Rekordverdächtiges und Unterhaltsames aus der Rohstoffbranche
Heute wollen wir uns einmal nicht mit Marktanalysen, Rohstofftrends und wirtschaftspolitischen Hintergründen befassen, sondern Absonderliches, Skurilles oder Unterhaltsames auflisten, von dem man im Normalfall nichts zu lesen bekommt. Dafür haben wir ihnen einige Beispiele zusammengetragen und wünschen vergnügliches Lesen.
Monströses Pipelinegeflecht der ehemaligen UDSSR
Die ehemalige UDSSR ist durchzogen von kreuz und quer laufenden Pipelines mit unglaublichen Längen.
Quelle: Mining.com
Von all diesen Pipelines ist die Druzhba Pipeline mit rd. 4.000 km die weltweit längste. Sie führt vom Osten Russlands über die Ukraine in den Westen, unter anderem auch bis nach Deutschland. Mit 4.000 km ist sie um nur 300 km kürzer als die Durchquerung der USA vom Osten nach Westen. Und weil der Osten schon so viele Pipelines hat, so findet man dort auch die zweitlängste. Diese führt von Baku über Tbilisi nach Ceyhan und ist mit 1.700 km ebenfalls eine Bestätigung russischer Ingenieurskunst. Sie ist die zweitlängste der Welt und an ihr kann man ermessen welche Dimensionen die Druzhba Pipeline mit ihren 4.000 km hat. Druzhba sammelt Öl von verschiedenen Stellen wie dem kaspischen Meer, den Bergen des Urals und Sibirien zusammen und führt dieses in die Raffinerien nach Europa, unter anderem auch nach Deutschland. Derzeit werden mit dieser Pipeline rd. 1,4 Mio. Barrel Öl täglich transportiert, und das ist noch nicht alles. Man plant tatsächlich noch einige Erweiterungen womit diese Monsteranlage noch länger werden könnte.
Gigantische Goldminen
Der Schriftsteller Roman Payne schrieb: " Oh Sonnenlicht, du bist das wertvollste Gold, das man auf Erden finden kann". Und bei den tiefsten Goldminen der Welt ist das Sonnenlicht so weit weg wie sonst nirgendwo.
Quelle: Mining.com
4.000 m unter der Erdoberfläche wird in der TauTona Goldmine in Südafrika Gold abgebaut. Wobei ein Wettstreit mit der Mponeng Mine läuft, wer denn wohl die tiefste Mine besitzt. Das wechselt aber, da beide Minen immer weiter in den Boden vorgetrieben werden. Und das bei unglaublichen Temperaturen von rd. 60 Grad Celsius, die in dieser Tiefe bereits herrschen. Temperaturen, bei denen normalerweise ein Arbeiten nicht mehr möglich ist. Da muss man schon zu Kunstkniffen greifen. So wird Eis nach untern gebracht um die Dinge etwas zu kühlen, Beton und trockenes Gestein um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Und dennoch bleiben solche Minen ein extremes Risiko. Jedes Jahr sterben ca. 5 Mann in der Tiefe des Berges. In solchen Minen bekommt die Aussage dass Sonnenlicht das wertvollste Gold der Erde sei eine völlig neue Bedeutung.
Das heroische Bohrloch
Es wurde nicht dazu verwendet um Kohle, Öl oder sonst einen Rohstoff aufzufinden. Nein, einzig um die Erfahrung ging es, wie weit man eine Tiefenbohrung vorantreiben könne. Ursprung dieser Monsterbohrung war, wie könnte es auch anders sein, wieder einmal die UDSSR.
Quelle: Mining.com
Kein Bohrloch der Welt wurde je tiefer erbracht als das auf der Halbinsel Kola entstandene Bohrloch, dessen Verschluss am Foto oben abgelichtet ist. Man drang im Jahr 1979 bis in eine Tiefe von 12.262 m vor, dann war Schluss, obwohl 15.000 Meter geplant waren, und durchschnitt dabei die Erdkruste bis in geologische Formationen die mehr als 2,5 Mrd. Jahre alt sind und niemals von einem Menschen gesehen werden können. Der Bohrturm, hier in einer Aufnahme von 2007, steht noch.
