Gold vor Korrektur, aber dann...

Gold vor Korrektur, aber dann...

Seit dem Jahreswechsel wird wieder permanent über Gold und seine neu erstrahlende Zukunft berichtet. Mag sein, und der zuletzt gezeigte Anstieg war ja auch mehr als erfreulich. Doch wenn ich die vielen Meinungen von namhaften Analysten lese, und damit meine ich nicht die der restriktiven Bankenszene, so scheinen wir sowohl in eine saisonale wie auch charttechnische Korrektur hinein zu laufen.

Wie unsere Leser wissen, bin ich kein absoluter Verfechter der Charttechnik. Mir ist das Gesamtbild von Markt, Weltwirtschaft und Währung für meine Sichtweisen lieber. Und dennoch möchte ich zur Untermauerung meiner heutigen Meinung einen Chart heranziehen.

Gold Chart Erwin 01

Quelle: gold-eagle.com

Der Chart zeigt sowohl Stochastik als auch den MACD im überkauften Bereich mit Umkehrtendenz. Daraus schließen viele Analysten, dass nun eine Korrektur zu erwarten sei. Dies passt auch zu den Aussagen anderer Analysten, die eine saisonale Korrektur bis zum Sommer hin erwarten. Dies ist darüber hinaus auch mit der Ansicht anderer Analysten stimmig, die nur mehr wenige Monate eines starken US-Dollars vorhersehen mit anschließend langjähriger Schwächetendenz. Es würde hier zu weit führen, die zutreffenden Begründungen im Einzelnen anzuführen, doch in Summe ergeben all diese Argumente ein schlüssiges Gesamtbild.

Aber all diese Meinungen von Rohstoffexperten wie Frank Holmes, Mickey Fulp und vielen weiteren Kennern der Szene sagen im Grunde eines aus:

Der Goldbullenmarkt, der zumindest über die kommenden 4-5 Jahre andauern sollte, ist durch den zuletzt erlebten Anstieg eindeutig gestartet worden. Und ich bin geneigt, dem zu folgen, denn diese und auch andere Spezialisten sehen in nächster Zeit, belegt durch eine Vielzahl an Argumenten, den Beginn des Strauchelns des US-Dollars.

Gold Chart Erwin 02

Quelle: gold-eagle.com

Die vorhergesagten Tiefs für den US-Dollar liegen im Schnitt bei rd. 50 bis 60, das er in den Jahren 2021 bis 2024 erreichen soll. Auch dafür sind viele Analysten trotz unterschiedlichster Betrachtungsweisen ziemlich einhelliger Meinung.

Dies würde insgesamt perfekt harmonieren, denn ein schwächer werdender US-Dollar hat immer schon den Goldpreis beflügelt.

Die Aussagen der Analysten gehen bei der Korrektur von Tiefstwerten im Bereich von USD 1.170 bis USD 1.200 je Unze aus. Egal, wie kräftig der zu erwartende Rückschlag sein wird, er ist nach Ansicht aller nur ein Atemholen für einen nachhaltig andauernden Schub nach oben. Vergessen wir einmal die von einigen Analysten skizzierten Zielpreise für Gold in den kommenden 12 Monaten. Da ist zu viel Wunschdenken dabei. Gegenüber den Bankenanalysten sehen jedoch die meisten anderen fürs Jahresende 2016 als realistisch einzustufende Preise von USD 1.450 bis USD 1.700 für eine Unze. Das wäre für das erste Jahr einer Bullenphase bereits ein mehr als deutliches Lebenszeichen, das nicht nur den vielen Kleinanlegern sondern vor allem den vielen Produzenten des Edelmetalls hilfreich wäre. Den Blick auf 2017 und darüber hinaus zu wagen wäre aus meiner Sicht noch verfrüht, auch wenn einige Analysten hier bereits Kurse sehen, die erst noch den Wahrheitsbeweis antreten müssen.

Für mich, der ich Meldungen aus aller Welt lese und daraus ein Bild ableite, ist jedoch das skizzierte Szenario einer kommenden Korrektur mit nachfolgendem mehrjährigen Bullentrend nach Zusammenfügen aller Argumente ein absolut nachvollziehbares.

Wer derzeit überlegt sein Portfolio mit etwas physischem Goldbestand aufzurüsten, der könnte die anstehende Korrektur noch abwarten und erst über den Sommer aufstocken. Das Gleiche gilt für unterbewertete Goldminen, denn auch diese könnten infolge der Korrektur nochmal im Kurs nachlassen. Auch wenn Goldminenaktien im Normalfall Vorläufer am Markt sind, so könnte der heurige Sommer durchaus ein guter Moment sein, diese ins Auge gefassten Unternehmen erneut einer Prüfung zu unterziehen und dann zu entscheiden.

Nach all den Jahren, in denen Gold "hochgebetet" wurde, verdichten sich nun tatsächlich die Anzeichen für ein realistisches positives Zukunftsszenario. Nichts ist fix, Störungen können immer noch entgegenwirken, aber alleine die auf breiter Basis erkennbare positive Grundtendenz gibt Anlass zur Hoffnung auf nachfolgend gute Entwicklung des allseits geliebten Edelmetalls.