Mehr Kupfer braucht das Land: In Chile bohren Explorer für den Kupferboom

Das kanadische Bergbauunternehmen Altiplano Metals CA02156R1082 A2JNFG kommt bei der Entwicklung der Kupfer-Gold-Eisen-Mine Santa-Beatriz im chilenischen Bundesstaat Coquimbo gut voran. Die Mine liegt in der 1.000 Kilometer langen, nordnordöstlich verlaufenden Atacama-Verwerfungszone innerhalb des kupferreichen Eisenoxid-Kupfer-Gold-Gürtels (IOCG) Chiles, der unter Geologen für sein Potenzial für reichhaltige Lagerstätten bekannt ist.
Über einen neu erschlossenen Zugang gelang es, die Erzader auf 425 Metern zu durchteufen. Dort wurden massive Sulfide wie Chalkopyrit, Pyrit und Bornit sowie Magnetit festgestellt. Der Abbau von mineralisiertem Material hat bereits begonnen, wobei in nördliche und südliche Richtung gearbeitet wird.
Chile will Kupferförderung ausbauen
Für September ist eine Förderung von rund 3.000 Tonnen geplant, das tägliche Produktionsziel liegt zwischen 120 und 140 Tonnen. Erste Erzlieferungen werden bereits in der eigenen Aufbereitungsanlage El Peñón verarbeitet, die auf die Herstellung von Kupfer-, Gold- und Eisenkonzentraten ausgelegt ist.
Es sind kleine Produzenten und Explorer wie Altiplano, die benötigt werden, um die ausgerufenen Ziele des chilenischen Kupferbergbaus zu erreichen. Auf den ersten Blick sieht es in dem Sektor, der rund 10–15 % zum chilenischen BIP beiträgt, recht gut aus.
Nachdem Chiles globaler Kupfermarktanteil zwischen 2010 und 2024 von 34 % auf 24 % gesunken war, setzte die lang erwartete Trendwende ein. Im Jahr 2024 förderten die chilenischen Minen der staatlichen Kupferkommission Cochilco zufolge rund 5,5 Millionen Tonnen Kupfer, gut 250.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Für 2025 geht Cochilco von einem Wachstum der Kupferförderung um 4,6 Prozent auf knapp 5,8 Millionen Tonnen aus. Bis 2027 könnte der Output auf fast 6,1 Mio. Tonnen steigen.
Danach aber dürften wieder Problemstellungen die Oberhand gewinnen, die im Kupferbergbau des Andenstaates seit geraumer Zeit die Euphorie dämpfen. Codelco-Chef Máximo Pacheco warnte jüngst vor den "enormen Schwierigkeiten", denen der Sektor gegenüberstehe. Vor allem: Immer tiefer liegende Vorkommen, sinkende Erzgehalte und steigende Kosten.
Hohe Investments, aber Kupferziele nicht gesichert
Die Branche investiert viel in Kapazitätserweiterungen, um dem drohenden Abwärtstrend zu begegnen. Denn: Kupfer ist ein Wachstumsmarkt mit absehbarer Unterversorgung. Wer heute in neue Kapazitäten investiert, muss sich um die Platzierung am Markt zu profitablen Preisen aller Voraussicht nach nicht sorgen.
Codelco, das im Mai 2025 35 % zur chilenischen Kupferproduktion beisteuert, hat selbst hohe Investitionen getätigt. So wurde die 100 Jahre alte Chuquicamata-Mine – einer der größten Tagebaue der Welt – in einen Untertagebau umgewandelt, Rajo Inca in Salvador wurde erweitert, bei El Teniente ein neuer Sektor hinzugefügt. Antofagasta erweiterte Los Pelambres, Teck Resources setzte bei Quebrada Blanca Phase 2 um.
Deals werden laufend geschlossen: Etwa zwischen BHP und Codelco zur Exploration von Anillo oder zwischen Anglo American und Codelco zur Erschließung der benachbarten Betriebe Los Bronces und Andina.
Auch die Investitionspipeline ist gut gefüllt: Im jüngsten Bericht der chilenischen Kupferkommission Cochilco für den Zeitraum 2024-2033 werden 51 Projekte im Gesamtwert von 83 Mrd. USD in der Pipeline genannt, was einem Anstieg von 27 % gegenüber dem vorherigen Bericht entspricht.
Mehr private JVs mit Codelco nach den Wahlen?
Und trotzdem gelten die anvisierten Wachstumsziele nicht als gesichert. Die Branche hofft auf einen zusätzlichen Schub durch die Präsidentschaftswahlen im November. Derzeit regiert der als mäßig bergbaufreundlich bekannte Gabriel Boric. Doch der konservative Präsidentschaftskandidat José Antonio Kast liegt vor der ersten Wahlrunde am 16. November in Führung und ist auch Favorit in einer eventuellen Stichwahl.
Für Kast, der die traditionelle rechte Koalition verließ, um 2019 die konservativere Republikanische Partei zu gründen, ist es der dritte Anlauf nach Wahlniederlagen 2017 (gegen Sebastian Pinera) und 2021 (gegen den Amtsinhaber Boric). Kast schweben für das hochverschuldete Staatsunternehmen Codelco vermehrte private Partnerschaften vor. Dadurch könnte zusätzliches Kapital in den Sektor fließen, die Effizienz zudem durch Technologietransfer erhöht werden.
Altiplano mit Genehmigung zur Minenerweiterung
Altiplano Metals spielt mit einer Marktkapitalisierung von knapp 5 Mio. EUR in einer anderen Liga als die Bergbauriesen, trägt aber zum Wachstum der chilenischen Kupferproduktion bei. Jüngst erhielt das Unternehmen von der chilenischen Bergbaubehörde SERNAGEOMIN eine zentrale Genehmigung zur Erweiterung der Mine.
Altiplano darf nun für einen Zeitraum von 42 Monaten bis zu 4.275 Tonnen Erz pro Monat abbauen und bis zu drei Stollenanlagen betreiben. Dies schafft Spielraum für die Erschließung zusätzlicher Abbaufronten.
Bereits ab Mitte September soll ein neuer Tunnel vom Niveau 414 Meter aus vorgetrieben werden, der Anfang Oktober den Zugang zur Erzader auf 400 Metern eröffnen soll. Mit dieser Erschließung will Altiplano die Produktion auf mehreren Ebenen und in verschiedenen Erzfronten parallel vorantreiben.
"Der Zugang zu mehreren Abbaufronten eröffnet die Möglichkeit, hochgradiges Kupfer-, Gold- und Eisenerz effizienter zu gewinnen und das Produktionspotenzial erheblich zu steigern", erläutert CEO Alastair McIntyre. Genau das, was der Kupfersektor des Landes braucht also.