Quelle: http://www.panoramio.com/user/418577
Abgebrochen wurde die Bohrung da nicht die erwarteten 100 Grad Celsius sondern bereits 180 Grad Celsius in dieser Tiefe herrschten, die ein tieferes Bohren aus technischen Gründen untersagte. Interessant, lt. Wikipedia, ist die Tatsache, dass man in 10.000 Meter Tiefe, also im 2,5 Mrd. Jahre alten Gestein, 14 Arten von Elementarfossilien fand, was nicht mit der herrschenden Lehre im Einklang steht, die angibt, dass Leben auf der Erde vor 1,5 Mrd. Jahren entstanden ist. 1984 wurden zwar 31 internationale Forscher zur Mitarbeit bei der Auswertung eingeladen, aber bislang sind die meisten der über 45.000 gesammelten Gesteinsproben noch immer nicht erforscht.
Ölplattform der Superlative
Normal werden Ölplattformen am Meer in zum Gezeitenhub abgestimmten Höhen errichtet. Zum Vergleich hier eine "normale" Plattform auf See:
Quelle: Mining.com
Warum die norwegischen Errichter der Troll A Plattform in der Nordsee ein solches Monster erbauen ließen ist nicht bekannt. Die Dimensionen allerdings kennt man. 600.000 Tonnen schwer und mit einer Gesamthöhe von 500 Meter inkl. ufernaher Meerestiefe (!!!) ein wahrer Koloss, der in den Himmel ragt.
Quelle: Mining.com
Man kann die Relation erahnen, wenn man die Schiffe am Foto dazu heranzieht, die wie kleine Ruderboote aussehen. Die seit 1996 arbeitende Plattform ist die größte je von Menschenhand gebaute und der Name Troll kann hier durchaus auch lustig verstanden werden.
Der ewige Gasbrand
Erdgas ist eine wertvolle Ressource und nicht wenige bohren in ungeheure Meerestiefen um an diesen Rohstoff zu gelangen. Nicht so russische Ingenieure, die auf der Suche nach Erdöl waren und "leider" nur Erdgas fanden. Sie waren der Ansicht, dass man das wertlose Loch ruhig abfackeln könne und es in ein paar Tagen von selbst ausgehen wird. Gesagt, getan. Nun, das war im Jahr 1971!! Dieses unwirtschaftliche Gas, das nach Ansicht der Experten alsbald erlöschen sollte, brennt nun bereits seit über 45 Jahren und zeigt sich in einem schaurig schönen Krater mit unverminderter Gewalt.
Quelle: Mining.com
Diesen Irrtum der Ingenieure kann man getrost als Energieverschwendung im echten Sinn des Wortes titulieren.
Megaölplattform von Shell
Sie steht im Golf von Mexiko und ist wahrlich eine gigantische Anlage. Der Oberbau hat die Höhe des Eifelturms und die Förderkapazität liegt bei täglich 100.000 Barrel Öl und rd. 200 Mio. Kubikfuß Erdgas. Die Perdido genannte Plattform weist aber neben ihrer schieren Größe noch weitere Rekorde auf. Rekorde, die Shell dazu veranlassten, gewaltige Summen für diese Plattform aufzuwenden. Gefördert wird in der unglaublichen Tiefe von 2,5 km. Und man sitzt auf einem wahren Schatz an Ressourcen. 15.000.000.000 (15 Mrd.) Barrel Öl beträgt das Förderpotential.
Quelle: Mining.com
Mit dieser Superplattform beschließen wir für heute unseren Ausflug in die Welt des Skurillen, der extremen und besonderen Gegebenheiten in der Rohstoffproduktion und werden im nächsten Artikel wieder, der heutigen Zeit entsprechend, sachliche Themen aufgreifen.