Chiles Bergbau könnte durch Wahlen einen Schub erhalten: Altiplano Metals ist gut positioniert

Chiles Bergbau könnte durch Wahlen einen Schub erhalten: Altiplano Metals ist gut positioniert apnmetals.com

Altiplano Metals (ISIN: CA02156R1082, WKN: A2JNFG) startete im Juli die Untertageerschließung der historischen Santa-Beatriz-Mine rund 45 Kilometer südlich von La Serena in Chile. Das etwa 13 Kilometer vom firmeneigenen Verarbeitungsbetrieb El Peñón entfernte Projekt soll mithilfe eines technischen Partners vorangebracht werden. Minenplanung, Erschließung sowie technische und betriebliche Unterstützung stehen zunächst auf dem Plan. Das gewonnene Kupfer-Gold-Eisen-Material soll in El Peñón eingespeist werden.

Altiplano Metals erwartet bei Santa Beatriz noch im August ersten Erzabschnitt

Bereits Ende Juli sollen die ersten Arbeiten beginnen. Der erste Erzanschnitt wird bis zum 28. August erwartet, erste Lieferungen an die El-Peñón-Anlage sind für Anfang September vorgesehen. Als nächster Schritt ist eine zweite Abbauebene auf 392 Metern geplant.

Für die ersten vier Monate der Entwicklung rechnet Altiplano mit einem monatlichen Abbauvolumen von 3.000 Tonnen. Im Anschluss soll die Produktion auf 5.000 Tonnen monatlich gesteigert werden. Die entsprechenden Genehmigungsanträge für die Anfangsproduktion wurden bereits gestellt, weitere Anträge zur Kapazitätserweiterung sind geplant.

Produktion hochfahren, Kapazitäten erweitern: Was bei dem an der Börse mit 4,4 Mio. EUR bewerteten Altiplano Metals in vergleichsweise kleinem Maßstab geschieht, steht sinnbildlich für die Entwicklung des Bergbaus im gesamten Land.

Die Kupferproduktion in Chile kommt wieder in Fahrt. Im vergangenen Jahr legte der Output um 4,9 % auf 5,5 Mio. Tonnen zu. Der staatliche Konzern Codelco meldete für Dezember einen Zuwachs um 22 % auf 172.000 Tonnen. Die Produktion der Escondida-Mine von BHP, der größten Kupfermine der Welt, stieg im Dezember um 51 % auf insgesamt 133.600 Tonnen.

Chiles Kupferproduktion steigt wieder

Und der Aufschwung geht weiter: Nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INE) Chiles betrug die Kupferproduktion des Landes im Mai 486.574 Tonnen, was einem Anstieg von 9,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Talsohle – bedingt unter anderem durch Betriebsschließungen und sinkende Erzgehalte – scheint endgültig durchschritten.

Vor Kurzem verabschiedete der Kongress ein Gesetz, das die Zeitspannen für Genehmigungsprozesse um 30-70 % reduzieren soll. Umwelt- und Regulierungsstandards sollen dabei nicht auf der Strecke bleiben, die Beschleunigung soll allein auf rationalisierte Prozesse zurückgehen.

Ein Eckpfeiler der Reform ist die Institutionalisierung der SUPER-Plattform, einer obligatorischen digitalen Anlaufstelle für Genehmigungsanträge. Das System verspricht lückenlose Rückverfolgbarkeit, Interoperabilität der Dienste und Echtzeit-Fallverfolgung.

Das Online-Antragsportal wird mit einem neu eingerichteten sektoralen Genehmigungs- und Investitionsbüro zusammenarbeiten, das den Genehmigungsrahmen koordinieren, beraten und modernisieren wird.

Branche begrüßt Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungen

Die Branche hatte lange auf einen legislativen Schritt hingearbeitet: Bislang können Genehmigungsverfahren bis zu 12 Jahre dauern, was die Investitionsaktivität hemmt. Jorge Riesco, Präsident der Nationalen Bergbaugesellschaft (SONAMI), bezeichnete die Reform als einen Schritt in die richtige Richtung, betonte jedoch, dass noch mehr Arbeit nötig sei. "Wir schätzen die Bemühungen der Exekutive, insbesondere des Wirtschaftsministeriums, aber wir glauben, dass dies erst der Anfang ist."

