Gold: Die Tage der Wahrheit

In diesen Tagen veröffentlichen die ersten Goldproduzenten ihre Zahlen für 2013. Und wohin man auch blickt: Die Werte sind alles andere als schön. Viele Goldförderer rutschen in den roten Bereich, teils sogar tief in den roten Bereich. Besonders hart trifft es drei der größten Goldproduzenten der Welt: Barrick Gold (ISIN: CA0679011084), Goldcorp (ISIN: CA3809564097) und Kinross (ISIN: CA4969022066).

Die drei Konzerne haben 2013 einen Verlust von zusammen 16 Milliarden Dollar gemacht. Und sie müssen sich anstrengen, damit sich diese Tendenz bessert. Nicht nur diese Konzerne haben in den letzten Jahren, auch aufgrund der steigenden Goldpreise, nicht so ganz genau auf die Kostenseite geschaut. Die Kosten sind teils deutlich nach oben geschossen, jetzt ist es schwierig, sie wieder einzufangen. Dies wird aber 2014 eine der Herausforderungen der Goldkonzerne sein, wenn man wieder nachhaltig in die Profitabilität kommen will.

Die durchschnittlichen Erwartungen an den Goldpreis liegen für das laufende Jahr bei 1.100 Dollar bis 1.400 Dollar. Für viele Goldminenbesitzer ist das eine kritische Marke, die Kosten sind inzwischen oft nahe an diese Preise herangekommen. Nur durch absolute Kostendisziplin kann man der Situation Herr werden.

Sehr interessant ist eine Graphik von SNL. Die Experten haben für die Jahre von 2005 bis 2013 eine Korrelation zwischen dem Marktpreis für Gold und den von großen Unternehmen zugrunde gelegten Reservepreisen für ihre Lagerstätten gezogen.

Quelle: mining.com / SNL Metals & Mining

Fünf Konzerne werden dabei berücksichtigt: Barrick Gold, Goldcorp, Kinross sowie AngloGold Ashanti (ISIN: US0351282068) und Newmont (ISIN: US6516391066). Die Reservepreise der Gesellschaften und der aktuelle Marktpreis sind jeweils fast im Einklang angezogen. Einzig bei AngloGold war man konservativer, hier wurden die Reserven meist mit geringeren Preisen angesetzt. Zwischen eigentlichem Preis und angesetztem Preis gab es immer noch eine Lücke, so dass man mit Gewinn arbeiten konnte. Zudem war bei höheren Preisen auch der Abbau von niedriger mineralisierten Erzen lukrativ. Die seit Ende 2012 fallenden Goldpreise haben die profitable Phase beendet.

In einer zweiten Graphik werden der Marktpreis für Gold, die zugrunde gelegten Goldpreise der Unternehmen, die Kosten für den Abbau und die Mineralisierungsgrade von 2005 bis 2013 gezeigt.

Quelle: mining.com / SNL Metals & Mining

Es wird dabei deutlich, dass zuletzt auch immer mehr Gestein mit einer niedrigeren Mineralisierung abgebaut wurde, da sich dies bei den hohen Goldpreisen lohnte. Bei der jetzigen Situation muss man dies genau überprüfen. Die Experten gehen davon aus, dass eine Reihe von Gesellschaften ihre Produktion zurückfahren und inzwischen unrentable Minen schließen werden.