Angst vor Überangebot an Lithium sinkt

Angst vor Überangebot an Lithium sinkt bigstockphoto

Nach einem harten Jahr 2018 haben sich die Preise für Lithiumcarbonat und Hydroxid zumindest wieder stabilisiert. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Bereinigungsprozess unter chinesischen Verarbeitern, welche aktuell für mehr als 80% der globalen Industrie verantwortlich sind, ein Ende gefunden zu haben scheint. Zudem wurde die Befürchtung, dass sich das Angebot aus Südamerika stark ausweitet, eingedämmt. Südamerika hat aktuell Probleme mit der Lithiumproduktion aus Salzlaken.

Aber die überwiegende Mehrheit der neuen Lithiumkapazität stammt eh aus Gesteinsminen. Mit dem ersten Versand von Konzentrat durch Altura Mining nach China kam in diesem Jahr der dritte neue australische Spodumen-Betrieb auf den Markt.

Es dauerte nur 18 Monate bis die Pilgangoora Mine von Altura in Betrieb genommen wurde. Pilbara Minerals und Tawana Resources haben nun also einen neuen australischen Konkurrenten. Und auch Mount Cattlin von Galaxy sowie Mount Marion von Mineral Resources bauen aktuell ihre Förderung aus.

Ein weiteres Zeichen, für eine Verschiebung innerhalb der Branche ist die Investition von Albemarle in das Wodgina-Projekt von Mineral Resources in Höhe von 1,1 Mrd. USD. Davor hatte bereits SQM mit dem Kauf von Kidman Resources ihre australischen Geschäfte diversifiziert.  Albemarle gab letzten Monat zudem bekannt, dass das Unternehmen in Chile nicht über 2021 hinaus expandieren wird. Stattdessen wird das Unternehmen aus Charlotte, North Carolina, ihre Ressourcen in den Hardgestein-Lithium-Abbau in Australien stecken. Greenbush, verdoppelt seine Kapazität und in diesem Monat wird eine 1 Mrd. AUD Hydroxid-Anlage in Betrieb gehen.

Australien wird zunehmend bedeutender

Bis 2025 könnte Australien für 51% der Weltproduktion verantwortlich sein. Derzeit ist China der Weltmarktführer, während Chile und Argentinien zusammen 43% der Weltproduktion ausmachen.

Außerhalb Australiens starteten auch Kanadas Nemaska ​​Lithium und Brasiliens AMG in diesem Jahr ihre Produktion. Obwohl teurer als die Gewinnung aus Sole (mit einer bemerkenswerten Ausnahme von Greenbushes), wird Spodumenkonzentrat in Lithiumhydroxid für Batterien umgewandelt.

Das Pumpen und Verdampfen der Salzlösung erzeugt Lithiumcarbonat, das zur weiteren Einspeisung in die Batterieversorgungskette weiter verfeinert oder umgewandelt werden muss.

Das in Großbritannien ansässige Beratungsunternehmen Roskill prognostiziert für Hydroxid ein jährliches Wachstum von fast 39% bis 2031 gegenüber 13% Jahreswachstum für Lithiumcarbonat. Es wird erwartet, dass sich der Gesamtverbrauch an Hydroxid gegenüber Carbonat um das Vierfache erhöhen wird. Die Nachfrage sollte bis 2031 auf 1.605.500 Tonnen bzw. 460.100 Tonnen steigen.

In China wird aktuell 18.875 USD pro Tonne für Lithiumhydroxid bezahlt, während der Preis für Lithiumcarbonat in Batteriequalität auf 11.500 USD je Tonne gefallen ist. Im März wurde Carbonat noch für 24.750 USD verkauft. Hydroxid war mit 22.000 USD pro Tonne  sogar noch billiger .