Fortschritte in Mexikos Bergbau: Silber, Kupfer und Zink als Joker gegen US-Zölle?

Fortschritte in Mexikos Bergbau: Silber, Kupfer und Zink als Joker gegen US-Zölle? Regency Silver

Aus der Luft betrachtet erscheint die mexikanische Landschaft wie eine grüne Wand, die sich über unzählige Hügel und Berge bis zum Horizont erstreckt. Irgendwo hier im mexikanischen Bundesstaat Sonora etwa auf halbem Weg zwischen Hermosillo und Chihuahua City befindet sich das Dios Padre Projekt von Regency Silver (ISIN: CA75889D1096, WKN: A3DK96).   Das Projekt blickt auf eine über 400 Jahre lange Historie des Silberabbaus zurück. Die Gegend ist in dieser Hinsicht einschlägig: In der Region liegen die Dolores-Silbermine von Pan American Silver, die Pinos Altos-Mine von Agnico Eagle und die Mulatos-Mine von Alamos Gold.

Dios Padre: 11,3 Mio. Unzen Silber – und noch mehr?

Dios Padre ist nicht nur aus historischer Sicht alles andere als ein Projekt im Frühstadium. Die Exploration ist bereits weit fortgeschritten. Auf nicht weniger als 11,375 Millionen Unzen Silberäquivalent taxiert eine Ressourcenschätzung die Lagerstätte: 1,384 Millionen Tonnen mit 255,64 g/t Silberäquivalent.

Doch das Projekt geht über diesen Ressourcenbereich hinaus. Außerhalb des Gebiets förderten Bohrungen ebenfalls hohe Gehalte zutage. 35,8 Meter mit 6,84 g/t Gold, 0,88 % Kupfer und 21,82 g/t Silber, 38m mit 7,36 g/t Gold, 29,4m mit 6,32 g/t Au, 32,5m mit 2,23 g/t Au.

Das Management von Regency Silver ist seit 18 Jahren in der Region tätig und hält große Stücke auf Dios Padre. "Ausgezeichneter Zugang zur Infrastruktur, einschließlich einer wichtigen Autobahn, Zugang für kleine Flugzeuge, Strom und qualifizierte Arbeitskräfte", heißt es auf Nachfrage sinngemäß in der gesamten Führungsetage immer wieder.

Nun scheint auch die letzte Erschwernis – die bergbaufeindliche Politik im Land – zu schwinden. Mexikos Regierung fährt den Bergbau unter der im letzten Jahr gewählten Präsidentin Claudia Sheinbaum wieder hoch – wenn auch auf eher leisen Sohlen. Ihr Vorgänger Andrés Manuel López Obrador war dezidierter Gegner des Bergbaus und hatte sich sogar für ein Tagebauverbot ausgesprochen.

Nicht nur in der Führungsetage von Regency Silber wächst deshalb die Zuversicht, dass diese Zeiten überwunden sein könnten. Branchenveteran Peter Megaw, der unter anderem an der Gründung von MAG Silver und Minaurum Gold beteiligt war, stellte bereits im Frühjahr fest: "Die größte Veränderung ist die Erteilung von Genehmigungen. Unter Lopez-Obrador dauerte es lange, jetzt geht es voran." Er verwies auf die im Januar erfolgte Umweltgenehmigung für Mulatos von Alamos Gold.

Ausländische Direktinvestitionen in Mexikos Bergbau gesunken

Sheinbaum scheint die Bedeutung des Sektors für die schwächelnde mexikanische Wirtschaft erkannt zu haben. Der Bergbau steht für fast ein Zehntel der industriellen Produktion und hunderttausende Arbeitsplätze im Land. Durch die restriktive Politik des Vorgängers sind die ausländischen Direktinvestitionen in den Bergbau im vergangenen Jahr deutlich gesunken.

Noch besteht Unsicherheit im Hinblick auf Sheinbaums endgültige Positionierung gegenüber dem Bergbau. Doch jüngste Ereignisse lassen die Branche hoffen. So unterzeichnete Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard im Juni in Anwesenheit der Bergbau-Handelskammer und der Gouverneure der Bundesstaaten Zacatecas und Sonora ein Abkommen zur Förderung der Branche, das zunächst nicht veröffentlicht wurde.

Hoffnung macht aus Sicht der Branche zudem Ebrards Verweis auf die Problematik der Wasserknappheit. Er versprach der Industrie, er werde prüfen, wie man "mit dieser Herausforderung umgehen kann". Ein unter der Vorgängerregierung verabschiedetes Gesetz verbietet die Vergabe von Bergbaukonzessionen in Regionen mit Wasserknappheit.

