Silber mit kräftigem Plus in den nächsten Monaten

Silber mit kräftigem Plus in den nächsten Monaten

Erst vor wenigen Tagen haben wir unseren Lesern 3 Trends von Experten vorgestellt, die den Silberkurs im Jahr 2015 positiv beeinflussen könnten. Aktuell erreicht uns eine weitere brisante Recherche von Adam Hamilton, Autor bei Zeal Intelligence, der dem kleinen Bruder des Goldes ebenfalls starke Kursgewinne zuschreibt. Dies allerdings nicht nur mittel -oder langfristig sondern schon sehr bald.

Für ein besseres Verständnis dafür ist es nötig, sich die Preisentwicklung von Silber in den letzten beiden Jahren anzusehen und die dahinter liegenden Situationen, die dazu geführt hatten. Aber auch diejenigen zu beleuchten, die massgeblich für große Mengen an Käufen bzw. Verkäufen verantwortlich waren, und somit preisbildend am Markt agieren.

Das Edelmetall hatte in den letzten beiden Jahren viel von seinem Glanz und Kurswert verloren. Klingt der Wertverlust im Jahr 2014 mit 19,7% schon heftig, so erscheinen die -35,6% aus 2013 beinahe katastrophal. Kein Wunder also, wenn das Vertrauen der Investoren stark gebeutelt wurde. Silber ist kein riesiger Markt und verzeichnet starke Ausschläge, je nachdem ob Investoren bullish oder bearish sind. Es bedarf keiner riesigen Mengen um Silber steigen oder fallen zu lassen.

Nebeneffekt ist jedoch, dass sich Silber zumeist ähnlich entwickelt wie Gold. Steigt das gelbe Metall, so zieht Silber nach. Fällt es, so dreht sich das Ganze ins Negative. Und die derzeitige Situation zeigt, dass Gold nach seinen jüngsten Anstiegen wieder Kaufsignale und somit ein positives Bild zeichnet. Dies hat natürlich auch Einfluss auf das Investorenverhalten, denn bei einem bullishen Szenario werden die Kapitalzuflüsse in diese Assetklasse stärker.

Und an diesem Punkt kommen nun diejenigen Mächte ins Spiel, die mit großen Mengen handeln und somit Einfluss haben, nicht nur auf die Kursentwicklung, sondern auch generell auf das Marktsentiment – die ETFs und die Spekulateure großen Stils. Sie sind darauf erpicht ihre Silberbarren so zeitnah wie möglich zu erwerben, um den vollen Trend mitzunehmen bzw., bei den ETFs um die Käuferaufträge zu erfüllen. Im Falle der ETFs bedeutet dies, dass die Treuhänder neue Anteile für die Kaufinteressenten ausstellen und physisches Silber einkaufen. Bei Betrachtung der ETFs ist zu bemerken, dass seit jeher deren Silberbestand auch als Trendbarometer fungiert. Bevor wir jetzt auf die Trendbegründung eingehen soll nachstehende Grafik die Situation der letzten Jahre als Herleitung dafür einen Überblick geben.

Quelle: mining.com/ZealLLC.com

Die rote Linie zeigt die Silberbestände der ETFs ( hier mit SLV als Tradingkennziffer bezeichnet, der iShares-Silver Trust, als größter Bestandhalter von realem Silber) und deren Kurs in blau.

Sieht der Trust ein positives Sentiment durch steigende Gold- und Silberkurse, so erwirbt er in kurzer Zeit zig Millionen Unzen um sie anteilig für Kaufinteressenten zur Verfügung zu haben. Nun haben die jüngst gestiegenen Kurse von Gold uns Silber eben jene Kaufsignale generiert, auf die die ETFs reagieren müssen, auch oder gerade deswegen, da ihre Bestände in vergangener Zeit durch die Kursverluste wesentlich an Wert verloren hatten. Bei neuen Trands kann es dazu kommen, dass Käufer schneller einsteigen als physisches Silber erworben werden kann. Diese Situationen waren bereits Mitte 2013 und gegen Ende 2014 einmal beobachtet worden. Jedoch ging nach kurzer Erholung Silber weiter auf Talfahrt, da zugleich große Spekulanten ebenfalls ihre Kontrakte ebenfalls schmissen.

Folge der kurzen Kaufrallies bei SLV war, dass man Kursverluste durch den weiter fallenden Silberkurs hinnehmen musste und sich enormer Verkaufsdruck aufbaute.

Der Verkaufsdruck ist leicht erklärbar, da institutionelle Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungsfonds und Hedgefonds zu den großen Käuferschichten zählen, die aber allesamt eine positive Performance nachweisen sollten. Und das zu einer Zeit als der SLV samt seinen Holdings einen Kursverlust ( 2014) in Höhe von 19,5% erleiden mußte.

