Die Attraktivität von Goldaktien steigt

Das Sentiment am Markt für Goldaktien hat sich gedreht. Gezogen unter anderem vom steigenden Feinunzenpreis und einer enorm niedrigen Bewertung haben Anteilsscheine von Unternehmen aus der Goldbranche zuletzt deutliche Gewinne verzeichnen können. So hat sich zum Beispiel der NYSE Arca Gold Bugs Index als einer der bekanntesten Sektorindizes deutlich von seinen Tiefs vom Jahresende 2013 erholen können. Für den auch "HUI" genannten Index ging es von 188 Punkten zwischenzeitlich um rund 40 Prozent nach oben, nach einer leichten Konsolidierung ist der Index derzeit bei 236 Punkten angekommen.

Ed Bowie, Rohstoffexperte der Londoner Investmentfirma Altus Capital Ltd., sieht vor allem bei einzelnen kompetent geführten und gut laufenden Majors der Goldbranche derzeit eine steigende Attraktivität. Im vergangenen Jahr hätten die Gesellschaften nach den vielen Fehlern aus der Boomzeit begonnen, ihre Beziehungen zum Kapitalmarkt wieder zu verbessern. Zuvor war vor allem zwischen Großanlegern und einigen Managern Eiszeit ausgebrochen. Die Kritik vom Kapitalmarkt war hart, man warf den Bossen in den Chefetagen unter anderem zu geringe Kosten- und Rentabilitätsorientierung vor, stattdessen werde nach Größe gestrebt.

Goldkonzerne verbessern Rentabilität

Die Botschaft scheint in den Vorständen angekommen zu sein – beim einen mehr, beim anderen weniger. Die Zahlen für 2013 aus der Goldbranche haben gezeigt, dass man reinen Tisch machen will. Milliardenschwere Abschreibungen quer durch die Bilanzen der Goldkonzerne zeigen, dass man Projekte und Goldreserven neu bewertet hat. Was nicht lukrativ oder genügend rentabel scheint, fliegt aus der Projektpipeline, wird umstrukturiert, muss mit geringeren Budgets auskommen. Zugleich haben die Manager begonnen, die Kostenentwicklung stärker in die Zange zu nehmen.

Dass dieses Vorgehen eine enorme Steigerung der Profitabilität einzelner Projekte bringen kann, verdeutlicht Bowie am Beispiel Endeavour Mining (ISIN: KYG3040R1092). Das Unternehmen hat über den Kauf der Avion Gold Corp. das Goldprojekt Tabakota in Besitz genommen. Dort hat man nach dem Kauf nicht nur das Abbauvolumen pro Tag mal eben verdoppelt, sondern zugleich die Kosten für die Förderung je Goldunze drastisch gesenkt. Statt 1.250 Dollar muss man nun lediglich 850 Dollar je Unze aufwenden. Der Altus-Analyst führt dies unter anderem auf Änderungen am Betreibermodell des Goldprojektes zurück, die Endeavour Mining vorgenommen hat. Ein anderes Beispiel sei OceanaGold (ISIN: AU000000OGC7), die sich zum Produzenten mit den weltweit geringsten Kosten fortentwickelt habe, so Bowie.

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Konzerne wie Endeavour Mining mit großen Fortschritten

Eher ein Beispiel für die positiven Auswirkungen einer vorsichtigen Kalkulation ist Randgold Resources (ISIN: GB00B01C3S32). Während andere Goldproduzenten in ihren Kalkulationen bis auf 1.500 Dollar je Feinunze Gold hochgegangen seien, haben die Randgold-Manager in ihren Berechnungen einen Goldpreis von 1.000 Dollar je Unze unterstellt. Dadurch habe das Unternehmen Abschreibungen verhindern können, so Bowie. Zudem habe die Gesellschaft die Förderung erhöhen können, ohne dass man die Reservezahlen habe reduzieren müssen.

Der Blick auf die Kursverläufe der Aktien zeigt, wie richtig Bowie liegt und wie gut Anleger mit dieser Strategie der Unternehmensauswahl fahren können. Endeavour Minings Aktienkurs hat sich in der Spitze zuletzt mehr als verdoppelt, ebenso die Notierung von OceanaGold. Bei Randgold fällt die Aufwärtsbewegung in der Spitze ebenfalls etwas stärker aus als beim NYSE Arca Gold Bugs Index, hier ist die Outperformance aber nicht ganz so extrem deutlich. Zugleich warnt Bowie aber: Konzerne, die ihre Hausaufgaben nicht ausreichend erledigen, haben weiter Enttäuschungspotenzial.