Rohstoffreiches Eritrea: China-dominiert, unterexploriert und voller Chancen

Rohstoffreiches Eritrea: China-dominiert, unterexploriert und voller Chancen picture alliance / Zoonar / Aleksey Butenkov

Alpha Exploration (TSXV: ALEX, WKN: A3DLBX, ISIN: VGG3198S1074) CEO Michael Hopley ist in der Bergbaubranche Eritreas ein bekanntes Gesicht. Von 2004 bis 2016 führte er die Geschäfte von Sunridge Gold Corp, das damals Eigentümer des Asmara-Projekts war. Sunridge hatte dort mit Emba Derho eine riesige Kupfer-Zink-Gold-Lagerstätte entdeckt.

Heute sucht Hopley mit Alpha Exploration einige hundert Kilometer südwestlich von Asmara nach Gold, Kupfer und Zink. 771 km2 groß ist das Kerkasha-Projekt – ein Gebiet mit historischen italienischen Goldminen und Kleinbergbau. Das Team des Explorers hat seit der Übernahme 20 neue Erkundungsgebiete identifiziert. Drei davon gelten als besonders aussichtsreich: "Aburna", "Anagulu" und "Tolegimja" besitzen nach Einschätzung der Geologen des Unternehmens jeweils ein "Multi-Millionen-Unzen-Potenzial", wie es in der Branche genannt wird.

Die großen Projekte sind in chinesischer Hand

Obgleich Hopley – genau wie andere Mitglieder der Führungsebene – schon lange in dem Land aktiv ist, bleibt er in einem Punkt ein Exot, denn er führt ein westliches Unternehmen. Der eritreische Bergbau ist stark von China und anderen nicht-westlichen Mächten geprägt.

Eritrea gilt als Antwort auf viele Fragen rund um die Rohstoffversorgung der Zukunft. So ist das Land geologisch gesehen ausgesprochen interessant für Bergbauunternehmen, die nach Vorkommen suchen und neue Minen errichten.

Der Arabisch-Nubische-Schild – eine präkambrische Grundgebirgs­einheit Nordost- und Ostafrikas sowie des Westens der Arabischen Halbinsel – beherbergt riesige Vorkommen. In der Gegend befinden sich mehr als 1.000 historische Kupfer- und Goldminen. Bergbaudatenbanken zählen zudem mehr als 6.000 weitere aussichtsreiche Zielzonen, in denen bereits oberflächlich nach Lagerstätten gesucht wurde.

Geologen vermuten unter Arabisch-Nubischem Schild große Vorkommen

Geologen betonen die Besonderheiten der Platte. So konnten bereits mehrere Typen von Lagerstätten nachgewiesen werden. Dazu gehören vulkanogene Massivsulfide, in denen ein erheblicher Teil der weltweiten Ressourcen lagert. Doch auch orogene und epithermale Vorkommen und porphyrische Kupferlagerstätten liegen unter der Oberfläche.

Die rohstoffreiche Gegend gilt als weitgehend unterexploriert. Bergbauexperten vergleichen das unterirdische Potenzial Eritreas mit dem der etablierten Bergbauregionen in Australien oder Kanada. Die dortigen – früheren und bestehenden – Lagerstätten sind durch weitreichende Explorationstätigkeiten der letzten 100+ Jahre hinlänglich bekannt. In Eritrea könnte es ebenso viele Vorkommen geben – die aber noch nicht gefunden oder zumindest nicht abgesichert untersucht wurden.

Zur herausragenden Bedeutung für die künftige Rohstoffversorgung trägt aber auch die Lage des Landes bei. Zum einen liegt ein Großteil des Arabisch-Nubischen Schildes im Hoheitsgebiet Saudi-Arabiens, das aus chinesischer Sicht weniger einfach zugänglich ist: Riad benötigt anders als das arme Eritrea keine finanzielle Unterstützung und kann sämtliche benötigte Technologie mitsamt Know-how bei beliebigen Partnern einkaufen. Zum anderen liegt Eritrea am Roten Meer. Das ermöglicht den Abtransport von Rohstoffen auf dem kostengünstigen Seeweg.