Nachdem im November 2014 viele Fundmanager das Handtuch geschmissen hatten, wohl in der Meinung dass sich die Abwärtsspirale bei Silber weiterdrehen würde, so wurde eben seitens des SLV gegen Jahresende noch viel physisches Silber zur Glattstellung der Forderungen verkauft.

Nun aber stehen wir vor einer völlig neuen Situation, indem die bullische Seite wieder mehr Beachtung findet und zeigt, dass viele Insitutionelle auf einmal nach ihren Verkäufen eine Unterdeckung bei Silber haben. Um nun wieder an die alten Silberbestände bei SLV ( knapp 352 Mio Unzen) anzuknüpfen, müssten in kurzer Zeit an die 25,6 Mio Unzen physisches Metall erworben werden. Klingt vielleicht wenig, aber wenn man sich die vom Silberinstitut veröffentlichete für 2013 ansieht, wo von 256 Mio. Unzen für Veranlagungen im Gesamtjahr ausgegangen wird, so erlangen die 25,6 Mio. Unzen relativ rasch eine höhere Bedeutung.

Und diese Annahme ist noch sehr tiefgestapelt. Viel mehr würde nötig sein, möchte man die alten Höchststände aus dem Jahr 2011 mit 366,2 Mio. Unzen erreichen.

Hier liegt das rasante Kurpotential des Metalls, unterstützt auch noch durch die Psychologie von Investoren, bei einer Rallye dabei sein zu müssen.

Ergänzend zu den oben angeführten Fakten macht ein Blick auf die Long- und Shortkontrakte Sinn, denn auch die zeigen den hyper-bearishen Trend der letzten Zeit deutlich auf. Die rote Linie zeigt die Short-Kontrakte, grün die Long-Kontrakte, gelb die mitlere Abweichung der beiden, und blau ist wieder die Kursentwicklung von SLV:

Quelle: mining.com/ZealLLC.com

Alleine im Dezember wurden 8.500 Kontrakte der Longseite ( rd. 20,5%) glatt gestellt. Und jeder dieser Kontrakte enthielt 5.000 Unzen Silber – eine enorme Summe.

Noch krasser sieht es aus, wenn man die Monate Juni – November 2014 heranzieht, in denen 43.700 Kontrakte glattgestellt wurden. Dies entspricht einer gewaltigen Summe von 92,6 Mio. Unzen Silber. Somit war klar, dass Silber nur eine Richtung kannte, nämlich weiter ins Minus zu rutschen. Eine ähnliche Situation hatten wir schon im Jahr 2001 erlebt, als ebenfalls innerhalb kürzester Zeit 70.000 Kontrakte aufgelöst wurden. Nur damals war, auch wenn jeder Kontrakt auch damals bereits 5.000 Unzen umfasste, der Wert ein wesentlich geringerer, da Silber in etwa bei 4 USD je Unze notierte.

Heute sind wesentlich höhere Beträge im Spiel, aber auch wesentlich höhere Risken, denn, die CME Group als Beispiel zu nennen, verlangt nur ein Margin von $ 6.500 für einen Kontrakt. Einen Kontrakt, der bei heutigen Preisen rd. $ 85.000 wert ist. Sie arbeiten somit mit einem irrwitzigen Hebel von 13,1:1. Das bedeutet im umgekehrten Fall, dass bei einem Rückgang bei Silber von nur 7,6% der Kontraktwert auf NULL (0) fiele. Ein extrem hochriskantes Spiel. Um diesem möglichen Fiasko vorzubeugen werden absichernde Longkontrakte erworben.

Im Moment sieht die Situation folgendermaßen aus. Lt. dem CoT-Bericht der vergangenen Woche sind die Spekulatoren derzeit mit 35.900 Kontrakten noch short. Das sind noch etwas mehr als die durchschnittlichen Mengen der Jahre 2009 bis 2012, wo rd. 21.500 short-Kontrakte gehalten wurden.

Um jetzt die Verluste aus den short-Kontrakten auszugleichen müssten sie rd. 17.500 long-Kontrakte, oder 72,1 Mio. Unzen, erwerben.

Diese Summe kommt noch zu den Erfordernissen des SLV hinzu – also insgesamt rd. 100 Mio. Unzen Silber, das am Markt in den nächsten Wochen bzw. Monaten erworben werden muss.

Und das ist erst der Anfang, der nur aus dem momentanen Marktsentiment erkennbar ist. Bleibt Gold und Silber auf seinem Aufwärtstrend, so werden sich dadurch zwangsläufig auch die Folgekäufe erhöhen und der daraus resultierende Kurstrend beschleunigt sich. Daher ist, aus Meinung des Verfassers, jetzt der Zeitpunkt für eine positive Wende aus dem bereits langen Minustrend bei Silber fast schon zwangsläufig gegeben, denn die erwarteten rd. 100 Mio. Unzen auf der Kaufseite prägen in den nächsten Wochen und Monaten die Kursbildung und auch andere Interessenten werden auf diesen Zug aufspringen. Insgesamt somit hervorragende Aussichten für Silber.