Russland kaufte zu Beginn des Jahres mehr Gold als China

Russland kaufte zu Beginn des Jahres mehr Gold als China daboost - Fotolia

Gedrückt von den westlichen Sanktionen, hohe Einnahmenverluste des Staates durch den stark gefallenen Ölpreis, starke Belastungen durch die Teilnahme am Syrienkrieg, und dennoch findet Russland bei Gold verstärkt zurück auf die Käuferseite.

Russische Nationalbank

Russische Nationalbank – Quelle: Wikimedia Commons

356.000 Unzen fügte der Staat seinen Reserven alleine im Februar 2016 hinzu. Diese Mengen an Unzen entstammen neben lokalen Pressemitteilungen den Daten des IMF (International Monetary Fund). Chinas Einkäufe betrugen im gleichen Monat "nur" 320.000 Unzen. Auch wenn diese Daten durch den IMF noch nicht bestätigt wurden.

Russland, das bis Mitte 2011 Gesamtreserven im Wert von knapp USD 550 Mrd. besaß war in den Folgejahren sehr stark auf der Verkäuferseite zu sehen und die Staatsreserven schmolzen um rd. USD 200 Mrd. auf rd. USD 350 Mrd. im Jahr 2015. Klar bestehen die Reserven Russlands neben Gold auch aus Fremdwährungen, Sicherheiten und anderen Werten, doch lt. Staatsangaben will man die Reserven in den kommenden 5 Jahren wieder auf rd. USD 500 Mrd. anheben. Ein, bezogen auf die aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes, sehr engagiertes Vorhaben.

UDSSR Reserven

Quelle: mining.com

Der Zukauf an Gold, der in vergangener Woche im Wert von USD 5,8 Mrd. stattfand, ließ die Staatsreserven wieder auf USD 387 Mrd. klettern. Das sind bereits USD 19 Mrd. mehr als noch zu Jahresbeginn. Nach 2 starken Verkaufsjahren ein überraschender Gegentrend, der sich seit vergangenem Jahr ausgebildet hat und der natürlich auch Fragen aufwirft. Fragen, mit welchen Mitteln das Gold erworben wurde, ob die heimische Goldproduktion an den Staat gegen "billige" Rubel abzuliefern hatten, oder ob es gegen Fremdwährungsbestände getauscht wurde, bleiben allerdings offen, da von offizieller Seite hierüber keine Informationen gegeben wurden.

Natürlich muss man diesen Goldzukauf auch relativieren, ist er doch nicht mehr als die Jahresproduktion eines mittleren Goldproduzenten. Wenn allerdings Russland, wie beabsichtigt, seine Reserven in den kommenden 5 Jahren wieder kräftig anzuheben gedenkt, dann kann man davon ausgehen, dass Russland auch verstärkt wieder auf der Goldkäuferseite zu finden sein wird. Ganz im Gegensatz von Kanada, das in den letzten Jahren ausschließlich auf der Verkäuferseite zu finden waren, und deren Goldbesitz mit Anfang des Jahres 2016 durch die letzten Verkäufe auf 0 (null) gesunken ist. Auch wenn Kanada nie große Goldmengen besaß, ein für die "reiche" westliche Welt signifikantes Faktum, da Kanadas Strategie mehr zu Fremdwährungen tendiert als zu Goldbesitz.

Erfreulich jedenfalls dass eine Großmacht wie Russland künftig wieder zu mehr Goldkäufen tendiert, was auch eine weitere Belebung des Goldmarktes bedeuten könnte.