Die Äußerung fiel wenige Tage vor einem wegweisenden Urteil. Der Oberste Gerichtshof hatte am 25. Juni 2025 entschieden, dass die im Mai 2023 durchgeführten Reformen verschiedener Gesetze im Zusammenhang mit Bergbau, Wassernutzung und Umweltschutz verfassungsgemäß sind. Dies dürfte die Branche nicht unbedingt freuen, sorgt aber zumindest für Klarheit, dass Bodenschätze im Land ab sofort nachhaltig abgebaut werden müssen.

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Bergbau könnte zum Joker im Zoll-Poker mit USA werden

Auf politischer Ebene hat der Bergbau in Mexiko noch aus einem weiteren Grund deutlich an Gewicht gewonnen: Die Zollpolitik des US-Präsidenten macht Verhandlungsmasse erforderlich. Washington sucht nach zuverlässigen Lieferanten für kritische Mineralien, da sich der heimische Bedarf trotz angelaufener Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten nicht aus eigener Kraft decken lässt.

Mexiko zählt zu den weltweit größten Produzenten von Kupfer und Zink – Metallen, die für die Elektrifizierung und industrielle Modernisierung von zentraler Bedeutung sind. Das Land verfügt zudem über bedeutende (wenn auch bislang wenig erschlossene) Reserven an Antimon und Seltenen Erden – beides Mineralien mit kritischer Bedeutung für die nationale Sicherheit. Nicht zuletzt ist Mexiko der weltweit größte Silberproduzent. Das Unternehmen US Antimony hat den Betrieb in seinem mexikanischen Schmelzwerk Madero bereits wieder aufgenommen.

Auch wenn die Bedingungen besser sein könnten, lässt sich der Aufschwung an vielen Stellen mit den Händen greifen. Luca Mining etwa begann im Frühjahr mit der kommerziellen Produktion in seiner Gold-Silber-Mine Tahuehueto im mexikanischen Durango. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Produktion von 85.000 bis 100.000 Unzen Goldäquivalent. In der anderen Mine des Unternehmens – dem Untertagebetrieb Campo Morado im Bundesstaat Guerrero – wird derzeit in eine Steigerung des Durchsatzes investiert.

Junior Explorer in Mexiko mit starken Ergebnissen

Explorationsunternehmen investieren ebenfalls – und melden derzeit beeindruckende Bohrergebnisse am laufenden Band, die das geologische Potenzial Mexikos untermauern.

Kootenay Silver etwa meldete für das Silberprojekt Columba Gehalte von bis zu 7.630 gpt Silber und 30,57 % kombiniertes Blei-Zink. Advance Metals meldete letzten Monat Abschnitte von 3,55 m mit 249 g/t AgEq, 4,42 m mit 676 g/t AgEq und 40,57 m mit 105 g/t AgEq. Mithril Silver and Gold meldete 2,90 m mit 9,06 g/t Gold und 10,6 g/t Silber aus 339,6m.

Orla Mining veröffentlichte die erste Mineralressourcenschätzung für Camino Rojo (Gemessene und angezeigte Mineralressource: 50,1 Mt mit 2,45 g/t Au, 10,6 g/t Ag und 0,25 % Zn, durchschnittlich 2,58 g/t AuEq, insgesamt 3,95 Moz Au, 17,05 Moz Ag, 278 Mlbs Zn und 4,16 Moz AuEq). Riverside Resources und Questcorp Mining bereiten ihr erstes Bohrprogramm beim Projekt Union vor. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Aich bei Regency Silver dominiert Optimismus. Im November wurde eine rund 1,1 Mio. CAD schwere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Seit April sitzt mit Bruce Bragagnolo ein neuer CEO im Chefsessel. Der bisherige Executive Chairman führte u.a. Timmins Gold und Silvermex Resources zum IPO, mit Timmins Gold wurde in der San Francisco Mine in Sonora auch der Produktionsstatus erreicht. Nun strebt das an der Börse aktuell nur mit knapp 4 Mio. EUR bewertete Unternehmen nicht zuletzt aufgrund der starken Silberpreisentwicklung entscheidende Fortschritte bei Dios Padre an und ist aufgrund der sich verbessernden politischen Rahmenbedingungen auch auf dem besten Wege, diese in naher Zukunft umsetzen zu können.