Unverzichtbare Batterie-Metalle - Warwick Grigor sieht anhaltende Attraktivität

Warwick Grigor, Vorsitzender von Far East Capital, sprach in einem Interview mit dem Magazin MiningNews von den Batteriemetallen als "sexy" Sektor mit starken Aussichten. Und das, obwohl der Marktwert in den vergangenen Monaten an Stabilität verloren habe.
Die Aktienkurse der führenden Produzenten von Lithium, Galaxy Resources und Pilbara Minerals und auch die der Graphit-Projekte von Syrah Ressources und Triton Minerals fielen in der Gunst der Anleger. Sogar Kobalt, was sich noch in letzter Zeit recht stark zeigte, notiert schwächer. Grigor erwartet, dass dieser Trend auch weiter anhalten wird.
Allerdings warnt er Anleger auch davor, sich von Aufblähungen und Aufschwüngen irreführen zu lassen. Der Markt sei zu unkonzentriert, um einem Trend über ein Vierteljahr hinweg zu folgen. Unter den Aktionären herrsche ein gewisser Herdentrieb, reale Fundamentaldaten fänden hingegen erst in zweiter Linie Beachtung.
Dennoch sind Batteriemetalle in der Weltwirtschaft sicher etabliert. Grigor meint, dass trotz US-Präsident Trumps Zweifeln am Klimawandel die Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien nicht nennenswert beeinflusst werde. Die in dieser Branche bereits bestehende Nachfrage nach Batteriemetallen werde Lithium, Graphit und Kobalt auch weiterhin zu den am stärksten nachgefragten Rohstoffen machen. Langfristig, räumt Grigor ein, sei Lithium allerdings auf fallende Tendenzen eingestellt. Er beruft sich dabei auf die nicht unumstrittenen Prognosen des Wertpapierhandelsunternehmens Macquarie. Dessen Analytiker konstatieren, dass die Preise sich aufgrund der zu erwartenden Versorgung mit den Rohstoffen vorerst nicht mehr auffällig bewegen.
Die vier Top-Produzenten, so vermutet Grigor, werden ihre Produktion erhöhen, um die Preise zu drücken und damit die Konkurrenz durch aufstrebende Mitbewerber auszubremsen.
Der Geschäftsführer eines dieser Wettbewerber, Ken Brinsden von Pilbara Minerals mit Sitz in West Perth, sieht die Experten bei Macquarie auf der falschen Fährte. Seiner Ansicht nach werden die Kapazitäten in der chemischen Umwandlung in China unterschätzt, sowohl in der aktuellen als auch der kurzfristigen Bewertung. Das entspräche aber nicht den positiven Nachfragetendenzen, die aus dem Bedarf potentieller Einkäufer von Lithium als Rohmaterial erwüchsen.