Kolumne von Hannes Zipfel

Gold und Silber – Outperformer 2014

Betrachtet man die Preisentwicklung von Gold und Silber in den vergangenen drei Jahren und speziell in 2013 nur oberflächlich, so könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Ära des Goldes tatsächlich vorbei sei, wie es die französische Großbank Société Générale in einer Studie aus dem ersten Quartal letzten Jahres formulierte. Ein detaillierter Blick hinter die Kulissen lässt jedoch auch den gegenteiligen Schluss zu, dass nämlich die preisdämpfenden Sondereffekte langsam auslaufen und sich in diesem Jahr sogar in ihr Gegenteil verkehren.

Die Genese der Goldpreisdepression in 2013

Für Edelmetallinvestoren bescherte das vergangene Jahr ein Wechselbad der Gefühle. Die Goldnotierungen gerieten mit einem Preisrückgang in Euro gerechnet von über 30% massiv unter die Räder. Der Silberpreis verlor auf Eurobasis gar fast 40%. So schmerzhaft diese Wertminderungen in Euro gerechnet für Edelmetallbesitzer auch waren, Schnäppchenjäger freuten sich über günstige Kaufgelegenheiten und sorgten weltweiten für Rekordabsätze von Münzen und Barren.

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Seit Beginn der Edelmetallrallye im Jahre 2001 gab es lediglich in der zweiten Jahreshälfte 2008 eine ähnliche ausgeprägte Diskrepanz zwischen Nachfrage und Preis. Damals zwang die heraufziehende Finanzkrise die Spekulanten, ihre auf Kredit gekauften Papierkontrakte zu verkaufen, während gleichzeitig die physische Nachfrage explodierte.

Im vergangenen Jahr begann der Kursrutsch Mitte April mit der Forderung des EZB-Präsidenten Mario Draghi an die Zentralbank Zyperns 14 Tonnen Gold zum Ausgleich von Verlusten von Hilfskrediten an das zypriotische Bankensystem zu verkaufen. Der Goldterminmarkt reagierte auf diese Forderung Draghis panisch und der Preis des gelben Edelmetalls verlor innerhalb weniger Tage fast 15 Prozent.

Als dann zwei Wochenspäter auch noch der größte Goldimporteur der Welt, Indien, Einfuhrbeschränkungen für Gold und Silber implementierte um das überbordende Handelsbilanzdefizit in den Griff zu kriegen, rutschten die Notierungen der Metalle bis zum Juli auf neue zyklische Tiefststände.

indische-goldimporte-2013

Darüber hinaus wurden die Preise das ganze Jahr über durch massive Ausflüsse aus Gold-ETFs, vor allem in den USA, belastet. Insgesamt 881 Tonnen warfen die Goldfonds auf den Markt. Vor allem Portfolioinvestoren reagierten so auf das negative Marktsentiment und die fallenden Kurse und versuchten, sich vor Verlusten zu schützen, indem sie ihre ETF-Anteile liquidierten.

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Preistreibende Impulse für Gold und Silber in2014

Obwohl dieser massive Ausfluss an Anlagegold aus den Exchange Traded Funds bis in das Jahr 2014 hinein anhielt, konnte der Goldpreis sich bereits seit Juli letzten Jahres stabilisieren und bildete seit dem keine neuen Kurstiefs mehr aus. Einen wesentlichen Grund dafür kann man aus den Berichten der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) für das Schlussquartal 2013 herauslesen. So hatte sich die Positionierung vieler vormaliger Goldpessimisten umgekehrt und zu massiven Käufen von Metall und Minenaktien geführt. Unter anderem so illustre Namen wie Warren Buffet und Goldman Sachs hatten auf dem ermäßigten Preisniveau zugegriffen, auch wenn ihre öffentlichen Statements zu Gold nach wie vor Gegenteiligen vermuten ließen – "The Wolf of Wallstreet" lässt grüßen.

Für dieses Jahr ergeben sich auch resultierend aus den Geschehnissen des Vorjahres starke Preis- und Nachfrageimpulse für die edlen Metalle Gold und Silber. Die Ausflüsse aus ETFs sind gestoppt und kehren sich nun sogar um. Indien plant im Zuge der im April/Mai stattfindenden Parlamentswahlen die Einfuhrbeschränkungen zu lockern, um den Volkszorn an der Wahlurne und dem wachsenden Missmut der Goldlobbyisten zu entgehen. Terminmarktteilnehmer, die weiter massiv auf fallende Kurse gesetzt haben, werden gerade auf dem falschen Fuß erwischt und müssen kaufen und last but not least klettert die chinesische Nachfrage auf neue Rekordhöhen und macht das Reich der Mitte zum neuen Nettoimporteur Weltmeister.

Da sich gleichzeitig, trotz "Tapering" der US-Notenbank, die globale Geldmenge weiter dynamisch aufbläht, ebenso wie die globalen Schulden, bildet sich ein sehr positives Umfeld für Edelmetalle in 2014 bei und macht es wahrscheinlich, dass Gold und Silber mit zu den Outperformern in diesem Jahr zählen könnten.

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Über die GoldSilberShop.de GmbH:

Die GoldSilberShop.de GmbH wurde 2012 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der Finanzdienstleistung-Holding VSP Financial Services AG aus Wiesbaden. Die Gesellschaft offeriert unter www.goldsilbershop.de online Direktanlagen in Gold- und Silberbarren bzw. –münzen sowie dazu passende Lagerlösungen und Diamanten. Der Versand erfolgt sicher und direkt an den Anleger nach Hause. Als Mitglied des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels e. V. ist die Gesellschaft bestrebt, auch Aufklärungsarbeit für Edelmetall-Investments zu leisten.

Über Hannes Zipfel als Autor der Marktanalyse:

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Geldtheorie war Hannes Zipfel als Financial Adviser für die deutsche Direktbanktochter Cortal Consors S.A. der französischen Großbank BNP Paribas tätig. Er war maßgeblich am Aufbau des Bereichs Anlageberatung beteiligt und als Manager Anlagestrategie mitverantwortlich für die Allokation der Musterportfolios. Zudem fungierte Hannes Zipfel als Mitglied des Anlageausschusses und Fachreferent für Finanzmarktthemen. 2006 machte sich Zipfel als Fachreferent selbständig und war u. a. Autor der Monatspublikation "Finanzmärkte aktuell – Konjunktur, Märkte, Portfolio". 2008 wurde Zipfel als Vorsitzender des Asset Management Ausschusses der Top Ten Portfolio Management GmbH berufen und übernahm 2010 die Position des Chefökonomen bei der MK Luxinvest S.A. in Luxemburg. Seit dem 1. Januar 2011 ist Hannes Zipfel Vorstand und Chefökonom der VSP Financial Services AG in Wiesbaden sowie als Chefökonom der GoldSilberShop.de GmbH tätig.