Hoffnung auf Entspannung im Rohstoffstreit zwischen Washington und Peking
Die Entscheidung markiert eine deutliche Entspannung im seit Jahren schwelenden Handelskonflikt. Trump sprach von "einer großartigen Vereinbarung", während Xi betonte, es sei "normal, dass große Volkswirtschaften gelegentlich Reibungen haben".
Ein Jahr Rohstofffrieden als Signal an die Märkte
Laut Fox News und der Associated Press soll China geplante Exportbeschränkungen für Seltene Erden für zunächst ein Jahr aussetzen. Diese Metalle sind unverzichtbar für Hightech-Anwendungen wie Elektromotoren, Windkraftanlagen und Halbleiter. Die Vereinbarung soll jährlich überprüft und verlängert werden können.
Für die USA ist dies ein wichtiger Schritt zur Sicherung industrieller Lieferketten. Im Gegenzug will Washington die bestehenden Strafzölle auf chinesische Importe um etwa zehn Prozentpunkte senken. Nach Angaben eines Regierungsvertreters liegen die neuen effektiven Sätze künftig bei rund 45 bis 47 %.
Seltene Erden, zu denen Metalle wie Neodym, Dysprosium und Terbium zählen, sind laut dem US Geological Survey für mehr als 90 % der Magnetproduktion weltweit relevant; China kontrolliert rund 70 % der Förderung.
Entlastung für Bergbausektor
Für die Bergbauindustrie und spezialisierte Produzenten in Australien, Kanada und den USA schafft die Aussetzung der chinesischen Exportkontrollen vorerst Entlastung. Die Sorge vor Engpässen hatte seit Sommer 2024 die Preise vieler Seltenerden-Oxide steigen lassen.
Trump erklärte, die Vereinbarung solle "Wohlstand und Stabilität für Millionen von Arbeitsplätzen in Industrie und Energie" sichern. Xi betonte, man wolle den freien und fairen Handel im Rohstoffsektor fördern.
Auch Energiefragen standen auf der Agenda: China prüft laut Trump die Möglichkeit, US-Energieprojekte – insbesondere in Alaska – durch langfristige Lieferabkommen zu unterstützen.
Fragile Entspannung mit offenem Ausgang
Trotz der positiven Signale bleibt die Einigung zeitlich begrenzt. Nach Ablauf der einjährigen Frist wollen beide Seiten das Abkommen neu verhandeln. Beobachter werten das Treffen als symbolische Annäherung, nicht als strukturelle Lösung.
Für westliche Hersteller von Magneten, Batterien und Halbleitern bedeutet die Vereinbarung vor allem kurzfristige Planungssicherheit. Ob die Entspannung anhält, hängt davon ab, ob Peking seine Zusage zum freien Export beibehält und ob Washington im Gegenzug auf weitere Strafmaßnahmen verzichtet.
Analysten gehen davon aus, dass die USA ihre Rohstoffstrategie fortsetzen und weiterhin in alternative Förderquellen investieren. Besonders Projekte in Australien, Kanada und Grönland stehen im Fokus, um die Abhängigkeit von China zu verringern.
Ausblick auf die Märkte
An den internationalen Rohstoffmärkten wurde die Nachricht vorsichtig positiv aufgenommen. Marktteilnehmer erwarten, dass Preise für kritische Metalle kurzfristig stabil bleiben. Langfristig dürfte jedoch die geopolitische Unsicherheit bestehen bleiben, da die strukturelle Rivalität zwischen den USA und China weiter anhält.
Für Rohstoffanleger und Minenfirmen bleibt entscheidend, wie sich die Rahmenbedingungen im kommenden Jahr entwickeln – und ob die "Pause" bei den Seltenen Erden zum dauerhaften Handelsmodus wird oder nur ein Intermezzo bleibt.