Australien: Die Folgen des Bergwerk-Investitionsbooms

Australien: Die Folgen des Bergwerk-Investitionsbooms

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, hat derzeit 34 Mitglieder. Nur drei dieser Mitglieder sind Nettoexporteure von Energie. Einer der drei Staaten ist Australien: 1971 der Organisation beigetreten, verdankt das Land den Nettoexporteurstatus vor allem dem boomenden Bergbausektor. "Down Under" gehört zu den weltweit wichtigsten Produzenten von Flüssigerdgas (LNG), das in gigantischen LNG-Tankern in alle Welt verschifft wird. Ähnlich gigantisch sind die Kohleexporte, die von Australien aus vor allem in Richtung Asien und hier insbesondere nach China gehen.

Im Vertrauen auf den asiatischen Wirtschaftsboom haben Australiens Konzerne viele, viele Milliarden Dollar investiert. Neue Rohstoffvorkommen wurden erschlossen, Kapazitäten für die Weiterverarbeitung und den Transport aufgebaut – Häfen und Eisenbahnen. Das hat das Bruttoinlandsprodukt und ebenso die Einkünfte der australischen Arbeitnehmer in die Höhe schießen lassen.

Investitionen im Rohstoffsektor haben "Peak" überschritten

Das hinterlässt allerdings so einige Probleme. Zum einen gehen Experten davon aus, dass der Investitionsboom im Rohstoffsektor seinen Zenit überschritten hat. Damit wird auch Australiens Ökonomie schwächer als in den Jahren zuvor wachsen. Entsprechendes hat jüngst eine Studie von Deloitte Access Economics ermittelt. Angesichts der Entwicklungen in der Weltwirtschaft nach dem Jahr 2007 ist das aber keine große Überraschung. Längst zeigt sich, dass der Boom der Emerging Markets und der Weltwirtschaft viel zu optimistisch gesehen wurde. Das hat enorme Auswirkungen: Eine ganze Reihe von Staaten steckt in der Finanzkrise, die Güterschifffahrt ist in der Krise, die Rohstoffbranche ist in der Krise. Die Kette von Beispielen ließe sich an dieser Stelle problemlos fortsetzen.

Für Australiens Wirtschaft ist der Investitionsboom in der Bergbaubranche aber noch aus anderer Sicht problembelastet. Durch den Einkommenseffekt der Investitionen hat die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes gelitten. Australische Produkte sind, wenn man es in einem Wort zusammenfassen will, teuer. Dass der pazifische Raum in großen Teilen von Billiglohnländern geprägt wird, macht vielen australischen Unternehmen das Leben nicht gerade leichter.

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Schwacher Dollar eine Chance für Unternehmensgewinne in Australien?

Der schwache Austral-Dollar der vergangenen Zeit ist ein Ausdruck der Probleme. Die Schwäche der Währung aus "Down Under" ist zum Teil allerdings vom Kapitalmarkt gemacht, denn der Austral-Dollar gilt schon länger als alles andere als attraktive Anlagewährung. Entsprechend mieden Investoren die Währung oder stiegen aus, was den Kursdruck vor allem im Jahr 2013 verschärft hat.

Für Australiens Konzerne könnte die schwache Landeswährung aber wiederum ein positiver Faktor sein. Rohstoffe und viele andere Produkte werden auf dem Weltmarkt in der Währung US-Dollar gehandelt. Das kann im Einzelfall dem einen oder anderen australischen Konzernen in Landeswährung mögliche zusätzliche Profite aus der Entwicklung der beiden Dollarwährungen gegeneinander bringen – zumindest sofern sie nicht zugleich in US-Dollar bilanzieren oder hohe Kostenblöcke ebenso in US-Dollar bezahlen müssen.