Glencore schreibt Teck Resources Aktionäre an – Vale, Anglo American und Freeport schielen auf Basismetallgeschäft

Glencore schreibt Teck Resources Aktionäre an – Vale, Anglo American und Freeport schielen auf Basismetallgeschäft bigstockphoto

Glencore wirbt in einem offenen Brief an die Teck Resources Aktionäre um Zustimmung zum Übernahmeangebot. Dennoch stehen die Zeichen auf Ablehnung. Spaltet sich Teck wie geplant selbst auf, stehen Interessenten für die neue Basismetallsparte offenbar schon Schlange.

Glencore ist offenbar zu Nachbesserungen bereit. In einem offenen Brief von CEO Gary Nagle an die Teck B Aktionäre wurden zwar keine konkreten Zusagen gemacht. Glencore sei jedoch "bereit, Verbesserungen an seinem Vorschlag in Erwägung zu ziehen". Das Unternehmen habe nie behauptet, dass das Übernahmeangebot endgültig sei und stellte "Änderungen und Verbesserungen" in Aussicht.

Glencore stellt Verbesserung in Aussicht, wird aber nicht konkret

Solche Verbesserungen würden jedoch "am besten nach einem Engagement des Teck-Vorstands in Betracht gezogen". Ein solches Engagement würde es ermöglichen, Wege zu einer Verbesserung des Vorschlags zu finden. Das Teck Management steht der Übernahme bisher äußerst ablehnend gegenüber.

Glencore hatte in seinem überarbeiteten Angebot eine Barkomponente eingeführt. Die Teck Aktionäre sollen so aus dem durch die Übernahme befürchteten Engagement in Kohle herausgekauft werden.

Die Pläne von Glencore sehen die Aufspaltung von Teck vor. Das Kohlegeschäft soll abgespalten werden, die Basismetallsparte unter dem Namen MetalsCo firmieren. Die Aktionäre von Teck Resources sollen neben einem Anteil von 24 % an der MetalsCo wahlweise bis zu 8,2 Mrd. US-Dollar in bar oder 24 % an CoalCo erhalten.

Teck Rescources Management bleibt hart

Die Kontrolle über Teck Resources liegt bei der japanische Sumitomo Metal Mining und der Keevil-Familie, die über die stimmgewichtigen A-Aktien verfügen. Auf jede A-Aktie entfallen 100 Stimmen, auf jede B-Aktie eine Stimme.

Firmengründer Norman Keevil äußerte sich zuletzt – ebenfalls in einem offenen Brief – ablehnend zu dem Zusammenschluss mit Glencore und deckte damit den Kurs des Managements.

Dieses hält das Angebot nicht nur für zu niedrig, sondern kritisiert auch eine mangelhafte Struktur und wesentliche Ausführungsrisiken. Dieser Haltung wurde am Mittwoch in einer Replik auf den Glencore-Brief in einer eigenen Mitteilung bekräftigt.

Teck Resources wirbt gegenüber den eigenen Aktionären für die Umsetzung der eigenen Umstrukturierungsmaßnahmen. In der kommenden Woche sollen die Aktionäre über die Aufspaltung des Unternehmens in die Teilfirmen Teck Metals und Elk Valley Resources befinden.

Es gibt jedoch auch Befürworter der Übernahme. Die beiden Investoren Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis & Co raten Teck Aktionären, gegen die interne Aufteilung zu stimmen und sich stattdessen Glencore zuzuwenden.

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Interessenten stehen Schlange: Tech Metals könnte schnell verkauft werden

Sollten die Aktionäre sich jedoch für die interne Aufteilung und damit den Vorschlag des Managements entscheiden, könnte die neu entstehende Teck Metals rasch auf den Markt kommen. Norman Keevil signalisierte laut der Zeitung The Globe And Mail Bereitschaft, Teck Metals  zu verkaufen – wenn der Vorstand dafür sei.

Nach der internen Aufspaltung ist das Interesse an dem neu entstehenden Metallunternehmen absehbar deutlich größer – da Teck in seiner heutigen Form stark in Kohle investiert ist. Die Metallsparte ist aufgrund ihres wachsenden Kupferportfolios für viele Konkurrenten interessant. Kupfer gilt als zunehmend knappes Metall mit großem Preispotenzial – viele Marktteilnehmer gehen von einem neuen Superzyklus aus.

Erst vor wenigen Wochen hatte Teck in Chile die QB2-Kupfermine in Betrieb genommen, die ein Herzstück der Metallsparte darstellen wird.

Wie The Globe And Mail weiter berichtet, haben mehrere Großunternehmen bereits Interesse an der Metallsparte begründet, darunter Anglo American, Freeport-McMoRan und Vale. Es gab offenbar sogar noch weitere Anfragen – die Zeitung berichtet von mindestens einem halben Dutzend großer Bergbauunternehmen, die interessiert seien, ohne weitere Namen zu nennen.