Goldrausch 2024: Vom Explorer bis zum Endkunden wollen alle "Gold zum Anfassen"

Goldrausch 2024: Vom Explorer bis zum Endkunden wollen alle „Gold zum Anfassen“ picture alliance/dpa/TASS / Alexander Ryumin

Der Edelmetallexplorer Element79 Gold unter Leitung von CEO James Tworek hat eine strategische Kehrtwende vollzogen, um "Lucero" in Peru rasch zur Produktion zu bringen – möglichst noch 2024. Für das Projekt wurden große Liegenschaften an anderer Stelle veräußert – etwa das Maverick Springs Projekt in Nevada rund 30 km von der Bald Mountain Mine von Kinross Gold entfernt.

Element79 Gold und "Lucero": Explorer will Ex-Supermine noch 2024 wieder starten

Lucero bietet anders als die in einem frühen Stadium der Exploration befindlichen anderen Projekte des kanadischen Unternehmens die Aussicht auf baldigen Zugriff auf das begehrte Edelmetall. Auf dem 10.813 Hektar großen Projekt wurden zwischen 1989 und 2005 Gold und Silber gefördert.

Lucero – damals noch als Shila-Mine bekannt – war eine der hochgradigsten Untertageminen in der Geschichte Perus. Etwa 18.800 Unzen Gold und 435.000 Unzen Silber mit Gehalten von 19,0 g/t Goldäquivalent (14,0 g/t Gold und 373 g/t Silber) wurden pro Jahr erzielt.

Eine im Vergleich zu den anderen in der Pipeline befindlichen Projekten um leicht zehn Jahre verkürzte Zeit bis zur Produktion wäre im aktuellen Marktumfeld im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Explorer im Frühstadium leiden unter Finanzierungsengpässen – der aktuell hohe Goldpreis hilft angesichts der langen Vorlaufzeiten von Projekten wenig.

Element79 Gold konnte dagegen im April den Abschluss einer Finanzierungsrunde melden, die deutlich überzeichnet war. Dies dürfte nicht unwesentlich auf die sich seit einigen Monaten anbahnende Dynamik bei Lucero zurückzuführen sein.

Gold "zum Anfassen" bzw. in Reichweite verfängt bei Investoren aktuell offensichtlich besser als abstrakte Ressourcenschätzungen, die sich erst in den 2030er Jahren in Produktion umwandeln lassen. Dies gilt im aktuellen Marktumfeld ganz besonders: Wer jetzt in einen Explorer nahe der Produktion investiert, hofft auf ein Goldinvestment mit Hebelwirkung.

Diese Goldrallye ist anders: "Physisch" ist angesagt

Für Element79 Gold scheint die Goldförderung nach den jüngsten Ergebnissen zum Greifen nahe. Gelingt der Produktionsstart, muss das Unternehmen keine großen Vertriebsbemühungen mehr starten: Physisches Gold ist an den Märkten gerade der Renner.

Geopolitische Spannungen, Krieg, Inflation, ausufernde Staatsschulden und ein genereller Vertrauensverlust haben einen Run auf das gelbe Edelmetall ausgelöst. Eine Feinunze Gold kostet aktuell 2.360 USD – rund 40 % mehr als noch im Oktober 2022.

Natürlich ist die aktuelle Goldrallye nicht die erste ihrer Art – und auch die makroökonomischen und geopolitischen Begleitumstände sind nicht präzedenzlos. Und doch ist bei dieser Rallye vieles anders.

Erstens: Der Goldpreisanstieg wurde nicht in dem früher üblichen Umfang durch bullishe Wetten an den Terminmärkten und bei ETFs begleitet. Zweitens: Das früher geltende Naturgesetz, dass Goldpreise in einem Umfeld steigender Realzinsen fallen, greift diesmal nicht. Drittens: Die Nachfrage fokussiert sich auffällig auf physisches Gold in Form von Münzen und Barren.

Gerade der dritte Punkt ist auffällig. 2020 lag die globale Goldnachfrage durch Käufe von ETFs sowie durch den Kauf von Barren und Münzen noch bei jeweils rund 900 t. 2021 wurden Barren und Münzen im Umfang von 1.180 t nachgefragt – die Nachfrage von ETFs lag dagegen bei -189 t.

ETFs warfen also im Saldo Gold auf den Markt. Dieses Muster setzte sich in den beiden Folgejahren fort: 2022 wurden 1.222 und 2023 1.185 t Gold in Form von Münzen und Barren nachgefragt. Die Nachfrage durch ETFs lag dagegen bei -110 bzw. -244 t.

Diese Entwicklung lässt sich zum Teil auf China zurückzuführen. Chinesische Verbraucher suchen nach Anlagealternativen zum kollabierten inländischen Immobilienmarkt. Zolldaten aus der Volksrepublik belegen, dass das Land im März 194 t Gold importierte – 40 % mehr als im Februar und so viel wie seit sieben Jahren nicht.

