Kolumne von Björn Junker

Abwärtstrend hält an: Explorationsausgaben in Australien auf tiefstem Stand seit 2006

Vor Kurzem veröffentlichte das australische Statistikministerium ein Update zu den Explorationsausgaben des ersten Quartals auf dem fünften Kontinent – gute Nachrichten waren darin kaum zu finden. Die Explorationsaufwendungen erreichten ein neues Tief, den niedrigsten Stand des Jahrzehnts.

In den drei Monaten bis Ende März, das erste Quartal ist saisonal bedingt ohnehin schwach, lagen die Ausgaben für die Suche nach neuen Rohstoffen bei nur 318 Mio. AUD. Das war die niedrigste Summe seit dem gleichen Quartal im Jahr 2006, was sich nahtlos in den Abwärtstrend der letzten Jahre einreihte. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2014 ergab sich ein Rückgang von 22%, während gegenüber dem Vorquartal sogar ein Minus von 31% zu Buche stand.

Was zu diesem jüngsten Rückgang geführt hat, ist keine Geheimnis und wenig überraschend. Der Eisenerz- und der Kohlepreis haben im vergangenen Jahr einen guten Teil der Gewinne, die sie im vergangenen Jahrzehnt gemacht hatten, wieder abgegeben. Und so schrumpften die Mittel für die Exploration in diesem Sektor erheblich, da die Bergbauunternehmen ihre Ausgaben zusammenstrichen und Finanzierungsquellen für Explorationsunternehmen austrockneten.

Der Rückgang in den Sektoren Eisenerz und Kohle machte so rund zwei Drittel des Abschwungs insgesamt aus. Zusammen fielen die Explorationsausgaben in diesen Bereichen gegenüber dem letzten Quartal 2014 um 97 Mio. AUD. Das waren 69% des Rückgangs von insgesamt 141 Mio. AUD.

Wenn es denn so etwas wie einen Lichtblick gab, waren es noch die Explorationsaufwendungen im Goldsektor. Diese fielen im Vergleich zum Dezemberquartal 2014 zwar um rund 10%, stiegen gegenüber dem ersten Quartal 2014 aber um etwas mehr als das. Das bedeutet, der Goldmarkt zeigt in dieser Hinsicht zumindest eine relative Stärke.

Absolut gesehen überstiegen die Ausgaben für die Suche nach neuen Goldvorkommen die Aufwendungen in jedem anderem Sektor – zum ersten Mal seit 2011 wieder. Was allerdings, wenn man die jüngere Vergangenheit betrachtet, keine große Überraschung ist. Denn die Goldexploration hat in Australien lange alle anderen Kategorien dominiert. Und erst vor vergleichsweise kurzer Zeit, im von China ausgelösten Superzyklus der Rohstoffe, traten andere Sektoren wie Eisenerz in Bezug auf die Exploration in den Vordergrund.

Die gesunken Ausgaben haben jedenfalls die zu erwartenden Folgen: Deutlich weniger Bohrungen bzw. Bohrmeter werden abgeteuft. Insbesondere die Zahl der Bohrmeter auf neuen Lagerstätten ist tief gesunken, markiert neue Tiefstände für das Jahrzehnt.

Das wird schlussendlich dazu führen, dass weniger Entdeckungen gemacht werden, das Angebot sinkt und die Preise wieder steigen. Bis dieser Effekt allerdings signifikant spürbar wird, dürfte es noch eine ganze Zeit dauern.

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