Kolumne von Ingrid Heinritzi

Kohle bedeutet Energie - Energie steht für Fortschritt

Trotz eines Preisrückganges in 2012 ist Kohle weltweit nach Rohöl der wichtigste Energierohstoff. Produzenten werden daher bald wieder von Anlegern gesucht sein.

Umweltgruppen wettern oft gegen Kohle. Und der jüngste Smogalarm in Peking gibt ihnen sicherlich Recht. Doch besonders für die aufstrebenden Schwellenländer ist Kohle eine günstige und unverzichtbare Energiequelle. Daher sollte nicht gegen den Einsatz von Kohle als Energiespender geunkt werden. Doch technischer Fortschritt bei den Kraftwerken ist sicherlich eine berechtigte Forderung.

Rund 75 Prozent der geplanten Kohle-Abbaugebiete befinden sich in China und Indien. Gerade diese Länder heizen ja auch den Bedarf nach Kohle an. Sie sind immerhin für 55 Prozent des weltweiten Kohleverbrauchs verantwortlich. Doch auch andere aufstrebende Märkte müssen auf Kohle setzen, da ihnen Öl und Gas nicht zugänglich oder einfach zu teuer sind. In Thailand beispielsweise stieg die Nachfrage nach Kohle von weniger als zwei Millionen Tonnen in 1998 auf 18 Millionen Tonnen heute.

Zweitgrößter Kohlenachfrager nach China sind immer noch die USA mit rund 13 Prozent und Indien steht mit etwa 8 Prozent an dritter Stelle. Aber auch in Japan und in Europa setzt man gerne auf Kohle – zumindest solange der Preis im Vergleich zu Gas günstig ist.

Ganz vorne in der Liste der größten Minenkonzerne der Welt, die auch Kohle in großem Stil fördern, steht BHP Billiton. Der Konzern ist in verschiedenen Ländern, vor allem Australien aktiv, und weltweit der grösste Exporteur von Kohle. Auch wenn in 2012 Thermalkohle, also die Kohle, die in Kraftwerken zu Wärme und Strom umgewandelt wird, ausreichend vorhanden war und die Preise deutlich niedriger als im Jahr zuvor lagen, so könnte doch der Energiehunger der Schwellenländer in nächster Zeit dem Kohlepreis wieder zu einem neuen Aufschwung verhelfen.

Ungefähr 60 Prozent der weltweiten Kohlereserven liegen in den USA, Russland und China. Und ein Land, in dem die Kohleproduktion seit Jahren extrem ansteigt, ist Indonesien, dessen Kohleproduktion seit 2001 um über 250 Prozent angestiegen ist.

In 2011 lag Indonesien als global größter Kohleexporteur mit 309 Millionen Tonnen Kohle an erster Stelle, dann folgen Australien mit 284 Millionen Tonnen und Russland mit 124 Millionen Tonnen. Unternehmen, die gut aufgestellt und finanziert sind, um den Kohlehunger der Welt und insbesondere der aufstrebenden Länder zu stillen, könnten gut daran tun auf Kohle zu setzen. Probleme mit der Kernkraft, zum Beispiel Japan in jüngster Vergangenheit, lassen Kohle aus Sicherheitsgesichtspunkten attraktiv erscheinen. Doch aus Umweltgesichtspunkten, wie anfangs erwähnt, dürfte Kernkraft noch einige Trümpfe gegenüber Kohle besitzen. Doch die Verfügbarkeit spricht vor allem in den kleineren Staaten auf jeden Fall für Kohle.

Ein Unternehmen aus Thailand, das sich in der Kohle-Hochburg Indonesien immer besser positioniert, ist Earth Energy (ISIN: TH0551010Y11). Der Konzern – hinter Banpu der zweitgrößter Kohlekonzern Thailands – ist seit kurzem auch an der Börse Frankfurt gelistet und setzt auf Wachstum im Kohlebereich. Das Gros der Kohle kommt aus Indonesien und wird zu 75 Prozent an China verkauft, ein weiterer Teil geht an Indien. CEO und Chairman Phisudhi Phihakendr hat für Earth Energy das Ziel vor Augen, der größte Kohleproduzent mit Sitz in Thailand zu werden. Um die Nummer 1 Banpu zu überholen ist es natürlich noch ein weiter Weg. Doch gelingt das Vorhaben, dann würde für Anleger, die auf dem Weg auf Earth Energy setzen, wohl ihre Aktienposition mitwachsen.