Aufsichtsreform im Kleinbergbau: Element79 Gold mit Umschwung von Peru nach Nevada

Aufsichtsreform im Kleinbergbau: Element79 Gold mit Umschwung von Peru nach Nevada Element79 Gold

Regulierungswandel mit doppeltem Boden

Die kanadische Element79 Gold (ISIN: CA28619A1012, WKN: A3E41D), welche das Gold-Silber-Projekt Lucero in Peru betreibt, sieht sich mit einer weitreichenden Änderung des regulatorischen Umfelds konfrontiert. Die peruanische Regierung hat im Mai 2025 durch ein Dekret die Verantwortung für die Formalisierung und Kontrolle von Klein- und handwerklichem Bergbau von den Regionalregierungen auf das Energieministerium (Minem) übertragen. Gleichzeitig wurde die Frist zur Registrierung im sogenannten Reinfo-Register bis Ende 2025 verlängert.

Ziel der Reform ist laut Regierung ein transparenteres, zentralisiertes Aufsichtssystem, das mit der Einrichtung einer neuen nationalen Rückverfolgbarkeitsplattform – SIPMMA – unterstützt wird. Diese Plattform soll die Nachvollziehbarkeit und legale Rückverfolgung von kleinen Minenbetrieben gewährleisten.

Projektumfeld und strukturelle Risiken

Für Element79 Gold, dessen Lucero-Projekt in einer Region mit aktivem artisanal Mining liegt, bringt die Reform sowohl potenzielle Erleichterungen als auch substanzielle Herausforderungen mit sich. Zwar äußert sich das Unternehmen unterstützend zur Zentralisierung – CEO James Tworek spricht von "möglichen Vorteilen durch ein klareres regulatorisches Umfeld" –, doch diese Einschätzung greift nur, wenn zentrale Voraussetzungen erfüllt werden: insbesondere der Einbezug der betroffenen Gemeinden und eine effektive Umsetzung der neuen Strukturen durch die Regierung.

Gerade hier liegt ein erhebliches Risiko. Die Reform stößt bei regionalen Regierungen auf deutlichen Widerstand. Kritisiert wird vor allem die Entmachtung dezentraler Verwaltungsstrukturen, was in einem Land mit historisch schwacher Zentralverwaltung und tief verwurzelten regionalen Autonomiebestrebungen zu erheblichen Spannungen führen kann. Für Unternehmen wie Element79 entsteht dadurch ein potenziell instabiles Umfeld, in dem formale Regelungen zwar existieren, deren Durchsetzung jedoch uneinheitlich oder blockiert bleibt.

Auch die Verlängerung der Reinfo-Frist bis Dezember 2025 ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar erhalten informelle Betreiber mehr Zeit zur Legalisierung, zugleich wird jedoch der rechtliche Schwebezustand prolongiert – und damit auch die Unsicherheit über Besitzverhältnisse, Förderrechte und Haftungsfragen. Die erfolgreiche Formalisierung lokaler Partner, die für die strategische Entwicklung von Lucero zentral ist, bleibt damit im Fall von Element79 aktuell ein ungelöstes Risiko.

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Neue Perspektiven in Nevada

Die Zentralisierung der Aufsicht über den Kleinbergbau stellt für Element79 Gold sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Die Umsetzung der peruanischen Reform könnte langfristig zu mehr Klarheit, Effizienz und Rechtssicherheit führen – entscheidende Voraussetzungen für einen Produktionsstart in Lucero. Das Unternehmen steht aber zuerst vor der zeitraubenden Aufgabe, die lokale Akzeptanz zu sichern und rechtliche Klarheit zu schaffen, um danach operative Fortschritte erzielen zu können.

Deshalb richtet Element79 seine Strategie nun wieder verstärkt auf seine Projekte in Nevada – motiviert durch das zuvor erfolgreich an die australische Sun Silver Ltd. veräußerte Maverick Springs Projekt in dieser Region. Das Unternehmen plant den Ausbau seines Managements mit lokaler Expertise und prüft neue Akquisitionsmöglichkeiten. Hierdurch können sich neue Wachstumschancen für das Unternehmen ergeben.