Thorium - eine Alternative zu Uran
Thor – der Gott des Donners gab Thorium seinen Namen. Und Thorium könnte die Energiequelle der Zukunft sein.
Ein eher unbekannter Stoff ist Thorium, aber umso interessanter, da er viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Erzeugung von Kernenergie durch Uran besitzt. Denn Thorium ist radioaktiv und wurde 1898 von Marie Curie und Gerhard Schmidt zeitgleich entdeckt. Gefunden wurde dieses chemische Element erstmals auf einer norwegischen Insel.
Dass Thorium ein wichtiger Energiestoff für die Zukunft sein könnte, hat die norwegische Regierung, die sich besonders um diese alternative Energiequelle bemüht, in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Westinghouse und mit Thor Energy aus Norwegen in einer Studie erforscht. Die größten Vorkommen sind in Norwegen. Abgebaut wird besonders in Australien, Sri Lanka, USA, Indien, Kanada, Lappland und Brasilien, wobei in der Türkei noch große stille Vorkommen vorhanden sein sollen. Übrigens ist auch Bill Gates ein Anhänger der Thorium-Forschung.
1,2 Millionen Tonnen Thorium soll es weltweit geben, wovon sich 15 Prozent in Norwegen befinden. Auch andere Länder, wie beispielsweise China, forschen im Thorium-Bereich, um den wachsenden Energiebedarf in den Griff zu kriegen. Japan plant den ersten Thorium-Reaktor in ungefähr 5 Jahren zu bauen.
Thorium kommt etwa 3 bis 4 mal häufiger vor als Uran und aus einer Einheit Thorium kann erheblich mehr Leistung erzeugt werden als aus Uran. Seine Abfälle können als Kernbrennstoff wiederverwendet werden und es fällt weniger Abfall an. Das Problem ist, dass ein extrem großes Kraftwerk gebaut werden müsste und die geschätzten Kosten sich auf rund 500 Millionen Euro belaufen würden. Pläne gibt es bereits, doch sind die wissenschaftlichen und technischen Herausforderungen noch immens.
Solange es noch genügend Uran gibt und viele Länder enorme Summen in ihre Atomkraftwerke, die auf Uran basieren, stecken, solange kommt die Verwirklichung des ersten auf Thorium setzenden Reaktors langsam voran. Die Vorteile von Thorium – es ist reichlich vorhanden, billiger zu schürfen, und leichter zu extrahieren – könnten uns aber in der Zukunft eine neue Energiequelle verschaffen.