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China gibt in Eritrea den Ton an

Wie sehr China den Bergbau des Landes dominiert, zeigt ein Blick auf die Eigentumsverhältnisse der bestehenden Minen. Die Bisha-Mine im Westen– die größte Zinkmine in Eritrea – ist mehrheitlich im Besitz der Zijn Mining Group.

Die Goldmine Zara gehört zur SFECO Group, die Lagerstätte Asmara zur Suíchuan Road & Bridge Group. Die erwarb auch in diesem Jahr die Kalimine Colluli von dem australischen Unternehmen Danakali – zu einem offenbar so hohen Preis, dass die Danakali Ltd jetzt ausweislich ihrer Homepage den Fokus auf die "Identifikation neuer Projekte" legt.

Westliche Länder dagegen zeigten dagegen lange eher wenig Interesse an dem Land. Die als autokratisch eingestufte Regierung und das militärische Engagement in der Region Tigray bis Ende 2022 belasten die Beziehungen.

Doch es gab und gibt Annäherungsversuche. Nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen Eritrea und Äthiopien im Juli 2018 etwa besuchten deutsche Regierungsvertreter und Mitglieder des Deutschen Bundestages das Land. Die EU gestaltet die Beziehungen im Rahmen des European Development Fund.

Reiche Vorkommen bieten auch westlichen Explorern Chancen

Doch westliche Unternehmen sind nicht ausgeschlossen. Die Beziehungen des Westens zu Eritrea sind zwar unterkühlt – auf die wirtschaftlichen Perspektiven westlicher Unternehmen wirkt sich dies jedoch kaum aus.

Die Regierung des Landes hatte vor Jahren den Bergbau als möglichen Wachstumspfad identifiziert – mit Erfolg. In den vergangenen Jahren wurden mehrere große Minen in Betrieb genommen. Die Suche nach neuen Vorkommen läuft auch Hochtouren.

An der Jagd nach wertvollen Bodenschätzen sind auch einige westliche Unternehmen beteiligt – wie etwa Alpha Exploration (TSX.V: ALEX, WKN: A3DLBX). Das auf den Britischen Jungferninseln ansässige Unternehmen hat sich bewusst für vergleichsweise exotische Standorte entschieden – und scheint darunter operativ nicht zu leiden.

Allein 2023 wurden Bohrprogramme mit mehr als 10.000 m absolviert. Außerdem wurden 3.678 m an Graben- und Schlitzproben, eine bodenmagnetische geophysikalische Untersuchung und eine "Gradient Array Induced Polarization (GAIP)" durchgeführt.

Die Vermutung hoher Edelmetallgehalte könnte sich bestätigen. Zwar werden Auswertungen zahlreicher Bohrergebnisse noch erwartet. Bisherige Bohrproben förderten jedoch in der Spitze mehr als 14 g/t Gold zutage.

Hopley jedenfalls ist optimistisch und verweist auf die GAIP- und bodenmagnetischen Untersuchungen beim firmeneigenen Gold-Flaggschiffprojekt Aburna. Er ist überzeugt, dass die Ergebnisse Raum für eine erhebliche Erweiterung der aktuellen Mineralisierung lassen und auch weitere Bohrziele Potenzial besitzen. Kurzum: In vergleichsweiser kurzer Zeit wurden Ergebnisse erzielt, die unter Explorern als äußerst respektabel gelten.

Die Ergebnisse von Alpha Exploration und anderen Explorern in dem Land werden in der Branche weitreichend wahrgenommen. Hohe Metallgehalte und zügige Exploration sind das, was der Projektmarkt nachfragt. Gut möglich also, dass die chinesischen Unternehmen in Eritrea bald mehr Konkurrenz aus dem Westen antreffen.