Norwegen als grüne Batterie-Metallquelle: Kuniko bewirbt EU-Förderung für Vorzeigeprojekt

Der norwegisch-australische Rohstoffentwickler Kuniko Ltd. (ISIN: AU0000159840, WKN: A3CTAL) hat einen entscheidenden Schritt in Richtung einer europäischen, nachhaltigen Batteriemetallversorgung gemacht. Das Unternehmen gab die Einreichung eines Förderantrags im Rahmen der norwegischen "Green Platform Initiative" bekannt. Ziel ist die Finanzierung des "From Mine to Mobility"-Projekts (Min2Mob), das eine durchgängige, CO₂-reduzierte Wertschöpfungskette für Nickel, Kobalt und Kupfer schaffen soll. Mit im Boot: der Automobilkonzern Stellantis, zugleich größter Einzelaktionär von Kuniko, der als Abnehmer der Endprodukte fungieren will.
Die beantragten Fördermittel in Höhe von rund 60 Millionen NOK (circa 9 Millionen AUD) sollen 75 Prozent des Gesamtbudgets abdecken. Der restliche Finanzierungsbedarf wird von den weiteren Projektpartnern getragen. Sollte die Förderung genehmigt werden, ist ein Projektstart für 2026 vorgesehen.
Von der norwegischen Mine zur europäischen Batterie
Kern des Projekts sind Kunikos norwegische Bergbauprojekte Ringerike und Skuterud. In Ringerike, unweit von Oslo, verfügt das Unternehmen über eine kürzlich auf 40 Millionen Tonnen aktualisierte Ressource mit Nickel, Kupfer und Kobalt. Ergänzt wird dies durch das historische Kobaltprojekt Skuterud, bei dem aktuelle Bohrungen erneut hochgradige Mineralisierungen bestätigen. Die dort gewonnenen Rohstoffe sollen in Zusammenarbeit mit norwegischen Forschungszentren wie Future Materials und IFE zu batterietauglichen Endprodukten verarbeitet werden.
Dabei verfolgt Min2Mob einen umfassenden Wertschöpfungsansatz: von KI-gestützter Exploration und emissionsarmen Abbaumethoden über innovative hydrometallurgische Verfahren bis hin zur Validierung der Endprodukte im Automobilsektor. Letztere erfolgt durch Stellantis, das bereits Abnahmeverträge über 35 Prozent der Nickel- und Kobaltproduktion aus Kunikos Projekten hält.
Nachhaltige Technologie trifft industrielle Skalierbarkeit
Das Projektkonsortium vereint zehn norwegische und europäische Partner aus Industrie und Forschung. Neben Kuniko zählen dazu unter anderem Titania AS, das Nebenprodukte aus seiner Ilmenitproduktion einbringt, sowie das Geotechnikunternehmen NGI und die Nachhaltigkeitsexperten von NORSUS. Der Projektansatz zielt auf die Minimierung ökologischer Auswirkungen: So sollen durch modernste Explorationstechnologien bis zu 30 Prozent, durch elektrifizierten Bergbau sogar bis zu 80 Prozent CO₂ eingespart werden. In der Weiterverarbeitung wird eine Reduktion um über 90 Prozent im Vergleich zu globalen Benchmarks angestrebt.
CEO Antony Beckmand betont: "Dieses Projekt positioniert Kuniko als Schlüsselakteur in einem einzigartigen Innovationsverbund. Min2Mob nutzt Norwegens saubere Energie, hohe ESG-Standards und das Potenzial strategischer Rohstoffe. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern und der norwegischen Forschungsförderung."
Strategische Neuausrichtung und Ausblick
Flankierend zur Projektbewerbung strukturiert Kuniko seine Unternehmensführung um. Neben dem Rücktritt zweier Aufsichtsratsmitglieder wird COO Mona Schanche künftig beratend tätig sein und die norwegischen Projektaktivitäten fortführen. Zudem verlagert das Unternehmen seinen Hauptsitz nach Perth, Australien, um seine europäische Entwicklung besser mit globalen Stakeholdern zu vernetzen.
Mit Min2Mob reagiert Kuniko direkt auf das wachsende Bedürfnis der EU nach autonomen, ethisch verantwortungsvollen Rohstoffquellen. Die Kombination aus lokaler Ressourcengewinnung, innovativer Aufbereitung und industrieller Partnerschaft macht das Projekt zu einem potenziellen Vorbild für die europäische Energiewende. Eine Förderzusage im vierten Quartal 2025 könnte den Startschuss für eine neue Ära CO₂-armer Batteriemetallversorgung in Europa markieren.