Goldsektor weiter im Aufwind: Entwickler und Juniors mit Aufholpotenzial

Goldsektor weiter im Aufwind: Entwickler und Juniors mit Aufholpotenzial picture alliance / Zoonar / Alexander Limbach

Der Rückblick vom US-Vermögensverwalter Stifel auf den diesjährigen Precious Metals Summit in Beaver Creekin, zeichnet ein deutlich freundlicheres Bild für Edelmetallaktien. Nahezu 200 börsennotierte Emittenten besuchten das Forum. Viele Entwickler und Explorer profitieren von Vorarbeiten der Jahre 2022 und 2023 in Genehmigung, Umweltbasisstudien und Engineering und zeigen, dass "Unzen-im-Boden"-Bewertungen Bestand haben. Trotz spürbarer Preisgewinne seit Jahresbeginn – Gold +40 %, Silber +48 %, Kupfer +15 % – spricht Stifel weiterhin von einem Käufermarkt für Small- und Midcaps. Besonders mittlere Produzenten hätten auf In-Situ-Basis bislang am stärksten reagiert, während Junior-Produzenten und Entwickler gemessen an früheren Zyklen Aufholpotenzial haben. Für ausgewählte Entwickler ermittelt Stifel aktuell 5,9 % In-Situ-Bewertung; der letzte Zyklus markierte hier 8,5 % als Spitze.

ETF-Rückkehr und Marktbreite zeigen zyklische Stärke

Makro-Indikatoren bestätigen den Trend. Der Anteil von Goldaktien an der kanadischen Marktkapitalisierung stieg von rund 5 % im November 2024 auf derzeit etwa 10 %. Historische Phasen erreichten oder überstiegen 12 %, mit einem 20-Jahres-Hoch von 13,1 % im November 2011. Parallel kehren Anleger in goldbesicherte Exchange Traded Funds (ETFs) zurück: Nach einem Tief von etwa 80 Mio. Unzen im Mai 2024 summieren sich die Bestände aktuell auf rund 93 Mio. Unzen. Für Stifel signalisiert die Kombination aus höherer Marktbreite und ETF-Zuflüssen eine frühe bis mittlere Phase des Aufschwungs.

Cashflows und Bilanzqualität schaffen Spielraum für Wachstum

Auf Unternehmensebene rechnet Stifel 2026 bis 2028 – exklusive der größten Produzenten mit über 3,5 Mio. Unzen pro Jahr – mit kumuliert mehr als 46 Mrd. US-Dollar an freiem Cashflow. Viele Gesellschaften könnten bis Ende 2026 netto schuldenfrei sein. Nach einer etwa 18-monatigen Verdauungsphase dürften Konzerne ihre Aufbau-Teams wieder stärker von der Optimierung auf neue Wachstumsprojekte umstellen. Diese Finanz- und Bilanzdynamik unterscheidet den aktuellen Zyklus aus Sicht der Analysten von der längeren "Zwischenbau-Phase" der Vergangenheit. "Der Pfad des geringsten Widerstands ist für Entwickleraktien derzeit nach oben gerichtet", heißt es zusammenfassend im Bericht.

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Juniors vor großer Aufholwelle?

Historisch folgt die Bewertungswelle von den Senior- zu den Junior-Segmenten – oft mit zeitlicher Verzögerung, aber größerer prozentualer Bewegung. Zwischen März 2019 und Juni 2021 stieg der Durchschnittswert ausgewählter Junior-Produzenten auf EV/oz-Basis von 37 US-Dollar auf 165 US-Dollar, ein Plus von 350 %. Auf relativer In-Situ-Basis kletterten die Multiples derselben Gruppe von 2,8 % auf 8,7 % – aktuell werden Junior-Produzenten bei 6,7 % gehandelt. Für Entwickler/Explorer konstatiert Stifel bislang eine Aufwertung um 109 % auf 5,9 % In-Situ-Wert, was noch deutlich unter dem letzten Zyklushoch liegt. Brancheninsider verweisen zugleich auf bekannte Risiken: Projektzeitpläne, Ramp-ups, Engineering-Ergebnisse und Genehmigungen bleiben sensible Stellschrauben. Zudem reagieren die Multiples stark auf Schwankungen des Goldpreises.

Re-Rating zugunsten kleinerer Werte

Im internationalen Kontext ordnet Stifel die Lage als Frühphase einer Sektor-Rotation ein, gestützt durch Preisentwicklung, ETF-Zuflüsse und wieder anlaufende Bohrprogramme. Für die kommenden Quartale sehen die Analysten die besten Chancen dort, wo zusätzliche Bohrmeter die Werthebel freilegen können. Sollte der Goldpreis auf hohem Niveau verharren und die skizzierte Cashflow-Generierung eintreten, dürfte die Re-Rating-Bewegung in Richtung kleinerer Werte an Breite gewinnen.  Das zyklische Umfeld liefert dafür den Rückenwind.