Goldpreis im Gegenwind

Goldpreis im Gegenwind bigstockphoto

Der Goldpreis hat eine schwache Woche hinter sich: Am Freitagnachmittag notierte der Preis unter 2.840 USD pro Feinunze. Es war der vierte Verlusttag in Folge. Dem Edelmetall setzten unter anderem die Inflationsdaten aus den USA zu: Diese lagen im Rahmen der Erwartungen, was eine vorsichtige Haltung der Federal Reserve bei Zinssenkungen vermuten lässt.

Gewinnmitnahmen schicken Goldpreis auf Talfahrt

Nun hat offenbar eine Korrektur eingesetzt – die aus Sicht vieler Marktteilnehmer überfällig war. Noch in der Weihnachtswoche hatte der Markt zeitweilig unter der Marke von 2.600 USD notiert. Danach stieg der Goldpreis in der Spitze auf mehr als 2.950 USD, die Marke von 3.000 USD schien aus Sicht vieler Momentumtrader nur noch eine Frage der Zeit.

Jim Wyckoff, ein leitender Marktanalyst bei Kitco Metals, sieht deshalb viele Marktteilnehmer Kasse machen. "Ich denke, dass die Hauptfaktoren, die sich auf die Gold- und Silbermärkte auswirken, die Gewinnmitnahmen bei der wochenlangen Liquidation und auch der starke US-Dollarindex sind."

Neben den Inflationsdaten trug eine weitere Meldung zu den Kursrückgängen bei: Indiens Goldimporte werden im Februar im Vergleich zum Vorjahresniveau voraussichtlich um 85 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren sinken.

Dies berichtete Reuters unter Berufung auf einen Regierungsbeamten und mehrere Händler. ""Banken und Juweliere haben in diesem Monat bisher nur sehr geringe Mengen Gold durch den Zoll gebracht. Wenn die Preise in den nächsten zwei bis drei Tagen nicht einbrechen, werden wir wahrscheinlich keine Verbesserung der Importzahlen sehen", wird ein Beamter zitiert.

Indiens Goldimporte brechen zur Hochzeitsaison ein

Demnach importiert das Land im Februar 15 Tonnen Gold. Ein Jahr zuvor waren es 103 Tonnen, im Februar-Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre 76,5 Tonnen. Bemerkenswert: In Indien läuft derzeit die Hochzeitssaison. Reuters zitiert einen Edelmetallhändler aus Kalkutta, der den Einbruch zu dieser Jahreszeit als ungewöhnlich einstuft.

Ursächlich für den Rückgang der Nachfrage ist der hohe Preis, der das Interesse an Schmuck, aber auch privaten Goldkäufen zu Anlagezwecken einbrechen lässt. Der hohe Preis wird durch den starken USD verstärkt.

Am Montag hatte der Goldpreis noch ein neues Rekordhoch markiert. Dass auf ein neues Hoch (das allerdings nicht allzu weit über dem der Vorwoche liegt) in derselben Woche ein deutlicher Kursrückgang erfolgt, ist charttechnisch betrachtet ein schwaches Signal.

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SPDR Gold Trust meldet höchste Bestände seit August 2023

In den vergangenen Monaten hatten vor allem die Sorgen der Anleger im Hinblick auf geopolitische und tarifäre Konflikte die Goldrallye befeuert. SPDR Gold Trust, der weltweit größte goldgedeckte ETF, vermeldete am vergangenen Freitag Bestände im Umfang von knapp 905 Tonnen und damit den höchsten Wert seit August 2023.

Wie weit die Korrektur letztendlich führt, bleibt abzuwarten. Am Freitagnachmittag hatte der Goldpreis etwa ein Drittel der seit der Weihnachtswoche angelaufenen Gewinne wieder abgegeben. Bleibt es dabei, kann der als stark einzustufende Aufwärtstrend intakt bleiben.

Viele für den Goldpreis bulishe Faktoren bleiben ohnehin bestehen: Die geopolitische und tarifäre Unsicherheit zählt dazu ebenso wie die ausufernde Staatsverschuldung, die nach wie vor bestehenden Inflationsrisiken und die anhaltenden Käufe von Notenbanken.