Phosphat: Neben Kali ein wichtiger Rohstoff für die Düngemittelindustrie

Als 1840 Phosphat der British Association of Science vorgestellt wurde, war es das erste Mal, dass die Wissenschaft die wesentliche Rolle von Mineralien in der Landwirtschaft verstand. Es war Justus von Liebig, ein deutscher Wissenschaftler, der an der Spitze der modernen Agrarwissenschaft stand und dem Verband demonstrierte, welch wichtige Rolle Mineralien wie Phosphat bei dem Pflanzenwachstum spielen. Ab 1860 an wurden dann von den Briten 150.000 Tonnen Phosphat pro Jahr produziert. Erst1867 wurden erste Vorkommen von Phosphat im Südosten der Vereinigten Staaten entdeckt. Von da an startet das Land an die Spitze der Phosphat- und Superphosphatindustrie.

Phosphor, das aus dem Phosphatmineral gewonnen wird, ist eine Art Dünger, die die nötigen Nährstoffe, die eine Pflanze benötigt, im Boden ersetzt. Durch den Einsatz wird die Ernte und die Wirtschaftlichkeit von Weideland erhöht. Von den weltweit jährlich geförderten etwa 180 Millionen Tonnen (Stand 2010) an Rohphosphaten werden etwa 90 % zur Herstellung von Düngemitteln verwendet. Phosphor kann in Düngemitteln bislang noch durch keinen anderen Stoff ersetzt werden.

Phosphor ist auch ein wesentliches Element für alle Lebewesen und ist ein wichtiger Teil der Übertragung der genetischen Information. So wurden Spuren von Phosphor in der DNA und RNA, sowie ATP und Zellmembranen festgestellt. In der DNA und RNA ist er die Brücke zwischen zwei Ribosen. Das Element wird bei der Energieerzeugung benötigt und hilft unterstützend bei der Photosynthese, Metabolisierung von Zucker, Speicherung und Beförderung von Energie. Aufgrund der herausragenden Eigenschaften, und weil es keinen bekannten Ersatz gibt, findet man auf der ganzen Welt Phosphat in Düngemitteln, oder auch als Tierfutterzusatz, Konservierungsmittel für Lebensmittel, aber es wird auch für verschiedene andere chemische Zwecke verwendet.

Die größten Phosphat-Reserven wurden in Marokko gefunden. Das Land beheimatet ca. 75 Prozent der weltweiten Reserven. Große Vorkommen wurden auch in den Vereinigten Staaten, vor allem in Florida, North Carolina, Idaho und Utah entdeckt. Im Jahr 2000 begann man auch in Ontario mit dem Phosphatabbau. Es gibt neben Marokko und China aktive Minen in Russland, Tunesien, Jordanien, Brasilien, Israel, Südafrika, Syrien, Togo, Senegal und weiteren Ländern. Weiter gibt es noch bekannte Reserven in der Mongolei und in Peru, die aber derzeit noch nicht abgebaut werden.

Die Phosphor-Reserven in Florida, dem führenden Hersteller des Minerals der USA, gingen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück. Dies führte dazu, dass ca. bis zu 3 Millionen Tonnen des Gesteins importiert werden müssen, um marktnah die jährlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Inzwischen haben Marokko und China weit bessere Ressourcen in Aussichten.

Dadurch, dass es einen Rückgang an benötigtem Ackerland pro Person gibt, steigt auch die weltweite Nachfrage nach Phosphor-Düngemittel-Produkte. Da sich die Vermehrung der Weltbevölkerung weiter im Aufwärtstrend befindet, ist die Produktion von Pflanzen auf nährstoffarmen Böden häufiger geworden, was wiederum zu einem höheren Bedarf an Düngemittel führt.

Investoren die in Phosphatunternehmen investieren wollen, sollten sich mit bereits produzierenden Unternehmen auseinandersetzen.

Eines davon ist Mosaic (NYSE: MOS)

Das US-amerikanische Unternehmen lieferte im Jahr 2012 fast 19 Millionen Tonnen Düngemittel – beide Phosphate und Kali – in bis zu 40 Ländern. In diesem Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Nettoerlös von mehr als 11,1 Milliarden USD, davon kamen 7,8 Milliarden USD aus dem Verkauf von Phosphaten. Über 40 Prozent der Phosphate des Unternehmens wurden in Nordamerika produziert, während der Rest aus Ländern wie Brasilien, Indien, China und Australien, sowie Teilen von Lateinamerika und Südostasien stammt.

Ein weiteres Unternehmen ist, PotashCorp (NYSE: POT)

Das in Saskatchewan, Kanada ansässige Unternehmen verfügt über Phosphatniederlassungen im Südwesten der Vereinigten Staaten, in North Carolina, Louisiana und Florida, sowie im gesamten Mittleren Westen. Im Jahr 2012 verzeichnete PotashCorp einen Anstieg des Netto-Phosphat-Umsatzes von 22 Prozent und verdiente fast 8 Milliarden Dollar, mit einer Bruttomarge von 3,4 Milliarden Dollar. Allerdings sank die Bruttomarge bei Phosphat auf 469 Millionen Dollar, von einer Bruttomarge von 648 Millionen Dollar aus dem Jahr 2011. Das Unternehmen hat aber schon einen Plan in der Tasche, um zu einem die globale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmen zu erhöhen und zum anderen die Phosphat Gewinne wieder auf die richtige Entwicklung zu bringen.