen). Diese Staaten hatten einen Anteil von 58,4 Prozent an der weltweiten Produktion von 18,0 Millionen Tonnen. Weitere Produktionsländer in Europa sind Deutschland, Polen, Belgien, Spanien und Schweden.

Die weltweit größten wirtschaftlich abbaufähigen Vorkommen von Kupfererz gibt es in Chile, den USA, Indonesien, Peru, Polen und Mexiko. Historisch bedeutsam waren die Kupfergruben auf der Keweenaw-Halbinsel am Oberen See/USA (weltweit größtes Vorkommen von gediegenem Kupfer; Gewinnung bereits in präkolumbischer Zeit). In Deutschland wurde bis 1990 im Mansfelder Land Kupferschiefer abgebaut.

Aber auch Africa rückt immer näher in den Kupferfocus. Die Provinz Copperbelt (deutsch: Kupfergürtel) ist eine Provinz in Sambia. Sie ist vor allem durch ihren Kupferbergbau bekannt. Der eigentliche Copperbelt erstreckt sich bis in die Demokratische Republik Kongo.

Aber warum benötigen wir eigentlich Kupfer?

Kupfer weist eine gut elektrische Leitfähigkeit auf, weshalb es Einsatz bei elektrischen Leitungen findet. Weiter besitzt es eine gute Wärmeleitfähigkeit. Daher verwendet man es für Koch- und Kühlgeräte wie Geschirr, Braupfannen und Kühlschlangen. Es wird auch für Heizrohre eingesetzt, obwohl es viel Wärme ableitet. Daher sind die Rohre mit einer Isolierung umgeben. Dennoch werden Kupferrohre verwendet, was mit der Oxidationsbeständigkeit zu begründen ist. Kupfer oxidiert an der Luft oberflächlich und langsam zu rotem Kupfer(I)-oxid Cu2O. Das Oxid haftet gut an der Oberfläche und verleit dem Kupfer die bekannte Kupferfarbe, die aber eigentlich nicht die hellrote Farbe des Metalls darstellt. Dieser Überzug schützt das Metall vor weiterer Zerstörung.

Aber auch in neuen Technologien ist Kupfer unersetzbar. Ob im neuen Siliziumcomputerchip oder in modernen Schienenfahrzeugen – Kupfer findet man überall dort, wo ein zuverlässiger High-Tech-Werkstoff gefordert ist.

Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Hybridantrieb, bei denen ein herkömmlicher Motor durch einen Elektromotor ergänzt wird, haben eine neue Stufe der Entwicklung erreicht. Führende Autohersteller haben bereits beträchtliche Arbeit und finanzielle Mittel in solche Systeme investiert. Da in beiden Fahrzeugtypen ein Elektromotor zum Einsatz kommt, enthalten sie wesentlich mehr Kupfer als herkömmliche Autos, in denen heute durchschnittlich 25 kg Kupfer und Kupferlegierungen eingesetzt werden.

Denn wesentliche Bestandteile der solarthermischen Solaranlagen sind aus Kupfer: Die Absorberflächen in Sonnenkollektoren bestehen zu rund 90 Prozent aus ca. 0,2 mm dünnen Kupferblechen, die selektiv – meist mit Schwarzchrom oder Titanoxid – beschichtet sind. Aber nicht nur hier ist Kupfer zu finden. Auch in den Anbindeleitungen, Wärmetauschern, Pumpen, Steuerkabeln und Absperreinrichtungen ist dieser hochwertige Werkstoff mit Anteilen von bis zu 100 Prozent vorhanden. Die so entstandene Wärme wird zur Trinkwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung eingesetzt. Davon profitieren vor allem Niedrigenergiehäuser.

Doch auch andere alternative Energiequellen wie die Windenergie, Erdwärme oder Brennstoffzellen benötigen Kupfer, um die erzeugte Energie – mit maximalem Wirkungsgrad und minimalen Auswirkungen auf die Umwelt – zu übertragen.

Wenn man jetzt mal sieht, wo Kupfer überall benötigt wird und wo es her kommt, dann denke ich das wir in den nächsten Jahren noch viel über Kupfer lesen und hören werden.

China hat einen sehr großen Rohstoff-Hunger – vor allem nach Rohstoffen wie Kupfer. Das Land möchte in diesem Jahr 16 Millionen Autos gebaut haben – und jedes Auto benötigt rund 25 kg Kupfer. Zudem benötigt China jede Menge Kupferleitungen um seine Infrastruktur auszubauen. Immer mehr Menschen möchten ans öffentliche Strom- und Telefonnetz angeschlossen werden.

Die Lager sind leer. In London gingen die Kupfer-Lagerbestände von 500.000 auf 300.000 Tonnen zurück. Nachfrageboom: Von 2008 bis 2032 dürfte in der ganzen Welt ebenso viel Kupfer verbraucht werden wie von 1900 bis 2007. Die weltweite Nachfrage steigt derzeit extrem steil an.