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Goldbarren neben TK-Hühnchen: Costco landet bei US-Verbrauchern

Doch China allein erklärt den aktuellen Goldrausch nicht – dafür ist die Entwicklung zu international. Die amerikanische Supermarktkette Costco etwa verkauft seit dem vergangenen Jahr Goldbarren online und in Supermärkten. "Gold landet neben einem sieben Pfund schweren gefrorenen Hühnchen und einem Karton Kirkland-Eiern im Einkaufswagen", schrieb das "Wall Street Journal" im April zu dem neuen Einkaufsmuster der Amerikaner.

Damit hat das Costco Management offenbar einen Trend aufgespürt: Laut einer Gallup-Umfrage bewerteten Verbraucher im Jahr 2023 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt Gold als eine bessere Investition als Aktien und Investmentfonds. Und tatsächlich meldete auch Costco zwischenzeitlich, sämtliche Goldbestände seien ausverkauft.

Und dieser Trend könnte sich fortsetzen, da insbesondere jüngere Anleger Gold als attraktive Anlageform betrachten. Laut einer Studie von State Street investiert die sogenannte Millennial-Generation durchschnittlich 17 % ihrer Depots in Gold, während die Generation X und die Babyboomer lediglich 10 % ihres Portfolios in das Metall investieren.

"Ich habe einfach das Gefühl, dass ich möglichst viel von meinem eigenen Lebensunterhalt, meiner eigenen Sicherheit, der Sicherheit meiner eigenen Familie selbst in die Hand nehmen möchte", zitierte das Wall Street Journal jüngst einen 33 Jahre alten Manager aus Florida. Der "Besitz materieller Vermögenswerte und nicht nur ein Anspruch darauf über einen börsengehandelten Fonds" sei ihm dabei wichtig. Ein Gefühl, das offenbar weite Teile der Anlegerschaft erfasst hat.

Auch in Deutschland ist der Trend zu "Gold zum Anfassen" zu beobachten. So ist der Goldbestand der börsengehandelten Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold zum Jahresende 2023 auf 198,7 Tonnen gesunken – ein Rückgang von 31,5 Tonnen im Jahresverlauf. Xetra Gold ist eine mit physischem Gold besicherte Anleihe, die auch einen Auslieferungsanspruch verbrieft.

Element79 Gold: Lucero-Proben mit bis zu 98,1 g/t Gold

Die jüngsten Untersuchungsergebnisse von Untertageproben bezeichnet Element79 Gold CEO Tworek als "außergewöhnlich". Die Resultate gehen dem CEO zufolge "über routinemäßige Explorationsarbeiten hinaus" und bilden die Basis für eine "strategische Weiterentwicklung" des Unternehmens. "Während wir uns in die aktuellen und historischen Daten vertiefen, werden wir Zeuge der sich entfaltenden Geschichte des enormen Potenzials von Lucero".

Tatsächlich deuten die jüngsten Proben auf ein beträchtliches Potenzial hin, das bei der Schließung der Mine in den 1990ern – die für Gold ein Jahrzehnt des Desinteresses waren – in Vergessenheit geraten sein könnte.

Die Geologen von Element79 Gold haben 455 Proben aus unterirdischen Kanälen entnommen und auswerten lassen. Die Ergebnisse von 115 Proben ergaben beträchtliche Werte für Gold (zwischen 1,0 g/t und 98,1 g/t), Silber (zwischen 0,7 g/t und 3.026 g/t), Blei (bis zu 2,0 %) und Zink (bis zu 3,5 %). Darunter wiesen 17 Proben Goldwerte von mehr als 10 g/t auf, 8 Proben sogar mehr als 20 g/t, und 51 Proben wiesen Silberwerte von mehr als 100 g/t auf.

Element79 Gold sucht bei Lucero nach dem, was die US-Investmentlegende Warren Buffett einst als "riesigen, inaktiven Würfel, der alles Gold der Welt enthält" bezeichnete, über den er sagte: "Man kann den Würfel berühren, aber er reagiert nicht." Buffett empfiehlt stattdessen die Beteiligung an produktiven, wachsenden Unternehmen.

Zu einem solchen produktiven, wachsenden Unternehmen will auch Element79 Gold bald werden – indem es den "riesigen, inaktiven Würfel" etwas größer macht. Wenn eine hinreichend große Zahl von Anlegern den Besitz physischen Goldes als Sicherheitsgewinn und Option zur Selbstermächtigung wahrnimmt, verkaufen Goldproduzenten erlebtes Sicherheitsgefühl. Und die Nachfrage danach dürfte absehbar hoch bleiben.