Lieferungen an Indien - Uran - Australien schreckt auf
Die sich andeutenden Uran-Beziehungen zwischen Australien und Indien bekommen Risse. Erste Politiker melden Bedenken an. Noch ist überhaupt nichts ausgemacht, bisher haben noch nicht einmal wirkliche Verhandlungen begonnen. Doch schon der Gedanke, dass Australien an Indien Uran liefern könnte, das in den dortigen Atomkraftwerken eingesetzt werden soll, entzweit die Nation.
Indischen Politikern ist bewusst, dass sie ihre Atompolitik überarbeiten müssen. Sie wollen die Energiegewinnung aus Atomkraft bis 2030 vervielfachen. Laufen die Atomkraftwerke des Landes derzeit mit einer Kapazität von weniger als 5.000 Megawatt, so soll diese innerhalb von rund 20 Jahren auf 60.000 Megawatt erhöht werden. Dazu braucht Indien große Mengen an Uran. Die Nachfrage aus Beständen im eigenen Land zu sichern, ist unmöglich, daher streckt man schon jetzt die Fühler ins Ausland aus. Einerseits will man Minen im Ausland kaufen, andererseits will man auch zusätzliche Uranlieferungen von Partnern bekommen. Aktuell sind die Hauptlieferanten Frankreich, Russland und Kasachstan, doch Indien ist an einer Erweiterung der Partnerschaften interessiert. Und dabei spielt Australien eine wichtige Rolle.
Die Labor Partei von Premierministerin Julia Gillard hat am Monatsanfang erste Weichen für eine solche Partnerschaft gestellt. Demnach genehmigte der Parteitag grundsätzlich die Lieferung von Uran nach Indien, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Indien hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet, dies scheint auch weiterhin nicht geplant zu sein. Allerdings scheint man bereit zu sein, andere Atomverträge zu unterschreiben. Das wäre ein erster Schritt.
Australien fordert jedoch auch gewisse Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Uran. Das asiatische Land reagiert und will eine neue atomare Sicherheitsbehörde aufbauen. Diese soll indischen Ministerien unterstehen. Doch die Grünen in Australien kritisieren diese Behörde schon im Vorfeld als Marionette. Man zweifelt an der Verlässlichkeit und an der Unabhängigkeit der Institution, da sie der indischen Regierung direkt unterstellt ist. Die grüne Partei in Australien sieht sich durch diese Entwicklung in Indien in ihrer Meinung bestätigt. Man lehnt Uranlieferungen an das asiatische Land ab.
Nicht alle Parteien teilen diese Ansicht. Für viele ist es noch zu früh, sich jetzt schon Gedanken über die Sicherheit zu machen und sich zu positionieren, da alles derzeit noch im Aufbau sei. Zuerst sollten wirkliche Verhandlungen mit Indien geführt werden, dann könne man sehen, welchen Weg man einschlage. Australischen Politikern stehen somit unruhige Zeiten bevor.
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