Aufholprozess: Große Länder wie Indien und China haben im Verhältnis zu anderen Staaten bisher extrem wenig Kupfer verbraucht. Um mit anderen Industrienationen gleichzuziehen, haben sie gesteigerten Nachholbedarf.

Produktivität der Minen nimmt ab. Der durchschnittliche Kupfergehalt des abgebauten Gesteins in den Kupferminen rund um die Welt nimmt seit Jahren stark ab. Dadurch wird die Produktion aufwendiger und teurer – und somit auch das Kupfer selbst.

Wie wird Kupfer gewonnen und wo kommt es im Gestein denn überhaupt vor?

Etwa 80% der Kupfergewinnung erfolgt auf "trockenem Weg" durch das schmelzmetallurgische Verfahren aus Kupferkies, Buntkupferkies und Kupferglanz.

Flotation – sulfidische Erze

Die Flotation macht sich unterschiedliche Oberflächeneigenschaften der verschiedenen Minerale zu Nutzen. Hierbei wird das zerkleinerte, vorwiegend sulfidische Erz in mit Chemikalien versetztem Wasser aufgeschwemmt. Mit einem Rührwerk und Druckluft werden Blasen erzeugt an denen schwer benetzbare Teilchen haften bleiben und mit dem Schaum abgezogen werden können. Durch mehrere hintereinandergeschaltete Flotationen wird ein Konzentrat mit einem höheren Kupfergehalt erreicht. Eine geeignete Abstimmung der Reagenzien ermöglicht es, in bestimmter Reihenfolge passivierte Minerale wieder zu aktivieren und so verschiedene Erzminerale in selektiver Flotation nacheinander aufzuschwimmen.

Laugung & Elektrolyse – oxidische Erze

Erze, (in erster Linie oxidische, aber teilweise auch sulfidische Mineralien) und in einigen Fällen auch Abgänge der Aufbereitung, werden zu einer schwachen Kupferlösung gelaugt. Diese schwache Lösung wird durch die Solvent-Extraktion konzentriert. Mit Hilfe der Elektrolyse wird Kupfer aus der Lösung an der Kathode abgeschieden.

Verhüttung

Kupfererze und sulfidische Kupferkonzentrate werden in Schmelzöfen eingebracht, um das Kupfer von anderen Materialien zu trennen (pyrometallurgische Verfahren). Dies geschieht entweder in kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Prozessen. Der dabei anfallende Blisterkupfer wird durch Elektrolyse oder Feuerraffinierung in raffiniertes Kupfer umgewandelt.

In einem Video zur Kupfergewinnung kann man sich auch noch mal ein besseres Bild über die Verhüttung von Kupfer machen. Viel Spaß beim anschauen!

Wenn man möchte, dann kann man sich auch alles zu Kupfer anhören, dazu klicken sie bitte auf diesen Link: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/De-Kupfer-article.ogg

Meiner Meinung nach sollte man sich in Zukunft immer stärker mit Kupfer beschäftigen. Es ist zwar kein Edelmetall, nein. Aber ein Basismetall was bis heute noch keinen Nachfolger für die Verwendung gefunden hat.

Und es machen sich leider nicht nur Anleger Gedanken über Kupfer. Auch auf solchen wegen will man Kupfer zu Geld machen. Dieser Beitrag ist ganz Aktuelle vom März 2011, sehen sie selbst:

Aktenzeichen XY ungelöst 16.03.2011 – Kupfer Bande / Kupferraub von 70 Tonnen

Der Ausstoß der 11 größten Kupferproduzenten, die insgesamt ein Zehntel der weltweiten Kupferproduktion verantworten, fiel im ersten Quartal auf 1.8443.445 Tonnen, den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2010, als der Ausstoß bei 1.812.040 Tonnen lag. Da nicht besonders viel neue Kapazität auf dem Markt komme, erwarten auch die Experten von Rodman & Renshaw ein enges Angebots- / Nachfragemuster.

Gemäß der International Copper Study Group (ICSG) fiel die weltweite Minenkapazitätsnutzung im Januar den dritten Monat in Folge und steht nun bei 77,8%. Insgesamt werde 2011 ein schwieriges Jahr in Bezug auf eine signifikante Ausweitung bestehender Minenaktivitäten glauben die Analysten von TSO & Associates aus Montreal, die über 30 Jahre Erfahrung in der Branche verfügen.

Da der Preis des roten Metalls immer noch deutlich über den Produktionskosten liegt, in der Regel zwischen 2 und 2,50 USD pro Pfund, sollten neue Minen, Erweiterungsprojekte und Produktionssteigerungen schließlich die Minenkapazitätsnutzung wieder erhöhen. Da aber auch der Verbrauch, wie oben beschrieben, weiter steigen wird, sollte dies kein großer Einfluss auf den Zukünftigen Kupferpreis habe.

Ich bin für Kupfer für die nächsten Jahre sehr bullisch eingestellt und deswegen habe ich auch einen festen Wert wie Altona Mining in meinem reellen Depot.

Auf spannende Kupferzeiten…………

Euer

TimLuca