Yuan-Schwäche stärkt Goldnachfrage der Notenbanken

Yuan-Schwäche stärkt Goldnachfrage der Notenbanken picture alliance / SZ Photo / Catherina Hess

Zentralbanken auf allen Kontinenten kaufen derzeit Gold in einem Ausmaß, das seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet wurde. Nach Expertenschätzungen erwarben sie im Jahr 2024 über 1.000 Tonnen. Das war bereits das dritte Jahr in Folge mit einem Nettokauf von mehr als 1.000 Tonnen. Die Notenbanken sichern sich damit gegen Währungsrisiken und politische Unsicherheiten ab.

Yuan-Schwäche und geopolitische Spannungen befeuern Goldkäufe

Die Gründe für die starke Nachfrage liegen in der Unsicherheit der globalen Finanzordnung. Der chinesische Yuan hat seit Anfang 2022 rund ein Fünftel seines Wertes verloren. Damit wird Gold für viele Länder erneut zu einer verlässlichen Reserve. Auch der Anteil des US-Dollars an den weltweiten Devisenreserven nimmt allmählich ab. Laut einer Umfrage des World Gold Council erwarten 95 Prozent der Zentralbanken steigende Goldbestände in den kommenden zwölf Monaten. Drei Viertel gehen davon aus, dass Gold langfristig einen größeren Anteil an den Reserven haben wird.

2024 haben mehr als ein Dutzend Zentralbanken ihre Bestände ausgebaut. Polen meldete Zukäufe von rund 90 Tonnen, Indien vervierfachte seine Käufe und auch China erhöhte seine Reserven. In Zeiten wachsender Sanktionen und unsicherer Handelsbeziehungen wird Gold geschätzt, weil es keine Gegenpartei hat und nicht eingefroren werden kann.

China baut seine Rolle im globalen Goldsystem aus

China steht im Zentrum dieser Entwicklung. Die Volksrepublik kauft seit Monaten kontinuierlich Gold und bietet inzwischen an, auch für andere Länder Gold in Shanghai zu verwahren. Damit möchte Peking eine asiatische Alternative zu den traditionellen Lagerstätten in London und New York schaffen. Gleichzeitig holen viele Staaten ihre Bestände zurück in die Heimat. Einer Umfrage zufolge lagern inzwischen fast 70 Prozent der Zentralbanken den größten Teil ihres Goldes im eigenen Land. Die Einfrierung russischer Devisenreserven im Jahr 2022 hat das Vertrauen in ausländische Verwahrorte nachhaltig erschüttert.

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Neue Chancen für Explorer und Produzenten

Die anhaltenden Käufe der Zentralbanken verändern den physischen Goldmarkt, dessen Volumen auf etwa 12,5 Billionen USD geschätzt wird. Nach Berechnungen des World Gold Council absorbieren die offiziellen Käufe inzwischen einen erheblichen Teil der jährlichen Minenproduktion. Dadurch entsteht ein stabiler Nachfragesockel, der die Preise stützt, selbst wenn Investoren zeitweise Positionen abbauen.

Von dieser Situation profitieren Explorer besonders stark. Amex Exploration CA03114B1022 A2DJY1 etwa entwickelt in Québec das Perron-Projekt im Abitibi-Goldgürtel. Die aktuelle Ressourcenschätzung aus Mai 2025 weist 1,615 Millionen Unzen Gold in den Kategorien Measured und Indicated mit 6,14 g/t sowie 698.000 Unzen in der Kategorie Inferred mit 4,31 g/t aus. In der besonders hochgradigen Champagne-Zone enthält Perron 831.000 Unzen Gold mit durchschnittlich 16,20 g/t.

Auch Clarity Metals CA18066R1038 A3D3LG ist dort aktiv. Das Fecteau-Goldprojekt liegt im Urban-Barry-Gürtel etwa 30 Kilometer östlich des riesigen Windfall-Projekts, das inzwischen vollständig zu Gold Fields gehört. Historische Bohrungen auf Fecteau lieferten bereits 14,91 g/t Gold über 1,0 Meter sowie 5,98 g/t über 0,6 Meter. Clarity hat alle erforderlichen Genehmigungen erhalten, um die Arbeiten auf dem Projekt nun erfolgreich fortzusetzen. Hier ist in Kürze durch das anstehende Bohrprogramm also mit Fortschritten zu rechnen.

Ein dauerhaft hohes Goldpreisniveau verbessert die Wirtschaftlichkeit dieser Projekte und erhöht die Chancen auf strategische Partnerschaften mit größeren Produzenten. Derzeit deutet auch wenig darauf hin, dass die Zentralbanken ihren Kurs ändern werden.

Gold als strategische Versicherung der Staaten

Gold kehrt damit in die Mitte staatlicher Vermögenspolitik zurück. Für viele Länder ist es eine Versicherung gegen Währungsschwankungen, politische Spannungen und Inflationsrisiken. Analysten halten einen weiteren Preisanstieg für möglich, wenn institutionelle Investoren auch nur einen kleinen Teil ihrer Anleiheportfolios in Gold umschichten. Solange Zentralbanken Käufer bleiben und der Yuan schwach bleibt, dürfte der Trend anhalten. Davon profitieren Produzenten ebenso wie Explorer, die in sicheren Jurisdiktionen wie Kanada aktiv sind.