Kolumne von Ingrid Heinritzi

Uran könnte knapp werden

Bau und Planung neuer Kernkraftwerke, sowie das Ende des HEU-Abkommens ziehen das Interesse wieder auf Uran und besonders auf das weltweit größte Urangebiet – das Athabasca Becken in Saskatchewan, Kanada

CEO Dev Randhawa von Fission Uranium (ISIN: CA33812R1091) hat es kürzlich in einem Interview auf den Punkt gebracht: Viele erkennen die drohende Uran-Knappheit nicht. Denn rund 20 Prozent der weltweiten Energie, so Randhawa, werden mit Hilfe der Kernkraft erzeugt. Mehr als 230 Kernkraftwerke sind im Bau oder in der Planung. Über rund weitere 300 wird derzeit nachgedacht. Auch in Japan beginne man nach der Katastrophe von Fukushima mit den Vorbereitungen, um wieder Reaktoren ans Netz zu bringen. Nicht vergessen werden dürfe das auslaufende HEU-Abkommen (Umwandlung von waffenfähigem Uran in zivil nutzbares Uran) zwischen Russland und den USA. So kamen in den letzten 20 Jahren ungefähr 20 Millionen Pfund Uran aus Russland in die USA. Da nur 80 Prozent des Urans aus den produzierenden Minen kommt, sei dies ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Der letzte Uran-Boom begann 2005 als Teil des Rohstoff-Booms. Der Uranpreis lag im Juni 2007 bei sensationellen 140 US-Dollar pro Pfund. Das Platzen der Immobilienblase und der Finanz-Crash brachten den Uranpreis auf ein niedriges Niveau. Und der Vorfall in Fukushima hielt ihn unten. Weltweit wird das laufende Jahr etwa 65.000 Tonnen Uran verschlingen, während die Minen nur rund 58.000 Tonnen liefern. Laut Schätzungen wird die weltweite Nachfrage nach Strom bis zum Jahr 2035 um 75 Prozent ansteigen. Die Kernenergie ist die sauberste (keine Emissionen) Energiequelle. All das führt zu den Prognosen der Analysten, die für 2014 und 2015 Uranpreise voraussagen, die um 65 bis 86 Prozent höher sind als heute.

Aus dem Athabasca Becken kommen derzeit rund 16 Prozent der weltweiten Uranproduktion. In diesem Gebiet, im extrem bergbaufreundlichen Kanada, gibt es noch unerforschtes Gelände. Der westliche und der nördlichen Teil werden erst jetzt erforscht. Experten rechnen damit, dass das Athabasca Becken das am schnellsten wachsende Uran-Gebiet weltweit werden wird.

Fission Uranium ist eines der Uran-Unternehmen, die im besonderen Interesse der Anleger und Rohstoff-Interessierten stehen. Denn im Athabasca-Becken konnte der Konzern hochgradige Uran-Entdeckungen machen – und das in geringer Tiefe. Die Patterson Lake South-Lagerstätte wird von Fission Uranium und dem Joint Venture Partner Alpha Minerals mit Hilfe neuester Techniken und innovativer Methoden exploriert. Weniger als ein Jahr ist seit der Entdeckung vergangen und in diesem Monat wurde eine sechste mineralisierte Zone entdeckt. Das aktuelle Bohrprogramm konnte eine unglaubliche 96-prozentige Trefferquote, was die Mineralisierung anbelangt, ausmachen. Ein Bericht gemäß NI 43-101 ist für nächstes Jahr geplant. Dies schlug sich auch im Aktienpreis nieder. Die Marktkapitalisierung verdoppelte sich. So ist Fission Uranium eine der meist gehandelten Aktien an der Börse Toronto.

Den Rohstoff Uran im Auge zu behalten, könnte sich also lohnen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Uran-Aktien typischerweise etwa zwei- bis viermal stärker steigen als der zugrundeliegende Uranpreis steigt.