Die Branche betont deshalb weiteres Potenzial. Carlos Urenda, Generaldirektor des Bergbaurats, der große Produzenten vertritt, schlägt etwa vor, ein Schnellverfahren für wichtige Projekte einzuführen, die im Bewertungsprozess ins Stocken geraten sind – und hält auch eine separate Reform zur Modernisierung des Umweltprüfungssystems (SEA) für geboten.

"Der Bergbausektor hat Projekte im Wert von 83 Mrd. USD in der Pipeline. Genehmigungen müssen eingeholt werden, aber leider ist das sektorale Genehmigungsgesetz nicht alles", so Urenda.

"Chiles BIP hängt zu 75 % vom Außenhandel ab. Um ein entwickeltes Land zu werden, müssen wir die Exporte steigern", erklärte Eduardo Frei, ehemaliger Präsident und Leiter des Infrastruktur-Thinktanks CPI. Er hält es für entscheidend, neue Freihandelsabkommen abzuschließen und ein starkes Parlament zu konsolidieren, das sich auf die Verabschiedung wachstumsfördernder Gesetze konzentriert.

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Präsidentschaftswahlen könnten Bergbau in Chile neue Dynamik verleihen

Tatsächlich könnte die Politik noch mehr tun, um den Sektor zu stärken. Welche Maßnahmen umgesetzt werden, ist drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen im Land allerdings ungewiss. Der neue Präsident wird im März nächsten Jahres nach der ersten Wahlrunde am 16. November und einer voraussichtlichen Stichwahl am 14. Dezember sein Amt antreten.

Ins Rennen gehen die beiden Mitte-Rechts-Kandidaten Evelyn Matthei und Franco Parisi, die rechtsgerichteten José Antonio Kast und Johannes Kaiser sowie die linksgerichtete Regierungsvertreterin Jeannette Jara. Auf einer Veranstaltung der Universidad Católica sprachen die Kandidaten kürzlich über die Zukunft des Bergbaus in Chile.

Rechts der Mitte besteht Einigkeit darüber, die Steuern zu senken, den Staat zu modernisieren und Konzessionen für Lithium zu vergeben – so wie bereits für Kupfer. Jara, lehnt Steuersenkungen ab.

Einigkeit herrscht jedoch darüber, die Bergbauproduktion anzukurbeln und mit Argentinien zu kooperieren, das seine Bergbauindustrie derzeit unter anderem durch die RIGI-Gesetzgebung ankurbelt.

Schwache Auslandsinvestitionen trotz gefüllter Pipeline

Dass noch Potenzial besteht, gilt als unstrittig: Zwar ist die Pipeline der Bergbauunternehmen im Land gut gefüllt. Dennoch lagen die ausländischen Direktinvestitionen in den ersten fünf Monaten des Jahres mit 6,8 Mrd. USD um 14 % unter dem Vorjahreswert.

Auch Projekte wie Santa Beatriz von Altiplano Metals können ausländische Investorengelder ins Land bringen. Das Unternehmen hat sich aus mehreren Gründen für die historische Mine entschieden. Untertägige Proben, geologische Untersuchungen und vergleichbare Erfahrungen aus der nahegelegenen Farellon-Mine – die Altiplano über mehrere Jahre erfolgreich betrieb – gaben den Ausschlag.

Altiplano-CEO Alastair McIntyre verweist auf geologische Ähnlichkeiten: "Unsere bisherigen Arbeiten, darunter auch Bohrungen und Großproben, zeigen, dass das IOCG-Adernsystem bei Santa Beatriz denselben geologischen Charakter aufweist wie jenes, das wir über sieben Jahre hinweg bei Farellon abgebaut haben."

Politischer Rückenwind in Gestalt schnellerer Genehmigungen und geringerer Steuern könnten Projekten wie Santa Beatriz zusätzlichen Schub verleihen.