Südafrika: Der Ärger geht weiter
In der südafrikanischen Bergbauindustrie droht weiterer Streik-Ärger. Julius Malema hat die Beschäftigten in der Branche zu landesweiten Streiks aufgerufen. Bei einer Rede vor streikenden Arbeitern, die auf einer Mine von Gold Fields beschäftigt sind, hat er dabei die Gewerkschaft National Union of Mineworkers (NUM) ins Kreuzfeuer genommen. Die Streiks müssten so lange andauern, bis die NUM ihre führende Rolle in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern in der Bergbaubranche niedergelegt habe, fordert Malema. Den führenden Köpfen der Gewerkschaft um deren Generalsekretär Frans Baleni wirft er Verstrickungen mit den Arbeitgebern vor.
Die Worte Malemas haben in Südafrika bei vielen Gewicht, obwohl der 1981 geborene Politiker aus dem Afrikanischen Nationalkongress, kurz ANC, ausgeschlossen wurde. Früher war er Präsident der Jugendorganisation der Partei, die seit dem Jahr 1994 die Regierung in Südafrika stellt. Malema, der immer wieder mit radikalen Äußerungen von sich reden macht, hat im Zuge der andauernden Auseinandersetzungen in Südafrika bereits mehrere Reden vor streikenden Arbeitern gehalten.
Offen ist, wie es mit den Streiks in der südafrikanischen Bergbauindustrie weiter geht. Mittlerweile weiten sich die Arbeitsniederlegungen aus: War zunächst nur die Platinbranche betroffen, streiken nun auch Mitarbeiter von Goldminen. Eine weitere Ausdehnung der Streiks würde nicht überraschen. Die Beschäftigen in der Branche fordern deutlich höhere Gehälter. Für Eskalationen der Lage sorgen aber immer auch Streits der verschiedenen Gewerkschaften untereinander.