Kolumne von Ingrid Heinritzi

China will die Kohle-Einfuhr begrenzen

Ausländische Kohlegruben könnten es bald schwieriger haben nach China Kohle zu liefern. Konzerne wie Energy Earth, die bereits in großem Umfang Kohle nach China liefern, sollten dabei dennoch gute Karten besitzen.

China ist mit Abstand der größte Kohle-Produzent der Erde. Da scheint es auf den ersten Blick nicht verwunderlich, dass die Politiker in Peking einen Bann von Kohle-Importen in Erwägung ziehen. Das könnte die heimischen Kohlegruben unterstützen, zum einen durch höhere Nachfrage und zum anderen durch höhere Preise. Überdies wäre ein Einfuhrverbot von schlechter Qualität förderlich für die Luftqualität. Denn große Teile Chinas ächzen unter Smog, der von Kohlekraftwerken und Industrien, die Kohle verbrennen, erzeugt wird.

Chinas Nationale Energiebehörde (National Energy Administration) überlegt daher die Eingabe von einigen heimischen Kohlegruben umzusetzen. So wollen die Konzerne wie Heilongjiang Longmay Mining, dass Kohle, die einen geringeren Heizgehalt haben wie 4.544 Kilokalorien je Kilogramm nicht mehr importiert werden darf. Zudem soll auch die heimische Produktion von Kohle, die weniger als 3.587 Kilokalorien je Kilogramm Heizwert besitzt verboten werden. Vor allem soll die Einfuhr von Braunkohle (unter 2.870 kcal/kg Heizwert) nicht mehr genehmigt werden. Die Importe von Braunkohle haben sich in den vergangenen 3 Jahren verneunfacht.

Doch dürfte die Situation in China nicht so einfach sein. Denn China ist auch der weltgrößte Kohle-Konsument. Daher stemmen sich sogar einheimische Kohleimporteure, in erster Linie Stromversorger, gegen Importverbote. Zudem versucht das Reich der Mitte durch höhere Sicherheitsansprüche in den heimischen Kohlegruben die tödlichen Unfälle einzudämmen. Kleine Kohleproduzenten, die den Sicherheitsauflagen nicht genügen, dürften sukzessive geschlossen werden. Das könnte in den kommenden 12 Monaten durchaus 500 kleinere Kohlegruben betreffen. Das dürfte das heimische Kohleangebot zumindest kurz- bis mittelfristig einschränken. Das Volk reichste Land unserer Erde sollte daher in naher Zukunft auf Kohleimporte angewiesen sein. Lieferungen aus Indonesien, dem größten Exporteur von Kraftwerkskohle, und Australien sollten daher weiter den Weg nach China finden. Ob neue Kohle-Lieferanten durch Peking zugelassen werden ist fraglich. Alte bereits in China gut bekannte Importeure besitzen dagegen wohl beste Chancen weiter Kohle liefern zu können.

Ein Lieferant von Kraftwerkskohle nach China ist Energy Earth (WKN: A1H5QS). Die Qualität der Kraftwerkskohle, die von dem thailändischen Konzern in Kohlegruben in Indonesien und Myanmar gefördert wird, beträgt 5.300 bis 5.800 Kilokalorien je Kilogramm. Dies liegt oberhalb der Grenze, die als Grundlage für Einfuhrverbote genommen werden dürfte. Auch plant das Management die Qualität der nach China exportierten Kohle weiter zu verbessern. Bei einem – aus heutiger Sicht nicht so schnell zu realisierenden Importverbot – sollte Energy Earth daher eher als Gewinner hervorgehen. 2013 plant das Management eine Produktion von 8 Millionen Tonnen Kohle, Tendenz steigend. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über Reserven von 75 Millionen Tonnen Kraftwerkskohle, 40 Millionen Tonnen davon in Myanmar. Die aktuelle Kundenbasis von Stromerzeugern und Industrieunternehmen in China, Thailand und Indien soll sukzessive ausweitet werden. Energy Earth ist auch an der Frankfurter Börse notiert.