Kolumne von Björn Junker

Gute Aussichten für (angehende) Produzenten - Kupfer dürfte 2012 eine gute Performance erzielen

Im vergangenen Jahr legte Kupfer eine der schlechtesten Performances des gesamten Metallsektors hin. Aus Gesamtjahr gesehen verlor der Kupferpreis an der COMEX 23% – von 4,44 USD pro Pfund auf 3,43 USD pro Pfund. Noch wichtiger aber als dieser Preiseinbruch war die Volatilität des Kupferpreises im Jahresverlauf.

War das rote Metall in der ersten Jahreshälfte 2011 noch in einer Preisspanne von 4,00 bis 4,45 USD pro Pfund gehandelt worden, so brach der Kupferpreis im Juli und August gewaltig ein. Obwohl das physische Angebot am Markt knapp blieb, verkauften Händler das Metall aus Angst eines Zusammenbruchs der Wirtschaft der Eurozone und dessen Bedeutung für die Weltwirtschaft. Als die Eurokrise immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückte, stießen die Händler jedes Asset ab, das als riskant betrachtet wurde. Und Kupfer war in diesem Ausverkauf gefangen.

Zu Anfang 2012 sieht das Bild schon wieder deutlich positiver aus. Es scheint, als wären die Verkäufe des vergangenen Jahres eine massive Übertreibung gewesen und als sei die europäische Krise nun zumindest zumTeil eingepreist. Nun, da wir uns der Mitte des ersten Quartal nähern, konzentriert sich der Markt wieder auf die fundamentalen Aspekte des Kupfermarktes Das heißt auf ein sehr knappes Angebot in Zusammenhang mit positiven Wachstumsdaten aus China.

Denn wie die meisten Industriemetalle ist Kupfer heutzutage unwiederbringlich mit dem chinesischen Wirtschaftswachstum verbunden. China ist für rund 40% des weltweiten Kupferverbrauchs verantwortlich, sodass das Wachstum der Wirtschaft Chinas einer der größten Einflussfaktoren in Bezug auf den Kupferpreis ist. Und das Wachstum der chinesischen Wirtschaft dürfte auch 2012 – wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau – robust bleiben. Selbst angesichts der Probleme in Europa.

Wenn man die vorhandenen Daten unter die Lupe nimmt, wird klar, dass die chinesische Kupfernachfrage vor allem von der Baubranche der Volksrepublik getrieben wird. Insbesondere die chinesische Industrialisierung treibt die Nachfrage nach dem roten Metall. Der Bedarf an Kupfer zur Errichtung von Stromerzeugungswerken, Transportinfrastruktur und Behausungen ist ein gewaltiger Markttreiber.

Und die Regierung in Peking plant bis 2015 Ausgaben für Infrastrukturprojekte von mehr als 400 Mrd. Dollar. Das bedeutet, dass selbst wenn der private Bausektor schwächeln sollte, die öffentlichen Ausgaben das mehr als wett machen sollten. Tatsächlich plant China mehr als 10 Mio. Wohneinheiten für Arbeiter zu errichten, die aus den ländlichen Gebieten in die Städte wandern. Wenn man in Betracht zieht, dass mehr als 75% der chinesischen Kupfernachfrage aus dem Baugewerbe stammt, ist zu erkennen, dass das Reich der Mitte auch 2012 ein großer Kupferkäufer sein dürfte – und damit die Preise stützen sollte.

Ein weiterer interessanter Faktor ist, dass China auch einer der größten Kupferproduzenten der Welt ist. 2010 produzierte die Volksrepublik fast 1 Mio. Tonnen Kupfer, was ungefähr 7% des weltweiten Angebots darstellte. Dabei ist für den Markt besonders relevant, dass die chinesische Produktion auf Grund der steigenden Energiekosten eher fallen sollte.

Noch wichtiger aber sind Probleme mit dem Angebot aus dem größten Kupferproduzenten der Branche, Chile. Die Produktion des roten Metalls fiel 2011 auf ein Fünfjahrestief, da Arbeitskämpfe, schwere Regenfälle und schwierigere Bergbaubedingungen die Produktion beeinträchtigten.

Und diese schwierigeren Bedingungen sind nicht nur in Chile zu beobachten, sondern weltweit. Es wird immer schwieriger hochgradige Vererzungen zu finden. Die Untenehmen der Branche müssen immer tiefer graben, mehr Kapital einsetzen und mehr Zeit aufwenden, um Kupfer zu produzieren.

Insgesamt bleibt die globale Angebotssituation damit angespannt. Selbst die legendäre Glasberg-Mine in Indonesien, war gegen Unterbrechungen nicht gefeit. Arbeiter gingen langfristig in Streik, was die Produktion erheblich einschränkte. Insgesamt gehen wird deshalb davon aus, dass das Kupferangebot 2012 knapp und der Markt im Defizit bleiben wird, was auch viele Analysten annehmen.

Wenn man das mit der robusten Perspektive für China und andere Emerging Markets kombiniert, kann man davon ausgehen, dass Kupfer mindestens im ersten Halbjahr 2012 eine gute Preisperformance erzielen wird. Amine Bouchentouf, Partner bei Parador Capital LLC, einer institutionellen Beratungsfirma, die sich auf Rohstoffe und die Emerging Markets konzentriert, geht davon aus, dass der Kupferpreis die Hochs von 4,50 USD pro Pfund aus dem vergangenen Jahr auch 2012 erreichen könnte. Eine Einschätzung, die wir für relativ realistisch halten. Zumal der Kupferpreis schon im Januar deutlich angezogen hat.

Auf jeden Fall wäre dieses Szenario extrem bullish für Unternehmen, die bereits Kupfer produzieren oder in Kürze die Produktion aufnehmen wollen. Darunter fallen natürlich auch die von GOLDINVEST.de schon länger beobachteten Firmen Revett Minerals (WKN A1C9RB), Tiger Resources (WKN A0CAJF), Altona Mining (WKN A1C15Y) und African Metals (WKN 912759), sofern das jeweilige Management seinen Job macht und die viel versprechenden Pläne tatsächlich auch in die Tat umgesetzt werden können.
 

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